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EFAMA-Konferenz: ELTIF 2.0 soll Europas Langfristinvestitionen stärken

In Luxemburg fand die 1. ELTIF-Konferenz der EFAMA statt.
Private Equity

Rund 40 Fondsmanager, Regulierer und Branchenexperten trafen sich vergangene Woche auf Einladung der EFAMA zur ersten ELTIF-Konferenz in Luxemburg. Im Mittelpunkt standen die Chancen und Herausforderungen der Reform ELTIF 2.0, die den europäischen Markt für langfristige Investments in Private Assets attraktiver machen soll.

09.10.2025 | 12:15 Uhr

Einheitliche Regeln für den europäischen ELTIF-Markt gefordert 

Die Teilnehmer betonten, dass die jüngsten Anpassungen einen wichtigen Fortschritt darstellen, um mehr privates Kapital in Infrastruktur, private Schuldtitel und Unternehmensprojekte zu lenken. Gleichzeitig forderten sie jedoch weitere Maßnahmen, um ein wirklich wettbewerbsfähiges ELTIF-Ökosystem in Europa zu schaffen. „ELTIF 2.0 hat klar geholfen, einige Hürden auf der Asset-Seite zu beseitigen, fast jeder Asset Manager prüft inzwischen die Produktmerkmale. Nun liegt es an den Stakeholdern, einschließlich der nationalen Aufsichtsbehörden, den Rahmen pragmatisch anzuwenden – damit ELTIFs ein europäisches und sogar globales Qualitätsprodukt werden“, erklärte Stefan Staedter, Partner bei Arendt & Medernach. 

Auch Silke Bernard, Partnerin bei Linklaters, sieht große Chancen: „Die Überarbeitung des ELTIF-Rahmens war ein echter Game Changer, der den europäischen Markt endlich für Retail-Gelder geöffnet hat. Zwei zentrale Herausforderungen sind es, nationale Barrieren zu vermeiden und Vertriebsmodelle zu ermöglichen, die echte Skalierung schaffen.“ 

ELTIF-Wachstum: 50 bis 100 Prozent bis 2027 

Laut einer Umfrage der Scope Group, die während der Konferenz durchgeführt wurde, erwarten fast die Hälfte der Teilnehmer zwischen 250 und 400 aktive ELTIFs bis 2027. Rund 70 Prozent prognostizieren ein Asset-Wachstum von 50 bis 100 Prozent. Besonders Private Debt und Infrastruktur gelten als Hauptnutznießer neuer Kapitalströme, wobei digitale Plattformen die zentrale Rolle im Vertrieb einnehmen könnten. 

Martin Parkes, Chair des Fund Regulation Committee von EFAMA und Co-Head of EU Public Policy bei BlackRock, betonte den politischen Hebel: „Eine gezielte nationale Strategie zur Förderung von Investitionen in Private Assets über ELTIFs wird ihr langfristiges Wachstum sichern. Werden ELTIFs in nationale Sparpläne und Pensionsfonds integriert, können sie ein natürlicher Bestandteil langfristiger Anlagestrategien werden.“ 

ELTIF und Kapitalmarktunion: Brücke zwischen Sparern und Realwirtschaft 

Für Tanguy van de Werve, Director General von EFAMA, zeigt die Konferenz vor allem eines: Der Markt ist bereit. „Die Diskussionen führten zu klaren Handlungsaufforderungen für Politik und Branche. ELTIF ist stark gewachsen und hat das Potenzial, Private Assets zu demokratisieren und Investitionen in die Realwirtschaft zu stärken. So fügt sich das Produkt nahtlos in die Ziele der europäischen Spar- und Investitionsunion ein.“ 

Fazit: ELTIF 2.0 als Schlüssel für Private Assets in Europa 

Die ELTIF-Konferenz von EFAMA machte deutlich: Die Reformen unter ELTIF 2.0 schaffen Rückenwind für langfristige Investitionen in Europa. Doch ohne koordinierte Umsetzung, stärkere steuerliche Anreize und den Abbau nationaler Barrieren könnte das volle Potenzial der Fonds ungenutzt bleiben. Für Politik und Branche ist jetzt der Moment gekommen, die European Long-Term Investment Funds zu einem Kerninstrument der europäischen Kapitalmarktunion zu machen. (jk)

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