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„Der Gesundheitsmarkt erneuert sich dank seiner Innovationskraft immer wieder“

Christian Exner
Interview

Bei dem im vergangenen Jahr aufgelegten Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig fungiert der Arzt Dietrich Grönemeyer, der Bruder von Herbert Grönemeyer, als einer der Ideengeber. TiAM FundResearch sprach mit Christian Exner, einem der Fondsmanager, über die ersten Erfahrungen der Zusammenarbeit

28.07.2021 | 14:30 Uhr von «Jörn Kränicke»

Herr Exner, wie zufrieden sind Sie mit den ersten Ergebnissen (Leistung & Volumen) seit Fondsstart?

Exner: Wir sind auf einem sehr guten Weg: Der Fonds konnte seit seiner Auflegung am 6. Juli 2020 eine Performance von 20,5 Prozent plus 1,2 Prozent an ausgeschüttet Erträgen erwirtschaften; wir sprechen also von einer Gesamtrendite in Höhe von 21,7 Prozent. Damit konnte der Fonds nach Berechnungen von Morningstar seine Benchmark, den MSCI World Health Care Index, sowie seine Peer Group „Gesundheitswesen“ deutlich outperformen. Auch beim Volumen haben wir sukzessive zugelegt und konnten dieses seit Fondsstart in etwa verdreifachen.

Was lief gut, was lief nicht optimal?

Exner: Nach dem von Prof. Dr. med. Grönemeyer geprägten 360-Grad-Blick auf die Medizin investieren wir ganzheitlich in den Gesundheitsmarkt und differenzieren uns somit klar von den Wettbewerbsfonds. Wir sind also breiter aufgestellt; in all den Themen, die die Gesundheit einer Gesellschaft bestimmen und somit strukturelles Wachstum versprechen. Dies hat sich ausgezahlt. Nicht nur in der Rendite, sondern auch bei der Schwankungsbreite im Portfolio (positiver Diversifizierungseffekt). Zurück geblieben in der Entwicklung sind zum Teil die Pharma-Unternehmen; diese halten wir aufgrund der attraktiven Dividende dennoch für einen ganz wichtigen Portfoliobaustein. Auch zeigten sich teilweise die besonders wachstumsstarken, innovativen Unternehmen recht volatil; hier sind wir bei der Gewichtung eher vorsichtig und achten auf eine ausgewogene Mischung.

Wie hat sich das Portfolio seit der Auflage verändert?

Exner: Wir sind fast allen Unternehmen aus dem Startportfolio treu geblieben. Den Portfolioanteil „gesunde Ernährung“ und vor allem „Diabetes“ haben wir mit der Zeit deutlich ausgebaut. Beim Thema altersgerechtes Wohnen waren wir im Rahmen der Corona-Krise zunächst sehr vorsichtig positioniert, sind nun aber an Zukäufen interessiert. Durch einen Börsengang in jüngster Zeit konnten wir auch das Thema „mentale Gesundheit“ höher gewichtet, ein ganz wichtiger Megatrend für die kommenden Jahre.

Wie hoch ist die Umschlaghäufigkeit?

Exner: Diese Kennzahl ist nach einem Jahr nach Fondsauflegung noch nicht wirklich repräsentativ. Durch die kontinuierlichen Mittelzuflüsse haben wir natürlich regelmäßig nachgekauft und das Portfolio entsprechend laufend reallokiert. Grundsätzlich planen wir in den von uns ausgewählten Gesundheitsunternehmen langfristig investiert zu sei.

Wie sehen Sie derzeit die Branche (Risiken, Bewertungen, etc.)?

Exner: Gesundheitsaktien haben noch viel Potenzial, schließlich handelt es sich nicht erst seit Corona um einen absoluten Wachstumsmarkt, der sich dank seiner Innovationskraft immer wieder erneuert. Unternehmen, die hier mit den richtigen Produkten und Dienstleistungen und einem belastbaren Geschäftsmodell positioniert sind, werden auch weiterhin deutliche Umsatz- und Ertragszuwächse offerieren. Von stark gehypten Themen ohne die entsprechende fundamentale Basis sollte man jedoch eher die Finger lassen; derzeit ist sehr viel Kapital am Markt und es findet fast wöchentlich ein Börsengang eines Gesundheitsunternehmens statt. Nur die wenigsten taugen jedoch als langfristiges, belastbares Investment. Hier profitieren wir von unserer breiten Aufstellung mit Gesundheits-, Gesundheitswirtschafts- und Portfolioexperten, die ein umfassende Analyse und Einschätzung ermöglichen und so die Spreu vom Weizen trennen können.

Was erwarten Sie von dem Fonds in den nächsten 3-5 Jahren?

