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Der Aufstieg der Faktor-ETFs

Exchange Traded Funds, die gemäß einer Faktor-Strategie investieren, haben in Europa in den vergangenen Jahren rasch an Verbreitung gewonnen. Wurden 2011 noch 27 Produkte gezählt, sind es heute über 260.

30.05.2017 | 10:44 Uhr von «Thomas Gräf»

Faktor-ETFs bilden im Gegensatz zu Index-Fonds nicht einen gewichteten Index nach; vielmehr basiert ihre Anlagephilosophie auf Faktoren, die die im Fonds enthaltenen Wertpapiere auszeichnen und die gemeinhin eine bessere Wertentwicklung versprechen. Üblicherweise orientiert sich der Fonds an einem oder mehreren der folgenden Faktoren:

  • Volatilität

  • Momentum

  • Größe

  • Qualität

  • Value  

Faktor-ETFs werden auch gerne als  “Smart Beta ETFs” bezeichnet, da die Faktoren höhere risikoadjustierte Gewinne bringen als ein Index, der auf Marktkapitalisierung basiert.

Seit 2011 verzeichnen Faktor-ETFs in Europa einen wahren Boom. Die Anzahl der Produkte hat sich von 27 auf 260 fast verzehnfacht. Wurden vor sechs Jahren noch 248 Millionen Euro in Faktor-ETFs verwaltet, sind es heute fast 1,7 Milliarden Euro, haben die Fondsanalysten von Lipper Alpha nun in einem Bericht herausgefunden.

Quelle: Lipper Alpha

Die Grafik zeigt den stetigen Anstieg von Anzahl der Fonds und verwaltetem Vermögen, wobei die Autoren des Berichts darauf hinweisen, dass neue ETFs üblicherweise von der Fondsgesellschaft mit Seed-Kapital unterfüttert werden, um institutionellen Anlegern das Investment zu erleichtern. Diese Investoren sind üblicherweise an Grenzen gebunden, was den Anteil betrifft, den sie von einem Fonds erwerben dürfen. So lässt sich das parallele Anwachsen von Anzahl und verwaltetem Vermögen erklären. Das Seed-Kapital werde jedoch später wieder aus dem Fonds abgezogen; spätens dann müsse wirkliches Interesse der Investoren vorliegen, um die AuM hoch zu halten.

Quelle: Lipper Alpha

Das Interesse von Investoren an Faktor ETFs zeigt die zweite Grafik: Während der Mittelzufluss in den ersten Jahren recht spärlich war, zog das Interesse ab 2013 deutlich an. Wie Lipper Alpha weiter berichtet, konnte in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres ein vermehrtes Interesse an Produkten mit niedriger Volatilität verzeichnet werden; diese wurden zum Ende des Sommers verkauft und Investoren schichteten dann in Q4 in Value-basierte ETFs um. Diese relativ kurzfristige Marktbewegung komme insofern überraschend, so die Fondsexperten von Lipper Alpha, als Faktor-Strategien eher einen langfristigen Anlagehorizont aufwiesen und ihre Erträge im Laufe eines vollständigen Konjunkturzyklus erwirtschaften.

Da nicht jeder Faktor den entsprechenden Index jederzeit ausperformt, hat die europäische Fondsindustrie bereits Multi-Faktor-ETFs entwickelt, die die Nachteile der Single-Faktor-ETFs ausgleichen. Damit soll auch Investoren, die sich nicht festlegen wollen, wie lange sie auf einen einzelnen Faktor setzen wollen, eine Lösung angeboten werden, vermuten die Lipper-Analysten.

Bisher existieren nur eine Handvoll Anleihen-ETFs, die entsprechend einer Faktor-Strategie investieren. Lipper Alpha rechnet jedoch damit, dass diese sich bald entwickeln werden, selbst wenn es vergleichsweise schwer sei, Faktoren auf dem Bond-Markt zu identifizieren, die sich in einer Strategie verwerten lassen. Die Fonds-Analysten rechnen jedenfalls damit, dass Faktor-ETFs zu einer Welle von Innovationen auf dem ETF-Markt und zu wachsendem Interesse und steigenden Mittelzuflüsse in diese Produkte führen werden.

(TG)

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