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Schlechte Corporate Governance bei Porsche

Vanda Rothacker, Senior ESG-Analystin mit Schwerpunkt Corporate Governance bei Union Investment.
Governance

Gute Unternehmensführung (Corporate Governance) ist entscheidend für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Deshalb hat Union Investment mit dem Stimmrechtsberater IVOX Glass Lewis ein Corporate-Governance-Ranking entwickelt, das jetzt zum fünften Mal für den DAX und zum dritten Mal für den MDAX vorliegt.

05.04.2023 | 11:50 Uhr

 „Das Ranking möchte für die Wichtigkeit des Themas sensibilisieren und Defizite offenlegen“, sagt Frank Engels, der als Chief Investment Officer im Vorstand von Union Investment das Portfoliomanagement für Wertpapiere verantwortet. „Die Unternehmen sollen das Ranking nicht als Kritik, sondern als Ansporn verstehen. Dann wird der Kapitalmarkt zum Motor für gute Unternehmensführung, wovon Unternehmen und Aktionäre gleichermaßen profitieren“, erläutert Engels. Er plädiert dafür, das Thema Corporate Governance nicht isoliert zu betrachten, sondern in einem breiteren ESG-Kontext zu sehen: „Nachhaltigkeit ist fundamental geworden. Wir wollen als Treuhänder die Transformation der Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit aktiv begleiten.“

Corporate Governance verschlechtert sich

Der Notenschnitt liegt im DAX bei 2,2 und im MDAX bei 3,2 und hat sich damit im Vergleich zu den letzten Erhebungen des Rankings in den Jahren 2021 (2,1 im DAX und 3,0 im MDAX) und 2020 (2,0 im DAX und 2,8 im MDAX) verschlechtert. „Mit den wachsenden Corporate-Governance-Anforderungen der Investoren konnten die Unternehmen in den Pandemie-Jahren nicht Schritt halten“, ordnet Engels die Ergebnisse ein. „Die niedrig hängenden Früchte sind geerntet. Jetzt muss es weitergehen und die Unternehmen müssen wieder eine Schippe drauflegen.“ Vanda Rothacker, Senior ESG-Analystin mit Schwerpunkt Corporate Governance bei Union Investment, ergänzt: „Wir haben die Kriterien für das Ranking spezifiziert und schauen noch genauer hin. Dabei finden wir natürlich auch mehr Schwachstellen.“ Spitzenreiter im DAX mit Note 1- sind Deutsche Börse, RWE, Allianz, E.ON, Infineon, Munich Re und Siemens Energy, Schlusslichter mit Note 4- sind Porsche AG und Porsche Automobil Holding SE.

Dax

Im MDAX ist noch viel Luft nach oben

Im MDAX führen ProSiebenSat.1 und Thyssenkrupp das Feld mit Note 2+ an, während hier gleich sechs Unternehmen die für eine ausreichende Leistung nötige Mindestpunktzahl von 100 Punkten nicht erreichen: Aroundtown, Bechtle, Sixt, Adtran, CTS Eventim und RTL. Verbesserungsbedarf erkennt Rothacker vor allem bei den Themen Ämterhäufung und Unabhängigkeit im Aufsichtsrat, insbesondere beim Vorsitz des Prüfungsausschusses: „Diesen stufen wir bei zehn DAX-Unternehmen als nicht unabhängig ein.“ Mit Blick auf die großen Notenunterschiede im MDAX bemängelt Rothacker: „Wenn man im Ranking weiter nach unten schaut, wird es düster. Hier haben die Unternehmen noch sehr viele Hausaufgaben zu machen, speziell beim Thema Transparenz.“

MDAX

124 Kriterien werden geprüft

Das Ranking basiert auf 124 Kriterien zu sieben Themenfeldern, die für Union Investment bei der Bewertung der Corporate Governance von Unternehmen relevant sind: 1. Kapital, 2. Vorstand, 3. Aufsichtsrat, 4. Vorstandsvergütung, 5. Aufsichtsratsvergütung, 6. Abschlussprüfung und 7. Transparenz.

Bewertet wird nach Schulnoten

Die erhobenen Datenpunkte werden auf einer Bewertungsskala von 0 bis 3 gewichtet und von der maximal erreichbaren Punktzahl 150 abgezogen, so dass sich für jedes Unternehmen eine Gesamtpunktzahl ergibt. Diese wird in ein Schulnotensystem übersetzt: Für eine ausreichende Leistung (Note 4) müssen mindestens 100 Punkte erreicht werden. Das Ranking ist im Sinne bestmöglicher Objektivität und Vergleichbarkeit rein quantitativ angelegt und beruht auf breiter Datengrundlage. Bewertungsbasis bei allen Unternehmen sind die öffentlich verfügbaren Daten per Januar 2023. (jk)


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