Exner: Wir möchten den Investoren eine ganzheitliche Investition in den Gesundheitsmarkt ermöglichen und so überproportional von den Wachstumsmärkten der Medizin profitieren. Gesundheit als Anlageklasse ist hochattraktiv, denken wir an Megatrends wie Robotik, Telemedizin, Künstliche Intelligenz, Naturheilkunde, eine immer älter werdende Gesellschaft und ähnliche Themen, die wir alle in unserem Fonds abdecken. Die Gesundheitsausgaben sprechen für sich: Laut einer aktuellen Studie von Roland Berger werden diese weltweit von heute ca. 8,8 Billionen auf über 20 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 steigen. Strukturelle Treiber sind neben den oben bereits genannten Bereichen auch leider die uns bekannten und immer mehr um sich greifenden Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs oder Alzheimer. Mit diesem strukturellen Rückenwind streben wir an unseren Anlegern auch weiterhin eine gute Performance zu liefern. Natürlich wollen wir auch das Fondsvolumen steigern. Ein weiterer Baustein ist hier die institutionelle Fondsklasse, die ab dem 2. August 2021 investierbar ist (ISIN: DE000A2QFHJ5 / WKN A2QFHJ).

Welche Themen bieten derzeit die besten Chancen?

Exner: Wie in vielen Lebensbereichen sind es vor allem die Technik und Innovation. Denken wir an Robotik, künstliche Intelligenz und Telemedizin; alles Bereiche die die Medizin und den Dienst am und für den Patienten verbessern werden. Hier haben wir exzellent aufgestellte Unternehmen in unserem Portfolio. Aber auch die alternde Gesellschaft mit ihren Herausforderungen wie häusliche und stationäre Betreuung, altersgerechtes Wohnen, Gesundheitsverhalten wie Sport, Fitness und gesunde Ernährung werden noch mehr als bisher an Bedeutung gewinnen. Natürlich ist all dies mit der Brille der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, schließlich agieren wir als Artikel 8 Fonds.

Noch kommen die meisten Unternehmen aus den USA. Wird sich das ändern?

Exner: Die USA sind der größte Gesundheitsmarkt der Welt und viele, auch internationale Unternehmen bevorzugen die dortige Börsennotierung. Das hohe USA-Gewicht wird sich also auf absehbare Zeit nicht ändern. Aus unserer Sicht wird sich bei den global aufgestellten Unternehmen jedoch der Umsatzmix verschieben. Aufstrebende Länder wie z.B. China und Indien entwickeln enorme Gesundheitsmärkte und Kaufkraft, aber leider auch in atemberaubender Geschwindigkeit unsere westlichen Krankheitsbilder (Diabetes, Herz-Kreislauf, etc.). Diese Märkte werden auch für amerikanische und europäische Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der Gesundheitssektor und auch ihr Fonds haben sich in den vergangenen zwölf Monaten schlechter als der MSCI World entwickelt. Was sind die Gründe dafür?

Exner: Es gibt immer Bereich die temporär besser oder schlechter laufen. Beim MSCI World waren es insbesondere Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie in einzelnen Branchen. Diese waren zum Teil rasant, können aber auch wieder zu heftigen Korrekturen führen. Unterjährige Vergleiche spielen für uns keine Rolle, zumal wir uns mit +21,4% nicht verstecken müssen. Viel wichtiger ist jedoch dank solidem Handwerk langfristig zu den Gewinnern zu gehören. Gesundheit war historisch und wird auch perspektivisch zu den überlegenen Sektoren gehören. Dies allein aufgrund der beschriebenen Wachstumstreiber und Stabilität dank Verankerung in unserem täglichen Leben. Corona hat uns allen vor Augen geführt, dass ohne Gesundheit unsere Gesellschaft nicht funktioniert.

Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit Herrn Grönemeyer?

Exner: Wir leben vom Austausch und Miteinander. Ich bin dankbar in einem so interdisziplinär aufgestellten Team arbeiten zu dürfen. Durch Prof. Dr. med. Grönemeyer und sein Team, aber auch dank seinem Netzwerk können wir stets auf umfassenden medizinischen Sachverstand zurückgreifen, Neuerungen und Entwicklungen in der Medizin und die Umsetzung durch Unternehmen diskutieren und einordnen. Auch sein Sohn Till Grönemeyer bringt mit langjähriger Erfahrung im Beteiligungsgeschäft der Familie ein besonderes Gespür für Innovationen und Veränderungen in den Medizinmärkten und für die hiervon profitierenden Unternehmen mit. Je mehr wir kommunizieren und uns austauschen, desto erfolgreicher wird mit „Herz und Seele“ investiert und der 360-Grad-Blick a la Grönemeyer mit Leben gefüllt; hierfür kommen wir mehrmals in der Woche zum intensiven Austausch zusammen.

Fondsdaten: Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig

ISIN (ausschüttend) DE 000 A2P PHK 4
WKN (ausschüttend) A2P PHK
Auflagedatum 06.07.20
KVG Ampega
Fondsmanager Christian Exner, Jörg Müller
Laufende Kosten p. a. 2,07 %
Volumen 14,4 Mio. Euro

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