Die besten Fonds für Energieaktien

Die Energiewende ist in aller Munde, doch die meisten Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien befinden sich im Sinkflug. Die viel gescholtenen Aktien aus dem Öl- und Gassektor befinden sich dagegen im Höhenflug. Denn den Unternehmen geht es blendend. So hat Europas größter Öl- und Gasproduzent Shell im ersten Quartal einen Rekordgewinn eingefahren. Mit 9,6 Milliarden Dollar Gewinn in den ersten drei Monaten übertraf der britische Konzern die Erwartungen und auch das Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Im zweiten Quartal lief es zwar nicht ganz so gut. Aber die Ölkonzerne sind immer noch Gewinnmaschinen. 

Öl kann bis auf 150 US-Dollar steigen

Das honorieren auch die Anleger und die Shell-Aktie notiert nahe ihres Allzeithochs. Das gilt auch für andere Titel wie Exxon, Chevron oder Total. Unterstützung erhält der Sektor derzeit auch durch den Konflikt in Israel. Der Ölpreis ist seit dem Angriff am 7. Oktober auf rund 90 US-Dollar pro Barrel gestiegen. Glaubt man den Strategen von JPMorgan, wird diese Marke nur eine Durchgangsstation sein. Die US-Bank traut dem Ölpreis einen Anstieg auf bis zu 150 Dollar pro Barrel zu. Deshalb empfehlen sie, Energieaktien überzugewichten. Laut Susannah Streeter, Strategin bei Hargreaves Lansdown, kehren die Sorgen über höhere Energiepreise zurück, was zu einem erneuten Inflationsdruck führen könnte. In Großbritannien und Europa seien die Gaspreise aufgrund von Lieferengpässen in die Höhe geschnellt, hätten sich aber nur leicht abgeschwächt und befänden sich immer noch in der Nähe ihrer Sechsmonatshochs. „Die Nervosität kam auf, nachdem Chevron aufgefordert wurde, die Produktion auf dem Tamar-Erdgasfeld in Nordisrael aufgrund der Gewalttätigkeiten einzustellen. Es gibt auch Befürchtungen, dass die Baltic-Connector-Gaspipeline zwischen Finnland und Estland möglicherweise vorsätzlich beschädigt wurde“, so Streeter weiter. Zudem gebe es immer noch Bedenken wegen möglicher Folgewirkungen, falls es zu einer Ansteckung in der gesamten Nahostregion kommt. 

Öl bleibt noch lange der Treibstoff der Wirtschaft

Die von vielen kolportierte Gefahr wertloser gestrandeter Assets, da die Energiewende Gas und Öl überflüssig macht, sieht Peter Frech, Manager der Quantex Fonds in keinster Weise. „Auch von Investoren hören wir manchmal die Sorge, dass den Ölkonzernen in den nächsten zehn Jahren das Geschäft völlig wegbrechen könnte. Die Realitätsverzerrung durch das ständige Mediengedöns nimmt immer absurdere Ausmaße an“, sagt er. 

Der Anteil der fossilen Energien am globalen Primärenergieverbrauch ist in den vergangenen 20 Jahren nur um vier Prozent gesunken

Frech orientiert sich hingegen an den Fakten: „Gemäß der Statistical Review of World Energy konnte in den letzten 20 Jahren der Anteil der fossilen Energien am globalen Primärenergieverbrauch von 86% auf gerade mal 82% gesenkt werden. Der Primärenergieverbrauch beinhaltet nicht nur Strom, sondern auch die Energie für Transport, Heizen und die Industrie. Erreicht wurde dies durch die Investition von mehreren Tausend Milliarden Dollar in erneuerbare Energien. Nehmen wir mal an, die Investitionsausgaben für die leider sehr ineffizienten Energiequellen Wind und Sonne werden nun verdoppelt. Damit würde der Anteil der Fossilen am Primärenergieverbrauch in den nächsten zwanzig Jahren auf rund 74% fallen. Es wird folglich auch 2043 noch viel Öl und Gas verbraucht werden.“ Daher glaubt Frech auch nicht, dass neue Ölprojekte vor den Küsten Namibias und Brasilien wertlos stranden. Er warnt hingegen davor, dass eher die Elektrifizierungsträume mit Wind und Sonne an der harten Realität von Rohstoffinflation, steigenden Zinskosten und maroden Staatsfinanzen zerschellen könnten.

ETFs liegen vorne

Auffällig ist, dass in den vergangenen drei Jahren vor allen die verschiedensten Energieaktien-ETFs die besten Wertentwicklung aufwiesen. Als einziger aktiver Fonds konnte sich der SISF Global Energy unter den Top 5 platzieren. Der von Felix Odey, Alex Monk und Mark Lacey gemanagte Fonds hält in der Regel weniger als 50 Titel. Der Fonds konzentriert sich auf Explorations- und Produktionsunternehmen in den traditionellen Öl- und Gassektoren. Das Trio setzt auch auf kleinere Titel wie Galp, Harbour Energy, John Wood oder Fugro. Im laufenden Jahr weist der Schroders Fonds jedoch die beste Performance auf. Wie auch alle anderen Energieaktienfonds weist auch der Schroders Fonds Volatilitäten jenseits der 30-Prozent-Marke auf.

Die besten Fonds für Energieaktien in der Übersicht