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Anlagestrategie

Das können nicht nur Kämmerer aus der Greensill-Pleite lernen

Die Insolvenz der Bremer Bank ist für viele Städte und Kommunen ein Albtraum. Im Gegensatz zu Privatkunden sind Einlagen von professionellen Anlegern nicht abgesichert. Mit der richtigen Strategie lassen sich solche Szenarien vermeiden.

26.04.2021 | 12:15 Uhr von «Richard Feininger»

Es geschah alles in bester Absicht, der Kämmerer der 40.000 Seelen Gemeinde Monheim parkte 38 Millionen Euro bei der Bremer Greensill Bank. Damit glaubte er, die Vorgabe aus der Gemeindeordnung zu erfüllen, das Geld der Stadt sicher und mit angemessenem Ertrag anzulegen. Woanders hätte er bis zu 0,5 Prozent Strafzinsen bezahlt. Die Greensill Bank versprach bis zu 0,3 Prozent plus. So ein Angebot einer deutschen Bank klang trotz des britischen Mehrheitseigners nicht nach einem hochspekulativen Investment.

Viele andere deutsche Kämmerer nutzten ebenfalls diese Option: Die Stadt Osnabrück investiert laut Medienberichten 15 Millionen Euro, Wiesbaden 20 Millionen, selbst ein Bundesland wie Thüringen konnte nicht widerstehen und soll 50 Millionen bei Greensill deponiert haben. Jetzt ist das Geld wohl weg. Das Institut ist insolvent und während Privatanleger über die Einlagensicherung ihr angelegtes Kapital zumindest teilweise zurückbekommen, geht die öffentliche Hand erst einmal leer aus.

Deswegen sollten Kämmerer drei Dinge beachten, die auch für Privatanleger gelten:

1. Nicht nur auf einen Anbieter vertrauen, sondern breit gestreut die Chancen des Kapitalmarkts für liquide Mittel nutzen.

2. Wenn schon Risiken eingegangen werden, dann nur gegen eine entsprechende Risikoprämie. Mit einem ausreichenden Zeithorizont bietet der Kapitalmarkt gute Chancen, da Marktschwankungen ausgesessen werden können. Gerade im kommunalen Bereich wird eher langfristig geplant, das kann genutzt werden.

3. Unbedingt auf unabhängige Beratung setzen, wenn man nicht genug Anlagekompetenz im eigenen Haus hat. Produktanbieter sind im Zweifel immer ihrem Produkt und nicht in erster Linie dem Kunden verpflichtet.

Ein gutes Beispiel, wie das funktionieren kann, ist die Stadt Verl. Nur noch ein Teil der vorhandenen Guthaben liegt kurzfristig verfügbar auf Bankkonten. Auf Basis einer mehrjährigen Haushaltsplanung wurden individuelle Anlagestrategien für einen kurzfristigen (ca. 3 Jahre) und einen mittelfristigen Anlagehorizont (5-7 Jahre) erarbeitet. Umgesetzt wird das in einem Spezialfonds. Eine Konstruktion mit einem ganz entscheidenden Vorteil: Sollte eine der verantwortlichen Banken insolvent gehen, gelten die Anlagen als Sondervermögen und sind vor den Folgen einer Pleite geschützt.

Im kurzfristigen Segment werden Rentenpapiere mit geringen Restlaufzeiten aus der Eurozone und Großbritannien genutzt. Im mittelfristigen Bereich wird durch eine Mischung von Staats- und Unternehmensanleihen sowie einem kleineren Aktienbaustein eine jährliche Rendite von 1,5 Prozent zum Inflationsausgleich angepeilt. Die Risiken von eventuellen Ausfällen oder Kursschwankungen werden breit auf viele Anlagen gestreut, um einem möglichen Totalausfall wie im Fall Greensill vorzubeugen.

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