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Immobilien

Platzt die Immobilienblase?

In vielen Regionen Deutschlands steigen die Immobilienpreise deutlich. Allerdings ist der Preisanstieg in knapp zwei Dritteln der EU-Länder, mit möglicherweise fatalen Folgen, noch höher.

17.01.2020 | 14:20 Uhr von «Christian Bayer»

Immobilienboom und kein Ende

In einer aktuellen Studie der Commerzbank werden die Risiken steigender Wohnimmobilienpreise in den EU-Ländern in den Blick genommen. Dabei ziehen die Experten Parallelen zum Immobilienboom vor der Lehman-Pleite. Der Commerzbank-Ökonom Marco Wagner verweist darauf, dass sich in Deutschland allein im vergangenen Jahr Wohnimmobilien um fünf Prozent verteuert haben. In 17 Ländern der EU seien die Preise im vergangenen Jahr sogar um mehr als fünf Prozent gestiegen. Der Immobilienboom, der in Deutschland schon seit 2010 laufe, hätte dazu geführt, dass die Preise deutschlandweit etwa 15 Prozent über dem Preisniveau liegen, was die Bewertungsmodelle der Commerzbank als fundamental gerechtfertigt ausweisen würden.

Ungarn an der Spitze

Einen überdurchschnittlich hohen Anstieg stellt die Commerzbank in Ungarn fest. Seit mehreren Jahren würden die Wohnimmobilienpreise dort prozentual zweistellig zulegen. Im vergangenen Jahr lag der Zuwachs bei 15 Prozent. Mit einem Anstieg um neun Prozent im vergangenen Jahr haben sich Häuser in Portugal, Luxemburg, Tschechien und Kroatien stärker verteuert als in Deutschland. In den Niederlanden und Polen lag der Preiszuwachs bei acht Prozent. Einzig in Italien sind die Preise leicht zurückgegangen. Eine Sondersituation liegt nach Auffassung der Commerzbank in Frankreich vor. Obwohl die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren im Schnitt nur um drei Prozent gestiegen sind, sei die Gefahr einer Immobilienblase gegeben. „In Frankreich haben sich die Häuserpreise in den zehn Jahren vor Lehman weit mehr als verdoppelt, und eine Korrektur im Zuge der Finanzkrise hat quasi nicht stattgefunden“, erläutert die Commerzbank. Die Analyse bezieht sich auch auf Aussagen des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB), dem der jeweilige Präsident der Europäischen Zentralbank vorsitzt. Bereits im vergangenen Jahr, also noch unter dem EZB-Präsidenten Mario Draghi, wurde im Jahresbericht des ESRB darauf verwiesen, dass beim Anstieg der Wohnimmobilienpreise in einigen EU-Ländern Anzeichen für eine Überbewertung festzustellen seien. Das gilt aus Sicht der ESRB auch für Gewerbeimmobilien. Als einer der Gründe in diesem Immobilien-Sektor wurde die Rendite-Jagd von Investoren genannt. Die Commerzbank geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank auch unter ihrer neuen Präsidentin Christine Lagarde an der extrem lockeren Geldpolitik festhalten wird. Das würde die Immobilienpreise weiter anheizen.

Warnende Stimmen

Die Bundesbank hatte sich zur Immobilienpreis-Entwicklung zuletzt im Finanzstabilitätsbericht etwas zurückhaltender geäußert. Das Institut sieht in einigen deutschen Großstädten eine Übertreibung, geht aber nicht von einer Blase aus. Allerdings führt sie einen weiteren Aspekt ins Feld, der in engem Zusammenhang mit dem Anstieg der Immobilienpreise steht. Anlass zur Sorge aus Sicht der Bundesbank gibt die Tatsache, dass durch den Anstieg der Preise auch das Kreditvolumen zulegt. Jeder zweite Kredit in Deutschland würde zur Finanzierung von Immobilienkäufen verwendet. Hinzu kommt, dass mehr als die Hälfte der Kredite eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren aufweisen würde. Kritisch sieht die Notenbank zudem die Tatsache, dass die Kredite mit teilweise zu optimistischen Annahmen hinsichtlich des Wertes der Immobilien besichert würden. Auch die Schweizer UBS sieht Warnzeichen am Immobilienmarkt. In einer aktuellen Studie wurde die Immobilienpreisentwicklung in 24 Metropolen weltweit untersucht. Die Ergebnisse wurden im vergangenen Jahr im Global Real Estate Bubble Index veröffentlicht. In der Eurozone sind nach Ansicht der UBS-Experten Paris und Amsterdam sowie Frankfurt am Main in besonders hohem Maß von einer Blasenbildung betroffen. Unangefochten an erster Stelle mit der höchsten Gefährdung steht nach Ansicht der UBS-Experten allerdings München.

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