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Fonds

Beliebte Fondsklassiker unter der Lupe

Mehr als 1.000 Prozent auf der Langstrecke - die Erfolgsbilanz manches Fondsklassikers kann sich sehen lassen. Doch wie stehen die Portfolios aktuell da?

13.10.2020 | 09:51 Uhr von «Andreas Hohenadl»

Das einzig Beständige im Leben ist der Wandel. Diese Binsenweisheit gilt auch für die Fondsbranche. Immer wieder schaffen es Portfolios, über mehrere Jahre mit toller Wertentwicklung zu glänzen und damit das Interesse der Anleger auf sich zu ziehen. Macht die Fondsgesellschaft marketingtechnisch nicht alles falsch, können dann schnell große Anlagesummen in den Fonds fließen. Ist aus dem Portfolio schließlich ein veritables Dickschiff geworden, wird es spannend.

Denn laut einer weitverbreiteten Ansicht schadet die Größe eines Fonds seiner Wertentwicklung. Je mehr Anlegermilliarden in ein Portfolio fließen, desto stärker ist der Fondsmanager unter Druck, dieses Geld auch sinnvoll anzulegen. Häufig muss er dann auf Titel mit hoher Marktkapitalisierung zurückgreifen, auch wenn er aktuell vielleicht gar nicht investieren will oder chancenreichere, kleine Werte bevorzugt.

Wenn ein Portfolio auf den Erfolgspfad eingeschwenkt ist und zunehmend Kapital anzieht, schauen erfahrene Fondsanalysten deshalb gern darauf, ob die Strategie auch mit höheren Anlagevolumina erfolgreich umgesetzt werden kann. "Problematisch wird es, wenn sich der Fonds in einem relativ engen Anlagesegment bewegt oder sich auf kleinere Unternehmen ausgerichtet hat", sagt Jan Richter, Analyst beim Beratungshaus Fondsconsult, das für €uro am Sonntag die FondsNote berechnet. "In diesem Fall empfehlen wir unseren Kunden, wachsam zu sein."

Legt ein Portfolio dagegen in weltweite Konzerne mit hoher Marktkapitalisierung oder hochliquide Staats- und Unternehmensanleihen an, bringt ihn auch ein milliardenschweres Fondsvermögen nicht aus dem Tritt. Die Fondsklassiker, die €uro am Sonntag unter die Lupe nimmt, sollten keine volumenbedingten Probleme haben. Dieser Meinung ist auch Fondsanalyst Richter: "Die Portfolios bewegen sich allesamt in großen und liquiden Märkten."

Vielmehr kommt es bei ihnen auf die Person des Fondsmanagers, die Investmentstrategie und das Marktumfeld an. Teilweise häufige Fondslenkerwechsel offenbaren die Bemühungen von Gesellschaften, eine volumenstarke, aber vielleicht nicht mehr so erfolgreiche Strategie wiederzubeleben.

Fonds für wichtige Anlagesegmente

Im Folgenden hat die Redaktion sechs milliardenschwere Portfolios ausgesucht, die im Anlegerinteresse stehen oder bis vor wenigen Jahren noch standen und die in vielen deutschen Depots zu finden sind. Gemeinsam ist ihnen, dass sie jeweils den Einstieg in ein wichtiges Anlagesegment ermöglichen.

So lässt sich der heimische Aktienmarkt mit dem DWS Deutschland abdecken. Europäische Anteilscheine holen sich Anleger mit dem Fidelity European Growth ins Depot, weltweite Aktien mit dem M & G Global Themes. Auf Titel aus den Schwellenländern setzt seit mehr als 25 Jahren der Comgest Magellan. Als Klassiker im Bereich der Mischfonds gilt der Carmignac Patrimoine. Bei den weltweiten Anleihen nimmt diese Rolle der Templeton Global Bond ein.

Wer auf die langfristige Wertentwicklung dieser Fonds blickt, stellt schnell fest, dass deren Beliebtheit nicht von ungefähr kommt. So konnten ausdauernde Anleger zum Beispiel mit dem Fidelity European Growth seit Auflage 1990 mehr als 1.000 Prozent Plus erzielen - nach Gebühren wohlgemerkt.

Freilich nützt die Performance der Vergangenheit jenen nichts, die sich aktuell für den Fonds interessieren. Für sie ist wichtiger, wie sich das Portfolio in jüngerer Vergangenheit geschlagen hat. Eine Lupengrafik zeigt deshalb gesondert die Wertentwicklung des Fonds gegenüber einem Vergleichsindex in den vergangenen drei Jahren.

Bei der Einschätzung des jeweiligen Portfolios konnten wir auf Kurzanalysen von Fondsconsult-Mann Richter zurückgreifen. Fällt das aktuelle Fazit weniger gut aus, nennt die Redaktion eine empfehlenswerte Fondsalternative.

DWS DEUTSCHLAND: Grenzen ausgereizt

Wer mittels Fonds auf deutsche Aktien setzen will, hat bei der DWS die Qual der Wahl. Denn gleich mehrere Portfolios zielen auf die heimischen Börsen: das Urgestein Investa (nach "grüner" Umwidmung: DWS ESG Investa), der DWS Aktien Strategie Deutschland oder der DWS Deutschland nebst seiner Luxemburger Variante DWS Invest German Equities.

Der wesentliche Unterschied liegt in der Beimischung von Nebenwerten zu den Aktien der großen DAX-Konzerne. Hier liegt der DWS Deutschland in der Mitte zwischen Investa (stark DAX-lastig) und Aktien Strategie Deutschland (höhere Nebenwerte-Quote). Er soll eine ausgewogene Charakteristik bieten.

Mehr als 100 Prozent investiert

Fondsmanager Tim Albrecht unternimmt trotzdem alles, um den breiten deutschen Markt zu schlagen. Dazu gehört, die Investitionsquote mit dem Einsatz von Derivaten auf über 100 Prozent anzuheben und mögliche Gewinne zu hebeln. Im jüngsten Factsheet etwa ist ein Investitionsgrad von 109 Prozent ausgewiesen. Albrecht gelang es mit seinem aktiven Management, "über viele Jahre hinweg eine überdurchschnittliche risikoadjustierte Performance zu erzielen", lobt Jan Richter vom Analysehaus Fondsconsult.

Doch in den vergangenen zwei Jahren waren die Ergebnisse nicht mehr ganz so überzeugend. Richter datiert den Beginn der Performanceschwäche auf das vierte Quartal 2018. Zu dieser Zeit entschied sich Albrecht, doch bei der DWS zu bleiben, nachdem vorher bereits verkündet worden war, dass er zur Privatbank Berenberg wechselt.

Hinzu kommt, dass der DWS Deutschland in das Skandalunternehmen Wirecard investiert war und dabei die "regulatorischen Grenzen stark ausgereizt wurden", so Richter. Im Januar betrug der Anteil von Wirecard kurzfristig mehr als zehn Prozent im Fonds. "Auch wenn der daraus resultierende negative Beitrag auf die Wertentwicklung des Fonds einigermaßen moderat ausfiel, sehen wir das eingegangene spezifische Risiko als deutlich zu hoch an", kritisiert Richter.

Wer eine Alternative zu dem aktuell mit FondsNote 4 bewerteten DWS-Fonds sucht, könnte zum Fidelity Germany greifen.

Morgen im Portrait: FIDELITY EUROPEAN GROWTH

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