Zur Halbzeit der Fondsmeisterschaft 2025 zeigt sich ein ungewöhnlich breites Performancefeld: Während europäische Aktien und Rohstoffwerte zweistellig zulegen, enttäuschen Tech, USA und Schwellenländer. Robert Habatsch führt das Ranking an – dank kluger Umschichtungen und einem starken Goldfonds. Doch das Rennen ist offen: Sollte Tech im zweiten Halbjahr drehen, könnte sich das Tabellenbild noch einmal grundlegend verändern.
04.07.2025 | 15:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Das erste Halbjahr neigt sich dem Ende entgegen – Zeit, eine Zwischenbilanz bei der Fondsmeisterschaft 2025 zu ziehen. In dieser Saison zeigt sich ein sehr gemischtes Bild: Die Bandbreite der Performance reicht von einem Plus von 7,22 Prozent bis hin zu einem Minus von 6,25 Prozent. Eine derart starke Divergenz hat es schon lange nicht mehr gegeben.
Der Hauptgrund liegt in der sehr unterschiedlichen Entwicklung der Märkte im Jahr 2025. Während Europa sowie Gold und Goldminen zweistellig im Plus liegen, haben sich Technologiewerte, die USA, Japan und auch die Schwellenländer nur schwach entwickelt. Gleiches gilt für viele Mischfonds, denn auch mit „sicheren“ Anleihen war kaum etwas zu holen – Indizes wie der eb.rexx liegen aktuell nicht einmal ein Prozent im Plus.
Aktuell an der Spitze steht Robert Habatsch mit seinem Freiburger Greiff-Team. Er profitierte besonders stark vom Earth Gold Fonds, der von Joachim Berlenbach gemanagt wird und im laufenden Jahr über 44 Prozent zugelegt hat. Der Investmentfokus liegt hier auf Mid Cap Value- und Growth-Werten sowie auf Unternehmen aus dem M&A-Segment.
Weitere Erfolgsgaranten im Habatsch-Portfolio waren unter anderem der Ardtur European Focus Fund, der BGF World Mining sowie der Trend Kairos European Opportunities. Mit deren positiver Entwicklung konnten auch schwächer laufende Fonds im Gesamtportfolio kompensiert werden.
Bei einem der „Minus-Fonds“ zieht der Breisgauer nun allerdings die Reißleine: Der Guinness Global Energy Fund wird ausgetauscht und durch den BIT Global Crypto Leaders ersetzt. Mit diesem von Jan Beckers gemanagten Fonds setzt Habatsch auf eine mögliche Renaissance der Krypto-Aktien im zweiten Halbjahr 2025. Das ist ein mutiger Schritt – denn mit einem bisherigen Verlust von über 26 Prozent zählt der Fonds zu den schwächeren des Jahres.
Zusätzlich wird auch der BSF European Absolute Return A2 EUR gegen den BSF BLK Systematic Asia Pacific Equity Absolute Return Fund – A2 getauscht.
Auf den Abstiegsplätzen rangieren aktuell Guliver und SJB FondsSkyline, mit Verlusten von 5,57 Prozent beziehungsweise 6,25 Prozent. Besonders stark unter der Tech-Schwäche leidet Volker Zenk, Teamchef der SJB FondsSkyline aus Korschenbroich. Seine beiden Kryptofonds – VanEck Crypto & Blockchain Innovators und BIT Global Crypto Leaders R – konnten nicht überzeugen. Ebenso enttäuschend verlief die Entwicklung von ETFs auf den Dow Jones Global Titans 50.
Selbst traditionell solide Mischfonds wie der Phaidros Funds – Balanced A haben 2025 Verluste hinnehmen müssen. Auch die vielfach erwartete Trendwende bei Small Caps ist bislang ausgeblieben. So verzeichnete der Threadneedle (Lux) – Global Smaller Companies im laufenden Jahr ein Minus von rund 15 Prozent.
Das zweite Halbjahr 2025 wird nun zeigen müssen, ob sich der bisherige Trend zugunsten europäischer Titel fortsetzt – oder ob die USA und die Tech-Branche zur Aufholjagd ansetzen. Sollte letzteres eintreten, könnte sich das Ranking der Fondsmeisterschaft bis Jahresende noch einmal grundlegend verändern.
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