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Große private Gläubiger wollen Schuldenschnitt mittragen

Euro

Banken planen für Auseinanderbrechen der Eurozone. Weder die Mauro: „Krisenlösung durch Schuldentilgungspakt“.

07.03.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz und andere große private Gläubiger Griechenlands haben ihre Teilnahme am Schuldenschnitt signalisiert. Der Lenkungsausschuss des Internationalen Bankenverbandes IIF, dem die drei großen deutschen Häuser angehören, erklärte am Montag, den Forderungsverzicht zu unterstützen. Dem Gremium gehören auch die griechischen Institute Alpha Bank, Eurobank EFG und National Bank of Greece, die Versicherer Axa und CNP Assurance, die Banken BNP Paribas, ING und Intesa Sanpaolo sowie der Hedgefonds Greylock Capital an. Zusammen halten sie Schätzungen zufolge Forderungen in Höhe von 90 Milliarden Euro gegenüber Griechenland. Auch die FMS Wertmanagement, auf die die Risiken der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) abgewälzt wurden, wird aller Voraussicht nach mit von der Partie sein. Einen Vorstandsbeschluss gibt es noch nicht, da aber der Bund FMS-Alleineigner ist, dürfte es keinen Zweifel an einer Beteiligung geben. Bei der FMS stehen Abschreibungen von mindestens sieben Milliarden Euro im Raum.

Für private Gläubiger besteht bis Donnerstagabend Zeit sich zu entscheiden, ob sie auf 53,5 Prozent ihrer Außenstände verzichten wollen. Dies entspräche einem Schuldenerlass von 107 Milliarden Euro. Bei einer zu gering ausfallenden privaten Beteiligung besteht für Griechenland die Möglichkeit, einen Schuldenschnitt durch sogenannte Collective Action Clauses (CAC) zu erzwingen. Privatleuten rät die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), nicht am Anleihentausch teilzunehmen. Denn schließlich seien sie bei den Verhandlungen mit Griechenland außen vor gewesen. Der Versicherer Talanx wird sich ebenfalls nicht am Schuldenschnitt beteiligen. Dessen Hellas-Forderungen belaufen sich auf sechs Millionen Euro.

Unterdessen wächst das Misstrauen in den Fortbestand der Eurozone in der Finanzbranche weiter. Nicht nur Unternehmen sondern auch Banken sichern gegen die Risiken eines Auseinanderfallens der Währungsunion ab. In der Branche heißt es, dass Verträge nur noch derart aufgesetzt werden, dass sie die Folgen eines Scheiterns des Euros berücksichtigten. Eine Art der Absicherung der Banken besteht darin, ihre Töchter in südeuropäischen Schuldnerstaaten möglichst autark in ihrer Refinanzierung aufzustellen, indem jeweils Forderungen und Verbindlichkeiten in Balance gehalten werden. Institute, die Staatsanleihen südeuropäischer Länder halten, verschulden sich demnach häufiger über ihre südeuropäischen Töchter. Bräche der Euro auseinander, erhielten sie für ihre spanischen oder italienischen Staatsanleihen nur noch Peseten oder Lira, so das Kalkül. Auch als die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember und Februar den Banken dreijährige Kredite anbot, liehen sich einige Großbanken das Geld über ihre südeuropäischen Töchter. Einer der Ersten, der in Deutschland offen über dieses Vorgehen sprach, war Allianz-Chef Michael Diekmann: „Wir versuchen derzeit, das Geld der Kunden vornehmlich in demjenigen Land anzulegen, aus dem der Kunde kommt“, sagte er im Dezember.  „Das ist durchaus ein Misstrauensvotum in den Euro“, warnt Bankprofessor Martin Faust von der Frankfurt School of Finance.

Nach Ansicht der Ex-Wirtschaftsweisen und zukünftigen UBS-Verwaltungsrätin Beatrice Weder di Mauro wird uns die Krise noch lange beschäftigen. Auf dem 5. INSTITUTIONAL Money KONGRESS in Frankfurt schlug sie vor, dass die Staatsverschuldung, die über das Maastricht-Kriterium von 60 Prozent der Staatsschulden bezogen auf BIP hinausgeht, über einen speziellen Tilgungsfonds mit gemeinschaftlicher Haftung über 25 Jahre abgetragen werden sollte. Darüber hinaus kritisierte die Professorin den permanenten Kauf von Staatsanleihen durch die EZB. Dadurch könne ein „Moral-Hazard-Problem“ für die Schuldnerstaaten der Peripherie entstehen. Auch ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone sei weder kurz- noch langfristig ein probates Mittel.

(PD)

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