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Altersvorsorge

Warum Babyboomer jetzt gute Finanzberater suchen

In den Industrieländern sind die Babyboomer die wohlhabendste aller Generationen. Gleichzeitig ist es die Gruppe, die sich die größten Sorgen um ihre finanzielle Zukunft macht.

14.02.2020 | 11:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

Menschen bewerten Situationen oft mehr aus dem Bauch heraus als nach eingehender Prüfung der Fakten. Das ist ein bekanntes Phänomen. Anders lässt es sich unter anderem nicht erklären, warum weltweit rund 24 Prozent der Investoren im erwerbsfähigen Alter zwar besorgt sind, nicht genug für den Ruhestand zu sparen, gleichzeitig aber im Durchschnitt davon ausgehen, im Ruhestand jedes Jahr mehr als zehn Prozent ihrer Ersparnisse ausgeben zu können, ohne dass ihnen das Geld ausgeht. Zu diesem Ergebnis kommt die Schroders Global Investor Study 2019, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde.

Was an den Ergebnissen der Untersuchung besonders auffällt: Die größten Sorgen macht sich die Gruppe der Babyboomer. Im Gegensatz etwa zu den Millennials , von denen sich 21 Prozent mit der Höhe der eigenen Ersparnisse nicht ganz wohl fühlen, bezweifelt mehr als ein Drittel der Babyboomer, die noch nicht im Ruhestand sind, dass sie nicht ausreichend für den Lebensabend gespart haben.

Die Babyboomer haben wenig Vertrauen in ihre eigene Altersvorsorge

Die Gründe für diese Skepsis in dieser Generation sind vielfältig. Insbesondere die 50- bis 60-jährigen machen sich vermutlich einerseits viele Gedanken darüber, wann sie mit welchen finanziellen Aussichten in den Ruhestand treten können. Gleichzeitig müssen Viele in dieser Generation möglicherweise betagte Eltern pflegen und erleben hautnah mit, wie sich die Lebenserwartung erhöht – was natürlich finanzielle Folgen mit sich bringt. Kurz vor Beginn des Übergangs in den Ruhestand wird den meisten erst sehr klar, dass sie nur noch wenig Zeit haben, um noch für zusätzliche finanzielle Polster im Alter zu sorgen.

Und so überrascht es eigentlich nicht, dass von den noch berufstätigen 51-70jährigen jeder Dritte daran zweifelt, dass sein angesameltes Vermögen für den Rest ihres Lebens ausreicht. 82 Prozent der Babyboomer wollen deshalb jetzt noch mehr für ihre finanzielle Vorsorge tun. Und 15 Prozent der in der Studie befragten Anleger in dieser Altersgruppe geben an, nun bei Investitionen zur Altersvorsorge auch mehr Risiken als bisher eingehen zu wollen.

Für Finanzberater stellt diese Konstellation eine Chance und gleichzeitig eine Herausforderung dar. Einerseits wird eine gute Beratung von dieser Altersgruppe jetzt besonders nachgefragt. Gleichzeitig gilt es, hier mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. Nicht jedes Finanzprodukt, das eine höhere Rendite verspricht, ist für jeden Anlegertyp geeignet.

Kognitive Widersprüche der Anleger

Was die Aufgabe für Berater nicht leichter macht: Kunden haben oft unrealistische Vorstellungen über ihre eigene Finanzkraft. Anleger gehen im Durchschnitt davon aus, jedes Jahr 10,3 Prozent ihrer Ruhestandsersparnisse ausgeben zu können, ohne dass ihnen das Geld ausgeht. Ein Viertel glaubt sogar, jedes Jahr mindestens 15 Prozent ausgeben zu können. Mit der Erwartung, 9,5 Prozent vom Ersparten jährlich bis zum Lebensende ausgeben zu können, befinden sich die Deutschen ungefähr im weltweiten Durchschnitt. 

Anleger sparen zu wenig für den Ruhestand

Sind die Bedenken der Anleger gerechtfertigt oder neigen sie zur Schwarzmalerei? Und besteht ein Missverhältnis zwischen der derzeitigen Altersvorsorge und den im Ruhestand geplanten Ausgaben? Die Studie zeigt: Die Beiträge, die weltweit gespart werden, sind durchaus beachtlich. Weltweit sparen Investoren im erwerbsfähigen Alter durchschnittlich 15,3 Prozent ihres monatlichen Einkommens für ihre Altersvorsorge. Am meisten spart man im Durchschnitt in Asien mit 15,9 Prozent. Am wenigsten legen die Investoren auf dem amerikanischen Doppelkontinent mit 14,5 Prozent ihres Jahreseinkommens auf die Seite. Dazwischen liegt Europa mit 14,9 Prozent. Den höchsten Einkommensanteil der Personen im erwerbsfähigen Alter weltweit sparen Anleger in Österreich und der Schweiz mit 21,6 Prozent bzw. 21,3 Prozent. Die Sparquote deutscher Anleger liegt ebenfalls über dem europäischen Durchschnitt und beträgt 18,2 Prozent, bei den Babyboomern liegt die durchschnittliche Sparquote bei 13,1 Prozent.

Erfreulich ist immerhin ein Ergebnis der Umfrage: Menschen sind offen, sich zu mehr Sparen überzeugen zu lassen. So glauben fast alle noch nicht im Ruhestand befindlichen Investoren weltweit (94 Prozent), dass bestimmte Faktoren sie dazu bringen würden, mehr fürs Alter zurückzulegen. Mehr als jeder Dritte würde sich von zusätzlichen Informationen darüber, wie viel Geld sie brauchen, um den von ihnen im Ruhestand gewünschten Lebensstandard zu erreichen, zu höheren Sparquoten bewegen lassen. Für Deutschland und Österreich ist die Zahl jener, die sich vorstellen können, mehr zurückzulegen, mit jeweils 88 Prozent etwas niedriger. Noch geringer sind diese Werte nur in Kanada und Dänemark (jeweils 86 Prozent).

Fazit: Beim Thema Altersvorsorge ist noch viel Luft nach oben. Gleichzeitig sind viele Menschen bereit, mehr für die eigene finanzielle Absicherung im Alter zu tun. Gerade die Generation der Babyboomer ist empfänglich für das Thema, schon aus einem sehr naheliegenden Grund: Die Zeit dafür wird knapp.

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