Im Global Family Office Report 2025 der UBS zeigt sich, dass ein globaler Handelskrieg und geopolitische Konflikte die größten Risiken für Family Offices darstellen. Um ihre Portfolios zu schützen, setzen diese verstärkt auf aktives Management, Hedgefonds und Edelmetalle.
21.05.2025 | 16:30 Uhr
Für den „Global Family Office Report 2025“ der UBS wurden 317 Single Family Offices aus über 30 Ländern weltweit befragt. Das durchschnittliche Vermögen dieser Family Offices beträgt 2,7 Milliarden US-Dollar, wobei jedes Family Office im Schnitt 1,1 Milliarden US-Dollar verwaltet. Die Umfrage, die vom 22. Januar bis 4. April 2025 durchgeführt wurde, gilt als eine der umfassendsten Analysen dieser bedeutenden Investorengruppe.
Vermögenserhalt steht im Vordergrund
„In Zeiten erhöhter Volatilität und globaler Rezessionsängste verfolgen Family Offices weltweit vor allem einen langfristigen, stabilen Ansatz und fokussieren sich auf den Erhalt des Vermögens für zukünftige Generationen“, so Benjamin Cavalli, Head of Strategic Clients bei UBS Global Wealth Management. „Auch wenn die Umfrage größtenteils zu Beginn des Jahres durchgeführt wurde, waren sich die Family Offices der Risiken eines globalen Handelskriegs bereits bewusst und nannten diesen als das größte Risiko für 2025.“
„Dank der Größe unseres Datensatzes konnten wir diesmal eine noch detailliertere regionale Analyse vornehmen“, erklärte Yves-Alain Sommerhalder, Head of GWM Solutions bei UBS Global Wealth Management. „Die Auswertung gibt Einblicke in die Denkweise, Ziele und Präferenzen der Family Offices und zeigt, was in den nächsten fünf Jahren zu erwarten ist.“
Der globale Handelskrieg als Hauptsorge
Rund 70 Prozent der Family Offices nannten einen Handelskrieg als das größte Risiko für ihre finanziellen Ziele im Jahr 2025. Geopolitische Konflikte (52 Prozent) und Inflation (48 Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen. Über die nächsten fünf Jahre gesehen, erwarten 61 Prozent der Befragten größere geopolitische Konflikte. 53 Prozent befürchten eine weltweite Rezession als Folge schwerwiegender Handelskonflikte. Trotz dieser Sorgen wollen 59 Prozent der Family Offices ihr Portfolio-Risiko im Jahr 2025 beibehalten.
Aktives Management, Hedgefonds und illiquide Anlagen wie Private Equity und Immobilien sind weiterhin beliebte Strategien zur Risikominimierung. 40 Prozent der Family Offices setzen auf aktives Management zur Diversifizierung, 31 Prozent auf Hedgefonds. Der Anteil der Family Offices, die Edelmetalle nutzen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent.
Verschiebung hin zu liquiden Märkten
Viele Family Offices setzen verstärkt auf liquide Märkte und haben ihre Allokationen in Aktien und Anleihen aus Industrieländern erhöht. 2024 stieg der Anteil an Aktien aus entwickelten Märkten auf durchschnittlich 26 Prozent, und für 2025 planen 46 Prozent der Family Offices eine weiter steigende Allokation in diesem Bereich. Weniger als ein Viertel der Befragten erwartet jedoch, ihre Anleihebestände in entwickelten Märkten zu erhöhen.
Im Vergleich zu den USA und Europa sind Family Offices in Asien-Pazifik sowie Lateinamerika weniger zurückhaltend bei Investitionen in Schwellenländer. Die Bedenken hinsichtlich geopolitischer Risiken, politischer Unsicherheit und Währungsabwertungen begrenzen jedoch weiterhin das Engagement in diesen Märkten.
Fokus auf Nordamerika und Westeuropa
Der Trend, dass Family Offices ihre Vermögensallokation vor allem in Nordamerika (53 Prozent) und Westeuropa (26 Prozent) konzentrieren, setzt sich fort. Die Allokationen in Asien (ohne China) und China sind jedoch leicht zurückgegangen.
Zukunft der Family Offices
Trotz des größten Vermögenstransfers in der Geschichte haben nur 53 Prozent der befragten Family Offices bereits Nachfolgepläne für ihre Familienmitglieder getroffen. Eine signifikante Anzahl der befragten Family Offices gibt an, dass sie noch keine Zeit für die Nachfolgeplanung hatten oder die Verteilung des Vermögens noch nicht entschieden haben.
Die größte Herausforderung für Family Offices mit bestehenden Nachfolgeregelungen besteht laut 64 Prozent der Befragten darin, die Vermögensübertragung steuerlich effizient zu gestalten. Weitere 43 Prozent sehen es als schwierig an, die nächste Generation auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Vermögen vorzubereiten.
Regionale Unterschiede
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