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G7-Aktienindizes verfehlen Pariser Klimaziele

Indizes

Keiner der großen Aktienindizes in den G7-Ländern befindet sich derzeit auf Kurs, um zur Erreichung des Pariser Klimaziels von einem globalen Temperaturanstieg von 2°C beizutragen.

10.06.2021 | 09:53 Uhr von «Jörn Kränicke»

Neue Untersuchungen der Science Based Targets Initiative (SBTi), einer Einrichtung, die es Unternehmen ermöglicht, sich wirksame Emissionsreduktionsziele zu setzen, zeigen, dass keiner der führenden G7-Aktienindizes derzeit auf einen 1,5°C- oder 2°C-Pfad ausgerichtet ist und fordern die größten börsennotierten G7-Unternehmen dringend auf, ihre Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken.

Die Indizes sind sind auf einem Temperaturpfad von 2,95 Grad

Im Vorfeld des G7-Gipfels zeigt die Analyse, dass sich die führenden Aktien-Indizes der G7-Länder auf einem durchschnittlichen Temperaturpfad von 2,95°C befinden, gemessen an den aktuellen Klimazielen ihrer Indexkonstituenten. Der Bericht, der von CDP und dem UN Global Compact im Auftrag der SBTi erstellt wurde, stellt fest, dass sich vier der sieben Indizes, darunter der FTSE 100 und der S&P 500, auf einem gefährlichen Temperaturpfad von 3°C oder darüber befinden. Hervorzuheben ist, dass fossile Brennstoffe einen wesentlichen Beitrag zu den Emissionen aller sieben Indizes leisten. Sie stehen für 70 Prozent des für den kanadischen SPTSX 60 errechneten 3,1°-Ziels und für fast 50% der 2,7°C-Bewertung des italienischen FTSE MIB.

Erst 19 Prozent der Unternehmen erfüllen die Klimaziele

Die für Klima und Umwelt zuständigen G7-Minister forderten kürzlich Unternehmen und Investoren auf, ihre Portfolios an den Zielen des Pariser Abkommens auszurichten und sich wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen, um bis 2050 netto klimaneutral zu sein. Derzeit haben allerdings nur 19 % der börsennotierten Unternehmen in den G7-Indizes Klimaziele, die mit dem Pariser Abkommen übereinstimmen. Beachten sollten dies vor allem passive Anleger, die in ganze Indizes investieren. Passive Produkte machen derzeit etwa 40 % der US-amerikanischen und 20 % der europäischen Fonds aus.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander

Bemerkenswert sind auch Unterschiede zwischen den Klimazielen von Regierungen und Unternehmen. Die britische Regierung plant etwa, die Emissionen bis 2035 um 78 % zu reduzieren, was einem 1,5°C-Pfad entspricht. Dennoch stellt das SBTi fest, dass die FTSE 100-Unternehmen, die 100 größten Firmen nach Marktkapitalisierung an der Londoner Börse, derzeit kollektiv auf den gemeinsamen höchsten Temperaturwert von 3,1°C ausgerichtet sind.

Die Dynamik nimmt zu

Trotz der teils enttäuschenden Ergebnisse der SBTi-Untersuchung wächst die Dynamik für Klimamaßnahmen in den G7-Ländern. Von allen Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Unternehmen, die dem CDP im Jahr 2020 mitgeteilt wurden, wurden 64 % der Ziele von Unternehmen mit Hauptsitz in den G7-Ländern festgelegt. Insgesamt war 2020 ein Jahr der Meilensteine für Klimaverpflichtungen. So hat sich die jährliche Rate der Verabschiedung von wissenschaftlich fundierten Zielen im Jahr 2020 gegenüber dem Zeitraum 2015-2019 verdoppelt.

Vier dringende Klimaschutzmaßnahmen

Der  Bericht identifiziert auch vier dringende Klimamaßnahmen für Finanzinstitute, Unternehmen, Investoren und Regierungen. Erstens müssen Unternehmen und Regierungen zusammenarbeiten, um zu einer sogenannten „Ambitionsschleife“ zu gelangen – also zu einer Art positiven Rückkopplungskreislaufs, in dem sich Maßnahmen des privaten Sektors und der Regierung gegenseitig verstärken. Ein Beispiel dafür ist die jüngste Executive Order on Climate-Related Financial Risk der US-Regierung, die eine Anforderung an die großen staatlichen Zulieferer einführte, wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen.

Dekarbonisierung der Lieferketten sind notwendig

Zweitens müssen Unternehmen an der Dekarbonisierung der Lieferketten arbeiten, indem sie enger mit den Zulieferern zusammenarbeiten. Drittens sollten Investoren wissenschaftsbasierte Ziele in nachhaltigkeitsgebundene Anleihen und klimabezogene Marktstandards im Finanzbereich einbetten.

Anleger sollten Druck ausüben

Schließlich, viertens, sollten Finanzinstitute darauf abzielen, einen Dominoeffekt in allen Wirtschaftssektoren zu erzeugen, indem sie wissenschaftsbasierte Ziele auf Portfolioebene festlegen und sich intensiver mit den zugrunde liegenden Vermögenswerten auseinandersetzen. Ein solches Beispiel ist die CDP-Kampagne "Science-Based Targets", die globale Finanzinstitutionen koordiniert, um die Unternehmen mit dem größten Einfluss auf die Welt zu verpflichten, wissenschaftlich fundierte 1,5°C-Ziele festzulegen.

570 Unternehmen sind Teil der 1.5°C-Kampagne

Inmitten einer wachsenden Zahl von Netto-Null-Ankündigungen, die nicht immer sofort durch Maßnahmen untermauert werden, können wissenschaftlich fundierte Klimaziele dazu beitragen, mithilfe von Zwischenzielen auch die notwendigen kurzfristigeren Maßnahmen im Zeitraum bis zum Jahr 2030 auf den Weg zu bringen.
Firmen werden ermutigt, sich im Vorfeld des Klimagipfels COP26 in Glasgow denjenigen 570 Unternehmen anzuschließen, die bereits Teil der Business Ambition for 1.5°C-Kampagne der SBTi geworden sind, um ihren Beitrag zur Begrenzung der schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu leisten.

Index Land Temperatur (in °C) % Index-Emissionen durch SBTs abgedeckt
CAC 40 Frankreich 2,7 41
DAX 30 Deutschland 2,2 71
Nikkei 225 Japan 3,0 12
FTSE 100 UK 3,1 7,0
S&P 500 USA 3,0 16
FTSE MIB Italien 2,7 41
SPTSX 60 Kanada 3,1 <1,0

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