Phaidros setzt auf Schumpeters Erkenntnisse

Mischfonds unabhängiger Vermögensverwalter sind seit der Finanzkrise 2008 die Stars der Branche. Keine andere Fondsgattung hat mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ein bisschen im Verborgenen hat sich der Phaidros Funds Balanced zu einem heimlichen Star gemausert. Angesichts einer Performance von gut zwölf Prozent in den vergangenen drei Jahren und knapp zehn Prozent in den vergangenen fünf Jahren verblasst so manch namhafter Konkurrent.

Die Aktienquote kann zwischen 25 und 75 Prozent atmen

Gemangt wird der Fonds von Ernst Konrad und Georg von Wallwitz vom Münchener Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. Das Duo kann die Aktienquote zwischen 25 und 75 Prozent atmen lassen. Typischerweise bewegt sich die Aktienquote zwischen 40 und 65 Prozent (aktuell fast 57 %). „Allerdings liegt das Aktienrisiko in der Regel höher, da wir im Anleihebereich eher sportlich unterwegs sind. Wir investieren vorwiegend in High Yield-Papiere “, erklärt Konrad. Allerdings setzt er nicht auf herkömmliche „Junk-Anleihen“, sondern auf Fallen Angels. Darunter versteht man laut Konrad Papiere, die von einer eine Ratingagentur wie Standard&Poor’s von „BBB-“ auf „BB+“ herabgestuft wurden. Dadurch verlieren sie ihren Investment-Grade-Status und gelten als spekulativ. Viele institutionelle Investoren müssen aufgrund ihrer Statuten diese Titel dann verkaufen und die Kurse dieser Anleihen geben stark nach. Sie werden so zu Fallen Angels und damit attraktiv für Konrad und von Wallwitz. In diesem Rentensegment sehen sie die besten Chancen überhaupt noch auskömmliche Zinsen von knapp drei Prozent zu bekommen.

Gold dient als Hedge

Daneben investieren die Vermögensverwalter auch noch in geringem Maße in Emerging Markets-Anleihen, Wandelanleihen und Gold. „Ein geringer Gold-Anteil von aktuell rund zwei Prozent und maximal zehn Prozent sehen wir als guten Hedge an“, erklärt Konrad.

Es kommen nur Schumpeter-Aktien in die engere Auswahl

Das Aktienportfolio unterscheidet sich deutlich von vielen anderen vermögensverwaltenden Fonds. Konrad und von Wallwitz investieren in so genannte Schumpeter-Aktien. Was verbirgt sich dahinter? Ohne den 1883 geborenen Wissenschaftler hätte es Begriffe wie „Innovation“ oder „Wagniskapital“ wahrscheinlich gar nicht gegeben. Die Wortschöpfung Schumpeters, deren Bedeutung heute aktueller denn je ist, heißt „schöpferische Zerstörung“ – besser bekannt als „Disruption“. Dahinter verbirgt sich im Kern Folgendes: Nur Unternehmen, die sich permanent infrage stellen, haben laut Schumpeter langfristig eine Überlebenschance. Und vorwiegend in solche Titel wie etwa ASML, Amazon, Alphabet oder Novo Nordisk investieren Konrad und von Wallwitz.

Wachstumswerte bleiben erste Wahl

An solchen Wachstumswerten halten sie auch weiterhin fest, da sich ihr längerfristiges Weltbild nicht verändert hat. „Wir gehen nach wie vor von einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld aus, das aufgrund des Überangebots an Liquidität (Stichwort: „Savings Glut“) erhalten bleibt. Und gleichzeitig ist die Kapitalnachfrage aufgrund der Digitalisierung und der Zurückhaltung bei Ausrüstungsinvestitionen eher schwach. Diese Trends haben wenig mit der aktuellen Inflation oder Notenbankpolitik zu tun. Daher sind Wachstumswerte mit einem „stress-getesteten“ Geschäftsmodell, die selbst bei einer schwächeren Konjunktur profitabel arbeiten können auch in den kommenden sechs bis zwölf Monaten erste Wahl“, sagt Konrad.

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