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Dividenden

Vorfreude auf hohe Ausschüttungen

Noch läuft die Wirtschaft in Europa rund. Laut einer aktuellen Studie schütten die im MSCI Europe notierten Unternehmen in diesem Jahr rund 350 Milliarden Euro an Dividenden aus.

24.01.2019 | 10:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die Verunsicherung an den Kapitalmärkten nimmt zu. Die Gründe dafür sind vielfältig: China wächst nicht mehr so stark wie in den vergangene Jahren – was nicht zuletzt auch auf den Handelsstreit mit den USA zurückzuführen ist. In Europa drücken der Brexit und die unsolide Finanzpolitik Italiens auf die Stimmung. Und in Deutschland deuten die Konjunkturbarometer derzeit darauf hin, dass die goldenen Zeiten wohl erstmal vorbei sind. „Eine verlangsamte Konjunktur belastet nicht nur hochverschuldete Länder wie Italien. Auch verlässliche EU-Motoren wie Frankreich und Deutschland stottern angesichts der zunehmenden innenpolitischen Unruhen und internationalen Unstimmigkeiten immer öfter. Die EU ist verwundbar – damit wird das Wohl und Wehe an den europäischen Aktienmärkten auch von der Ausgestaltung des Brexit-Finales abhängen“, sagt Jörg de Vries-Hippen, CIO Equity Europe und Fondsmanager des Allianz European Equity Dividend.

Doch noch läuft die Wirtschaft rund, das Gewitter am Horizont ist bislang nur Drohkulisse. Und die Unternehmen belohnen die Aktionäre in diesem Jahr mit Ausschüttungen in Rekordhöhe. Das jedenfalls prognostizieren die Autoren der aktuellen Dividendenstudie 2019 von Allianz Global Investors. Für 2019 rechnen die Experten mit Dividendenzahlungen der Unternehmen im MSCI Europa in Höhe von rund 350 Milliarden Euro. Damit würden europäische Unternehmen rund 16 Milliarden Euro (4,8%) mehr an ihre Aktionäre ausschütten als im Vorjahr. „Das ist ein neuer Rekord in Folge, wobei die Höhe der Ausschüttungen nicht allein für die Titelauswahl des Fondsmanagers ausschlaggebend ist“, so de Vries-Hippen. „Für uns ist die Kontinuität der Dividendenzahlungen ebenso wichtig wie die relative Höhe, denn eine positive Kombination signalisiert eine gesunde Grundlage. Solche Unternehmen erweisen sich oft als stabile Anker in stürmischen Zeiten“, so de Vries-Hippen.

Unternehmen mit gut gestützten Dividendenzahlungen und Wachstumspotenzial gäbe es derzeit einige, sogar zu Rabatt-Preisen am Markt. „Als aktiver Manager nutzen wir Marktrücksetzer als Kaufchancen, um vielversprechende Unternehmenspositionen weiter auszubauen“, meint der Fondsmanager. Ein Fokus liege dabei auf dem europäischen Energiesektor, da sich die massiven Umstrukturierungen nach schon in absehbarer Zeit in einer stärkeren Cash-Generierung und Dividenden auszahlen dürften. Zu den „Dividenden-Klassikern“ zählt de Vries-Hippen schon seit Jahren Unternehmen der Versicherungsbranche.

Dividenden mit Airbag-Funktion

„Im Anlegerdepot haben Ausschüttungen eine Airbag-Funktion, die sich gerade angesichts der unischeren Marktsituation besonders vorteilhalft auswirken kann“, sagt Hans-Jörg Naumer, der als Leiter Kapitalmarktanalyse auch für die aktualisierte Studie „Kapitaleinkommen mit Dividenden“ von Allianz Global Investors verantwortlich ist. „Dividenden können das Portfolio stabilisieren, weil sie Kursrückschläge abfedern und planbare Einkommen generieren.“

Laut Dividendenstudie haben Ausschüttungen seit 1973 bis heute einen Anteil von rund 41 Prozent an der Gesamtrendite europäischer Aktien. Aber auch in anderen Regionen, wie Nordamerika (MSCI Nordamerika) oder Asien-Pazifik (MSCI Pazifik) machten Dividenden in der Gesamtperformance etwa ein Drittel aus. Damit konnten Dividenden Kursverluste teilweise oder sogar ganz kompensieren.

Insbesondere europäische Unternehmen sind im internationalen Vergleich besonders ausschüttungsfreundlich. So lag deren Dividendenrendite Ende 2018 marktweit bei durchschnittlich 3,8 Prozent.

Doch nicht nur die Dividenden selbst sorgen für mehr Stabilität bei Aktieninvestments. „Dividendenstarke Aktien entwickeln sich anscheinend deutlich weniger schwankungsintensiv als Aktien von Firmen mit geringeren Dividendenzahlungen. Das deutet ein Blick in den Rückspiegel am Beispiel der USA an, wo die längsten Zeitreihen seit 1975 verfügbar sind“, so Naumer. Die Volatilität von US-Unternehmen, die Dividende zahlten, fällt im Vergleich zu Unternehmen ohne Gewinnausschüttungen deutlich geringer aus. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich für europäische Dividendentitel seit den 1990er Jahren ab.

Gründe für mehr Kurs-Stabilität bei dividendenstarken Aktien

Ein Vergleich von Dividenden und Gewinnen der Indexmitglieder des S&P 500 seit 1958 zeigt, dass die Unternehmensgewinne weitaus größeren Schwankungen unterworfen waren als die Dividenden. Insbesondere in den letzten zehn Jahren war die Volatilität der Gewinne mit annualisiert 55 Prozent deutlich größer als die Schwankungen der Dividenden mit knapp 5,5 Prozent per annum. Diese Stabilität könnte ein Grund dafür sein, dass sich die Aktienkurse von Unternehmen, die über Jahre hinweg hohe Dividenden ausschütten, erfahrungsgemäß weniger volatil entwickeln.

Dass bei solchen Unternehmen die Dividendenpolitik häufig aktiver Bestandteil der Unternehmensstrategie ist, trägt mit dazu bei. „Die Dividende hat einen außerordentlich starken Signaleffekt. Dividendenkürzungen oder -ausfälle werden vom Markt sehr negativ bewertet, da sie Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens schüren. Folglich sind die Konzerne bestrebt, eine kontinuierliche Dividendenzahlung zu gewährleisten“, erklärt Hans-Jörg Naumer. Dividendenstarke Unternehmen würden sich zudem tendenziell durch hohe Ausschüttungen sowie das Bestreben, diese wegen der Signalwirkung zuverlässig und kontinuierlich zu leisten, stark disziplinieren. „Sie müssen mit ihren finanziellen Ressourcen umsichtig haushalten und diese effizient verwenden. Aktienrückkaufprogramme haben im Gegensatz dazu aufgrund der diskretionären Durchführung weder einen vergleichbaren Signaleffekt noch eine ähnlich disziplinierende Auswirkung auf das Unternehmen“, so Naumer.

Doch auch die Fundamentaldaten müssten stimmen. Und hier zeigt sich: Unternehmen mit hoher Dividendenrendite verfügen zumeist über gesunde Bilanzrelationen mit relativ hohem Eigenkapitalbestand und stabilen Cashflows.

Wie gut sich angesichts solcher Argumente die Dividendenstrategien  verschiedener Fondsanbieter schlagen, wird sich in diesem Jahr zeigen – je nachdem, wie sich Konjunktur und Aktienmarkt in den kommenden elf Monaten entwickeln.

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