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Konjunktur

Rezessionsängste: Wann die nächste Krise kommt - Teil 2

Das Allwetter-Portfolio: Einfach und stressfrei mit der richtigen Strategie selbst Krisenzeiten überstehen.

01.11.2019 | 12:02 Uhr von «Urban Jäkle»

Das Allwetter-Portfolio: Einfach und stressfrei

Ob es in absehbarer Zeit wieder eine Krise geben wird, vermag niemand zu sagen. Die Zeichen stehen aktuell auf Rezession, aber wie die Börse da­rauf reagiert, weiß man erst, wenn es so weit ist. Die Szenarien reichen von "Schlimmer und schneller als 2008" bis hin zu "Langsame Stagnation wie in Japan ab 1990". Vielleicht lassen sich die Rezession und die zahlreichen anderen Probleme auch noch abwenden und die Hausse am Aktienmarkt geht noch einige Jahre weiter. Aber Vorsicht: Der Crash kommt meist ohne Vorwarnung, und jede Krise ist in irgendeiner Form anders als die vorangegangene.

Gut aufgestellt 

Für Anleger empfiehlt es sich, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Eine gute Möglichkeit dazu bietet das Allwetter-Portfolio von Ray Dalio. Dalio ist ein amerikanischer Unternehmer, Milliardär, Philanthrop und Gründer des Hedge­fonds Bridgewater Associates. In den 1990er-Jahren tüftelte er an einem Portfolio, das jede Börsenphase gut überstehen sollte. So entstand 1996 das Allwetter-Depot, das aus 55 Prozent Staatsanleihen, 35 Prozent Aktien und 15 Prozent Rohstoffen besteht, von denen Gold die Hälfte ausmacht. Rückrechnungen zeigen, dass die durchschnittliche Jahresrendite bei mehr als sieben Prozent gelegen hätte.

Größere Einbrüche gab es kaum. Der größte Jahresverlust seit 1988 lag bei 3,9 Prozent. Grund dafür ist der hohe Anteil an US-Staatsanleihen - insgesamt 55 Prozent. Auch bei den mit 30 Prozent gewichteten Aktien vertraut Dalio größtenteils seinem Heimatmarkt. Europäische Anleger müssten bei der exakten Nachbildung also das Dollar-Risiko ins Kalkül ziehen. Das lässt sich durch die Wahl eines ETFs auf den MSCI-World-Index statt auf den S & P 500 ein wenig abmildern und sollte nicht zu merklichen Unterschieden in der Performance führen.

Breiter zu streuen und auch europäische Anleihen mit einzubeziehen, macht allerdings derzeit wenig Sinn. Denn die Zinsen im Euroraum sind bereits im negativen Bereich angelangt, weshalb Anleihen bonitätsstarker Länder - anders als in den USA - eher an der Rendite nagen, als Ertrag zu bringen. Ohnehin könnten lang laufende Anleihen, die in den vergangenen 30 Jahren als Risikopuffer zu Aktien gedient haben und in Dalios Portfolio sichere Renditebringer waren, in Zukunft das größte Risiko darstellen. Wir haben deshalb zwei Abwandlungen getestet: In einer Rückrechnung bis 1988 haben wir den Anteil an Staatsanleihen auf ein Drittel reduziert und der Einfachheit halber ebenfalls je 33,3 Prozent Gold und Aktien ins Portfolio aufgenommen. Eine noch extremere Variante besteht darin, Anleihen komplett wegzulassen und nur jeweils 50 Prozent Gold und 50 Prozent Aktien ins Depot zu nehmen. Das frappierende Ergebnis: Die Wert­entwicklung des Portfolios mit jeweils einem Drittel Gold, Aktien und Anleihen unterscheidet sich kaum von Dalios Original. Das anleihefreie Portfolio aus jeweils 50 Prozent Aktien und Gold schneidet auf lange Sicht deutlich besser ab als die beiden anderen, schwankt aber auch erheblich stärker. Es ist deshalb weniger ein Allwetter-Portfolio als vielmehr die Abwandlung für risikofreudige Anleger.

Die Gewichtung muss in allen drei Varianten am Jahresanfang wieder zurückgesetzt werden. Dadurch ist man gezwungen, die Anlageklasse nachzukaufen, die gefallen ist, und diejenige abzubauen, die sich am besten entwickelt hat. Durch diese einfache Systematik vermeidet man den Fehler vieler Börsenneulinge, an Hochpunkten einzusteigen und an Tiefpunkten frustriert das Handtuch zu werfen.

Allwetter-Depot

Quelle: BÖRSE ONLINE

Ray Dalio-Depot

Quelle: BÖRSE ONLINE

Die Advance-Decline-Linie: Bislang kein Alarmsignal

Die Advance-Decline-Linie (oder kurz: A/D-Linie) gehört zur Gruppe der Marktbreite-Indikatoren. Sie setzt die Anzahl der gestiegenen Aktien ins Verhältnis zur Anzahl der gefallenen. Da die Aktien quasi nur gezählt werden, gibt es im Unterschied zu den gängigen Indizes keine Gewichtung nach Börsenwert. Schwer- und Leichtgewichte zählen gleich viel. Die Aussage, die sich aus der A/D-Linie ableiten lässt, ist, ob bestimmte Bewegungen an den Märkten von einer breiten Mehrheit oder nur von einigen wenigen Aktien getragen werden. Ist Letzteres der Fall, sollten Anleger auf der Hut sein. Das beste Beispiel liefert die Technologieblase, die im Jahr 2000 platzte. Während fast alle großen Aktienindizes wegen der immer schwerer werdenden Technologiewerte von Hoch zu Hoch kletterten, kam die Mehrzahl der Firmen nicht mehr mit (siehe Chart oben). Ein fatal intaktes Bild wiederum lieferte die Advance-Decline-Linie nach der Insolvenz von Lehman Brothers im Jahr 2008. Hier fielen mehr oder weniger alle Aktien ohne nennenswerte Ausreißer.

Zumindest im Moment zeigt die A/D-­Linie für den US-Leitindex S & P 500 einen vollkommen intakten Aufwärtstrend an. Die Anzahl der Aktien mit steigenden Kursen ist um ein Vielfaches höher als die mit fallenden, deshalb sieht die Advance-Decline-Linie in der unteren Abbildung fast genauso aus wie die Kurve des S & P 500. Zumindest dieser Indikator spricht aktuell nicht für eine Crash-Gefahr.

S&P 500 Abbildung 1

Quelle: BÖRSE ONLINE

S&P 500 Abbildung 2

Quelle: BÖRSE ONLINE

Hier geht es zu Rezessionsängste: Wann die nächste Krise kommt - Teil 1

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