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Studie: Gefahr durch deutsche Banken

Deutsche Institute weisen angeblich Eigenkapitallücken von bis zu 200 Milliarden Euro auf. In Frankreich fehlt noch mehr.

20.01.2014 | 14:18 Uhr von «Patrick Daum»

Keine guten Nachrichten für deutsche Banken: Einer Studie von Sascha Steffen, Professor an der European School of Management and Technology (ESMT) und seinem New Yorker Kollegen Viral Acharya zufolge, hätten die Institute der Bundesrepublik, aber auch aus Frankreich, „einen extrem hohen Kapitalbedarf“. Die Wissenschaftler untersuchten 109 der 124 europäischen Banken, die in diesem Jahr von der EZB im Zuge des sogenannten Stresstests überprüft werden. Das Ergebnis: Den untersuchten Banken fehle Eigenkapital in Höhe von 770 Milliarden Euro. Nach den französischen Banken, die mit 285 Milliarden Euro die größte Lücke aufweisen, folgen die deutschen Institute, denen bis zu 200 Milliarden Euro fehlen. In der Bundesrepublik sieht Steffen die größten Risiken bei den Landesbanken, wo überdurchschnittlich viele faule Wertpapiere in den Büchern stünden.

Die Sorge der Wissenschaftler: Viele Geldinstitute könnten Probleme bekommen, den Mangel an Eigenkapital aus eigener Kraft zu decken. Länder mit schwachen Banken, wie Zypern, Belgien, Italien oder Spanien dürften auf staatliche Hilfen angewiesen sein. Doch auch in Deutschland müsse bis zu einem Fünftel der benötigten Summe eventuell mit Steuergeldern finanziert werden. Daher warnte Steffen, dass Deutschland und Frankreich Einfluss auf die Ausgestaltung des Stresstests nehmen könnten, „um zu verhindern, dass die Schwächen der eigenen Banken bekannt werden.“

„Bomben sind in Deutschland, Frankreich und Italien versteckt“

Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge, deckt sich die Analyse der beiden Wissenschaftler mit der ranghoher europäischer Finanzaufseher. „Wenn noch Bomben versteckt sind, dann weniger in den vermeintlichen Problemländern als dort, wo bisher niemand nachgeschaut hat: in Deutschland, Frankreich und Italien“, zitiert die Zeitung Aufsichtskreise.

Medienberichten zufolge plant die EZB derweil, beim Banken-Stresstest eine Eigenkapitalquote von sechs Prozent durchzusetzen. Die von vielen Staaten geforderten fünf Prozent hätten sich beim vergangenen Stresstest nicht bewährt. Wie „Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten.de“ berichtet, kritisieren viele Experten, dass das Eigenkapital nicht der entscheidende Faktor für die Gefahr durch eine Bank sei. Die EZB müsse die Banken vielmehr zwingen, bei der Risiko-Gewichtung die Karten auf den Tisch zu legen. Aktuell operierten die Banken mit dem sogenannten „Fair Value“ und nicht dem niedrigstmöglichen Verkaufspreis von Assets, wie es im Handelsgesetzbuch vorgeschrieben sei.

Kritiker halten der EZB vor, dass die Diskussion über diese sechs Prozent Mikro-Management einer Krise sei, deren wirkliche Ursachen im Risiko, den Special Purpose Vehicles (Zweckgesellschaften) oder Schattenbanken liegen. Die EZB laufe Gefahr, den nächsten Crash nicht rechtzeitig zu lokalisieren. Der kürzlich verstorbene Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Hankel hatte beim Vortrag in Tübingen auf solche Gefahren  und die einer unzureichenden Bankenaufsicht aufmerksam gemacht.

Video zum Vortrag von Wilhelm Hankel

Von Seiten der EZB war hingegen zu hören, dass noch keine endgültige Entscheidung über die Höhe der Eigenkapitalquote getroffen worden sei. Unklar ist zudem, wie die Zentralbank mit Staatspapieren in den Büchern europäischer Großbanken umgehen will. In der vergangenen Woche hatte Mario Draghi ausgeschlossen, dass Staatsanleihen zu Marktwerten angesetzt werden müssten, die die Geldhäuser als langfristige Anlage betrachten und deshalb im Bankbuch halten. Er bekräftigte zudem, dass Staatsanleihen jeglicher Kategorie in den Stresstest einbezogen würden. Wie die Aufseher mit den Papieren umgehen werden, ließ der EZB-Präsident offen. Genauere Einzelheiten des Stresstests will die EZB Ende Januar oder Anfang Februar veröffentlichen. Die Ergebnisse des Stresstest sollen im Oktober folgen. Einen Monat später übernimmt Zentralbank die Aufsicht über alle 6.000 Banken der Eurozone.

Die Studie von Sascha Steffen und Viral Acharya im pdf-Dokument

(PD)

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