Eine seit über 30 Jahren in den USA bewährte Quant-Strategie kommt nach Europa. Federated Hermes lanciert mit dem MDT US Equity einen UCITS-Fonds, der auf maschinellem Lernen, einem disziplinierten Investmentprozess und der finalen Kontrolle durch erfahrene Portfoliomanager basiert.
10.09.2025 | 10:00 Uhr von «Jörn Kränicke»
Management: Quant-Pioniere mit Harvard-Hintergrund
An der Spitze des Federated Hermes MDT US Equity Fund steht Daniel Mahr, Head of MDT. Der Harvard-Absolvent in Informatik kam bereits 2002 als quantitativer Analyst zum Team und hat die Strategie maßgeblich mitentwickelt. Unterstützt wird er von den erfahrenen Managern Frederick Konopka, John Paul Lewicke und Damien Zhang. Gemeinsam verfügt das Team über jahrzehntelange Expertise und steuert die US-Mutterstrategie, die bereits 1991 aufgelegt wurde, erfolgreich durch verschiedenste Marktzyklen.
Strategie: Mensch und Maschine im Duett
Das Herzstück des Fonds ist ein disziplinierter, auf maschinellem Lernen basierender Bottom-up-Ansatz. Das Modell analysiert täglich eine Vielzahl von Datenpunkten, um Aktienprognosen zu erstellen und das Portfolio anzupassen, was zu einem jährlichen Turnover von rund 120 Prozent führt.
Der entscheidende Unterschied zu vielen anderen Quant-Strategien liegt laut Mahr in der sogenannten „Decision-Tree-Analyse“. Dieser Algorithmus zerlegt historische Daten, um zukünftige Aktienperformances zu prognostizieren. Jeder „Zweig“ des Baumes repräsentiert einen Investmentfaktor. So wird systematisch geprüft, ob ein Unternehmen für das Portfolio attraktiv ist – ein Prozess, der dem menschlichen Entscheidungsprozess nachempfunden ist und für Transparenz sorgt.
Das Modell ist dabei keineswegs statisch. Waren es vor 20 Jahren noch sechs Faktoren, sind es heute 16 – von klassischen Fundamentaldaten wie Bewertung und Verschuldung über Momentum-Indikatoren bis hin zum „Economic Moat“, der die Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens bewertet.
Damien Zhang, einer der Fondsmanager, betont die bewusste Abgrenzung zu undurchsichtigen KI-Modellen: „Wir betrachten KI als einen Werkzeugkasten und übernehmen selektiv die relevantesten Werkzeuge. Im Gegensatz zu generativen KI-Modellen, denen es oft an Transparenz mangelt, ermöglichen unsere Entscheidungsbäume, die Gründe für jeden einzelnen Trade nachzuvollziehen und zu erklären. Transparenz und Verantwortlichkeit sind für uns nicht verhandelbar.“
Ein intensives Risikomanagement flankiert den Prozess. Jeder vom System vorgeschlagene Trade wird vom Team überprüft, etwa auf Basis nachbörslicher Meldungen oder Analysten-Updates. „Obwohl wir weniger als ein Prozent der Vorschläge ablehnen, ist dieser menschliche Filter ein entscheidender Schritt zur Risikominimierung“, erklärt Mahr.
Portfolio: Breit diversifiziert statt Klumpenrisiko
Der Fonds investiert in rund 175 US-Aktien und deckt mit dem Russell 3000 als Benchmark rund 98 Prozent des US-Aktienmarktes ab. Durch die All-Cap-Strategie wird gezielt in Large, Mid und Small Caps investiert, was das Spektrum an potenziellen Alpha-Quellen erweitert.
Im Vergleich zu einem S&P 500-Investment sind die Klumpenrisiken deutlich geringer und der Anteil an Small Caps deutlich höher. Das Team hat in den letzten Jahren bewusst die „Magnificent Seven“ untergewichtet, um die Abhängigkeit von wenigen Tech-Giganten zu reduzieren. Derzeit machen Mid- und Small-Caps rund 38 Prozent des Portfolios aus. Zuletzt war die Strategie gegenüber Wachstumsaktien übergewichtet. Growth Aktien waren mit etwa 55 Prozent und Value-Titel mit 45 Prozent gewichtet. Die Strategie wird zudem weitgehend sektorneutral gegenüber dem Russell 3000 gesteuert, um das aktive Risiko zu kontrollieren.
Erlaubte Abweichungen gegenüber dem Index
• +/- 2,5 % Aktiengewichtungen
• +/- 1 % Sektorgewichtungen
• +/- 5 % Branchen- und Subbranchengewichtungen
Top-10-Positionen (Auszug):
Microsoft Corp. (6,1 %)
NVIDIA Corp. (4,5 %)
Alphabet Inc. (3,4 %)
Meta Platforms, Inc. (3,3 %)
Broadcom Inc. (3,0 %)
Gewicht der Top Ten: 31,5 %
Chance-Risiko-Profil: Die Kennzahlen überzeugen
Die historische Performance der US-Strategie belegt die Wirksamkeit des Ansatzes. Über Zeiträume von einem, drei, fünf und zehn Jahren wurde der Russell 3000 Index übertroffen. Besonders eindrucksvoll ist das asymmetrische Chance-Risiko-Profil:
Upside Capture: Zwischen 106,5 und 110,3 (partizipiert überdurchschnittlich an steigenden Märkten).
Downside Capture: Zwischen 88,4 und 96,3 (verliert in fallenden Märkten unterdurchschnittlich).
Dieses Profil, das Marktaufschwünge stärker mitnimmt und Abschwünge abfedert, ist ein Merkmal, das viele Anleger suchen, aber nur wenige Fonds in dieser Ausprägung liefern.
Fazit
Der Federated Hermes MDT US Equity ist mehr als nur ein weiterer US-Aktienfonds. Er stellt ein überzeugendes Kerninvestment für Anleger dar, die eine systematische, aber dennoch flexibel gemanagte Lösung für den wichtigsten Aktienmarkt der Welt suchen. Die intelligente Kombination aus bewährter Quant-Technologie, stringentem Risikomanagement und menschlicher Expertise hat über Jahrzehnte eine konstante Outperformance bei einem attraktiven Risikoprofil geliefert. Für europäische Investoren eröffnet sich damit nun der Zugang zu einer echten Alpha-Maschine.
Fondsdaten| Fondsname | Federated Hermes MDT US Equity Fund F EUR Acc | |
| Fondsstart | 18.06.2021 | |
| Lfd. Fondskosten | 0,65% | |
| Fondsvolumen (US-Version) | 2,5 Mrd. US-Dollar | |
| Wertzuw. 5 Jahre (US-Version in US-Dollar) | 18,3 % p. a. | |
| WKN | A418TP | |
| ISIN | IE0005U4D966 | |
| Fondsinfos | https://www.hermes-investment.com/de/de/ |

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