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Trump als Stimmungskiller

Alles im Blick für Sie
Börse

Was war vergangene Woche wichtig, welche Termine sind diese Woche für die Finanzmärkte entscheidend. Hier gibt es den Überblick von TiAM FundResearch.

03.02.2025 | 08:30 Uhr

Der Dax könnte in der neuen Woche an seinen sehr guten Jahresstart anknüpfen und weitere Rekorde anpeilen. Denn die jüngsten Irritationen rund um mutmaßliche Billigkonkurrenz aus China für die etablierte Tech-Branche hat der deutsche Leitindex inzwischen gut verdaut. Die am Wochenende von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle werden den Anlegern  möglicherweise auf den Magen schlagen, auch wenn damit lediglich vorherige Ankündigungen in die Tat umgesetzt wurden.

"Der Dax reitet weiter auf der Euphoriewelle", hatten die Experten der DZ Bank noch am Freitag geschrieben. Getragen werde die Aufwärtsbewegung vor allem von der Hoffnung auf einen verhandlungsbereiten, "sanften" US-Präsidenten Donald Trump und lösungsorientierte Gesprächsparteien in Washington, Brüssel und Peking, wenn es um die Frage von Importzöllen gehe. Diese Hoffnung bekam nun aber einen deutlichen Dämpfer: Die USA verhängen auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein: "Absolut", sagte der Präsident zuletzt auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus Robomarkets, hatte zuvor gesagt, es sei ja nicht so, als würde die fundamentale Grundlage für die aktuelle Rally am Aktienmarkt fehlen. Der Technologiekonzern Apple etwa habe jüngst starke Quartalszahlen vorgelegt. Die Amerikaner profitierten von einer gesunden Streuung ihrer Geschäfte.

Damit sollte sich am Dienstagabend ein Blick auf die Geschäftszahlen von Alphabet lohnen. Falls der Google-Mutterkonzern als einer der einflussreichsten Tech-Unternehmen der Welt enttäuschen sollte, könnte dies auch die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt belasten.

Hierzulande stehen mit Siltronic und Infineon bereits am Dienstagmorgen zwei Unternehmen aus der Chipbranche mit ausgewählten Quartalszahlen im Fokus. Am Donnerstag legen der Kupferhersteller Aurubis und der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers ihre Resultate für das erste Geschäftsquartal vor.

Von Seiten der Konjunktur könnte der Freitag den Anlegern neue Erkenntnisse liefern, ob die derzeitige Hausse gut unterfüttert ist. Am Morgen etwa werden Daten zur deutschen Industrieproduktion veröffentlicht, bevor am Nachmittag der viel beachtete, monatliche US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda steht.

Bei dem Job-Report sei das gewohnt große Überraschungspotenzial noch höher als üblich, schrieb Volkswirt Patrick Franke von der Landesbank Hessen-Thüringen. So zeichnete sich der Januar durch verbreitete Schneestürme aus, die vor allem die Mitte des Landes und die ökonomisch wichtigen "Mid-Atlantic States" trafen. Aber selbst in den Südstaaten wie Louisiana, wo sonst selten Schnee fällt, seien zeitweise eisige Temperaturen und ungewöhnliche Schneemengen verzeichnet worden. Wie stark solche Wetterphänomene in den Arbeitsmarktstatistiken durchschlagen, ist Franke zufolge stets schwer vorherzusehen - aber der Effekt sollte negativ gewesen sein. Dies gelte auch für einen möglichen - wenn auch stärker lokal beschränkten - Einfluss der Großbrände bei Los Angeles.

Wichtiger aber ist dem Experten zufolge, dass die Statistiker mit den Januarzahlen einige Revisionen vornehmen. Damit sei das Spektrum der möglichen Ergebnisse des Job-Berichts diesmal ungewöhnlich breit.

Generell spielen Arbeitsmarktdaten eine wichtige Rolle bei Zinsentscheidungen der US-Notenbank. Am Mittwoch hatte die Fed die Leitzinsen stabil gehalten. Auch der robuste Arbeitsmarkt spricht derzeit gegen Zinssenkungen, was für Investoren eher eine schlechte Nachricht ist. Denn hohe Zinsen in der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt lassen Aktien im Vergleich zu zinstragenden Anlagen insgesamt unattraktiver erscheinen. (dpa-afx)

Wichtige Termine:

Montag

Die europäische Statistikbehörde gibt eine vorläufige Schätzung zur Inflationsentwicklung im Euroraum für Januar heraus. Im Dezember lag die Teuerung auf Jahressicht 2,7 Prozent. Experten gehen von einem ähnlichen Januar-Wert aus.

Dienstag

Quartalszahlen werden erwartet unter anderem von Alphabet, AMD, Amgen, Infineon, UBS, Vodafone,

Jahreszahlen kommen unter anderem von BNP Paribas, Intesa, Merck & Co, Paypal, Pepsico und Pfizer

Mittwoch

Maschinenbauverband VDMA veröffentlicht Auftragseingang Dezember 2024 und Gesamtjahr 2024

Quartalszahlen werden erwartet unter anderem von Metro, Walt Disney

Jahreszahlen kommen unter anderem von Quiagen, Uber und Vestas

Donnerstag

Veröffentlicht werden die Dezemberzahlen zu den Auftragseingängen der deutschen Industrie. Experten prognostizieren ein deutliches Plus gegenüber dem Vormonat von 4,0 Prozent. Allerdings verzerren mehrere Großaufträge das Bild positiv.

Quartalszahlen werden erwartet unter anderem von Aurubis, EliLilly und Siemens Healthineers

Jahreszahlen kommen unter anderem von Amazon, Astrazeneca, Credit Agricole, ING Groep und Linde

Freitag

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Zahlen zum deutschen Außenhandel im Dezember. Diese dürften um 0,5 Prozent zurückgegangen sein.

US-Arbeitsmarktbericht: nach einem starken Anstieg im Dezember dürften im Januar das Plus im Januar etwas geringer ausfallen. Mit Spannung wird auch erwartet, wie sich die Löhne gleichzeitig entwickelt haben.

Jahreszahlen gibt es von der Banca Monte dei Paschi di Siena, Danske Bank und Talanx

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