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Auf den zweiten Blick ist nicht alles grün

Obwohl nachhaltige Geldanlagen schon immer vorhanden sind, erfährt das Thema erst jetzt die Aufmerksamkeit der breiten Masse. Doch mancher Fonds, der sich das Label ESG oder Nachhaltigkeit aufklebt, ist auf den zweiten Blick gar nicht so grün.

05.05.2021 | 07:30 Uhr von «Phillip Busler»

Der von der Europäischen Union ausgearbeitete European Green Deal, der Clean-Energy-Plan in den USA, Chinas Bekenntnis zur CO2-Neutralität bis 2060 und die sich dramatisch verändernde Regulatorik haben das Thema ESG (Environment, Social, Governance) gepusht und massiv in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Immer mehr Anleger berücksichtigen ESG-Kriterien bei ihren Investmententscheidungen. Laut einer Studie der Global Sustainable Alliance (GSIA) liegen inzwischen fast 31 Billionen Dollar in nachhaltigen Investments – Tendenz stark steigend. Dabei sind es nicht nur institutionelle Geldverwalter, die auf das Thema setzen. Laut einer Studie der Fondsgesellschaft Schroders wollen 77 Prozent der Privatanleger nicht in etwas investieren, was gegen ihre persönlichen Überzeugungen verstößt. Ein Ende des grünen Aufschwungs ist nicht absehbar.

Der Boom hat allerdings Nachteile. Durch die enormen Kapitalströme werden die Aktien, die in den passiv gemanagten Indexfonds enthalten sind, auf immer neue Rekordstände getrieben. Die Folge sind teils extrem hohe Bewertungen, wie sich an hoch zweistelligen Kurs/Gewinn-Verhältnissen ablesen lässt. Dies lässt die Gefahr empfindlicher Rückschläge wachsen, sollte plötzlich Kapital aus den ESG-Fonds wieder abgezogen werden.

Darüber hinaus haben Nachhaltigkeitsfonds mit einem anderen Problem zu kämpfen: dem Greenwashing. So mancher Fonds, der sich das Label ESG oder Nachhaltigkeit aufklebt, ist auf den zweiten Blick gar nicht so grün.

Auch bei Anleihen sollten Anleger genau hinsehen. Bei Green Bonds lässt sich häufig kaum nachvollziehen, ob ein Unternehmen das eingesammelte Kapital tatsächlich so nachhaltig einsetzt, wie es gegenüber den Gläubigern versprochen wurde.

Bei vielen Anlegern führt zudem der sogenannte Best-in-Class-Ansatz zu Enttäuschungen. Bei diesem Auswahlkriterium picken sich Fondsmanager jene Unternehmen heraus, die in Sachen ESG innerhalb ihrer Branche am weitesten und somit Vorbilder für die Konkurrenten sind. Dass in einem Best-in-Class-Portfolio auch Aktien oder Anleihen von Unternehmen aus dem Öl- oder Automobilsektor enthalten sein können, die Anleger eigentlich meiden wollen, ist diesen oft nicht bewusst.

Trotz dieser Probleme und Gefahren dürfte die ESG-Welle erst am Anfang stehen. Unter Umständen erhält sie ausgerechnet durch die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Schub. Die Pandemie hat anfällige Geschäftsmodelle schonungslos offengelegt. Gleichzeitig haben viele Unternehmen gezeigt, wie schnell sie sich auf Veränderung einstellen können, wenn es nötig ist. Vor diesem Hintergrund bietet die Krise den Unternehmen auch die Chance, sich mit einem nachhaltigen Ansatz im Wettbewerb neu zu positionieren – und somit neue Investoren anzuziehen.

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