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Edelmetalle

Teil 1 - Auf stabilem Fundament

Gold und Silber feiern bei Anlegern und Beratern ein Comeback. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Sie dürften die Hausse auch weiter befeuern.

26.08.2019 | 13:00 Uhr von «Emmeran Eder»

Gold glänzt wieder. Nach einer langjährigen Baissephase bringt es Anlegeraugen nun wieder zum Leuchten. Das gelbe Metall kletterte auf ein Sechsjahreshoch bei 1453 US-Dollar je Feinunze. Seitdem hat es zwar wieder etwas nachgegeben, doch die Chancen für die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung stehen so gut wie lange nicht mehr.

Das hat mehrere Gründe. Besonders die anstehenden oder bereits erfolgten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und anderer wichtiger Zentralbanken lassen den Goldpreis anspringen. Denn Gold bringt keine Zinsen. Die Haltekosten für Käufer des Edelmetalls reduzieren sich aber durch sinkende Zinsen.

Die Fed hat die US-Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte verringert. Bis Dezember rechnen Marktbeobachter mit mindestens einer weiteren Senkung. Die Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen liegen nur noch bei zwei Prozent, im März waren es 2,75 Prozent. Sollten weitere Zinsschritte folgen, könnten die Realzinsen, also die Nominalzinsen minus Inflationsrate, in den USA negativ werden. Die Inflation beträgt dort derzeit 1,6 Prozent.

Negative Realzinsen sind in der Eurozone längst Realität. Hier liegt der Leitzins bei null Prozent, und die EZB denkt über Minuszinsen nach. Die australische und koreanische Notenbank haben ihre Zinsen zuletzt auch stark gesenkt. „Es gibt einen Wettlauf großer Zentralbanken nach unten“, sagt Natalia Gurushina, Chef-Ökonomin der Investmentgesellschaft VanEck.

Negative Realzinsen waren historisch betrachtet meist ein Garant für anziehende Goldpreise. Ebenso wie eine expansive Geldpolitik, die Anleger in Gold flüchten lässt. Anders als Papiergeld, mit dem die Notenbanken die Märkte fluten, ist die Preziose nämlich nicht beliebig vermehrbar und wird nie ganz wertlos.

Ein weiterer wichtiger Faktor für steigende Goldpreise ist die Charttechnik. Mit dem Sprung über 1360 US-Dollar je Feinunze wurde der sechsjährige Seitwärtsmarkt zwischen 1150 und 1360 US-Dollar aufgelöst. Auch die 200-Tage- Linie bei 1300 US-Dollar je Feinunze ist längst übertroffen. Das Überwinden wichtiger charttechnischer Marken löste Käufe bei institutionellen Investoren aus.

Goldchart

Quelle: €uro am Sonntag

Am 21. Juni war der umfangreichste tägliche Zufluss in den weltgrößten Gold-ETF von SPDR seit dessen Auflegung 2004 zu verzeichnen. 35 Tonnen Gold in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar flossen an diesem Tag in den ETF. Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2019 so viel Gold nachgefragt wie seit drei Jahren nicht mehr.

Hohe Positionen am Terminmarkt

Auch die großen Spekulanten an den Terminmärkten, beispielsweise Hedgefonds, bauten zuletzt hohe Positionen auf, um auf einen anziehenden Goldpreis zu setzen. „Gold ist zwar derzeit überkauft, aber nur ein bisschen“, zeigt sich Hannes Huster, Analyst beim Rohstoff-Infodienst „Goldreport“, noch zuversichtlich für die Notierung des gelben Edelmetalls.

Zumal Gold für viele Anleger auch die Aufgabe als sicherer Hafen in Krisen hat. Und an denen mangelt es nicht. Etwa der Konflikt der USA und Großbritanniens mit dem Iran in der Straße von Hormus. US-Präsident Donald Trump hat schon mit einem Angriff auf den Iran gedroht. Sollte es zum Krieg kommen, würde der Goldpreis wohl steigen.

Genauso wie beim harten Brexit. Die Ernennung von Boris Johnson zum Premierminister Großbritanniens erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür. Der ehemalige Journalist befürwortet einen harten EU-Ausstieg. Ob er sich damit durchsetzen kann, ist angesichts der verworrenen politischen Lage ungewiss. Der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, betont, dass die Brexit-Unsicherheit dazu geführt habe, dass die britischen Unternehmensinvestitionen im Vergleich zu den G-7-Ländern um zwölf Prozent zurückgegangen seien.

Das Wachstum befinde sich unter dem Potenzial. Es könnte zu Angebots- und Nachfrageschocks kommen. Das würde dann auch auf die Wirtschaft auf dem Kontinent ausstrahlen. Diese hat sowieso schon mit Problemen wie dem Handelskonflikt zwischen den USA und China zu kämpfen.

Vor allem Deutschland, das viele Jahre die Lokomotive der europäischen Wirtschaft war, trifft dies als exportabhängiges Land besonders. Es steuert auf eine Rezession zu. Aber auch in anderen EU­Staaten läuft die Wirtschaft nicht mehr rund. Vor allem Italiens Ökonomie kommt seit Jahren nicht in Fahrt.

Das Land hat sich auf die Globalisierung schlecht eingestellt. Die wenigen Reformen, die der frühere Premierminister Matteo Renzi durchgeboxt hat, wie etwa die Rentenreform, wurden von der neuen populistischen Regierung aus Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung wieder zurückgenommen.

Italien bereitet nicht nur EU-Politikern und Ökonomen, sondern auch Anlegern große Sorgen. Die hohe Verschuldung von 131 Prozent des BIP ist die zweithöchste in der EU nach Griechenland. Da die Regierung sich weigert, Sparanstrengungen zu unternehmen und Reformen durchzuführen, gefährdet sie mit diesem Verhalten den Bestand der gesamten Eurozone.

Das treibt viele Anleger um. Um sich vor dem Zerbrechen des Euro zu schützen, greifen sie zu Gold, das sie als sicheren Hafen einstufen. Sie sehen das Edelmetall quasi als Versicherung gegen den Zerfall der Eurozone. Zusätzlich aber auch als Schutz gegen die hohe Verschuldung vieler Industriestaaten.

Hier geht es zu Teil 2.

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