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Vertrieb

Das sind die Fonds-Bestseller 2019

FundReseach hat sich die Top-Listen verschiedener Fondsvertriebe angesehen und die Bestseller identifiziert. Dabei hat sich auch ein unangefochtener Anlegerliebling herauskristallisiert.

24.01.2020 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Privatanleger investieren vor allem nach Bauchgefühl – es sei denn, sie wenden sich an einen Profi und werden gut beraten. Die Frage ist: Suchen die Profis wirklich die besten Fonds für ihre Kundschaft heraus? Das lässt sich natürlich nur im Einzelfall beantworten. Pauschalurteile verbieten sich. Doch die Rankings der meistverkauften Fonds geben zumindest einen ersten Eindruck davon, welche Fonds bei den Vermittlern und Fondsvertrieben besonders beliebt sind. Ob dies immer die besten ihrer Klasse sind, steht dann manchmal auf einem anderen Blatt. FundResearch hat die Probe aufs Exempel gemacht und sich die Top-Seller der Vertriebs-Plattformen Netfonds, Fonds Supermarkt und Fondsdiscount näher angesehen und Auffälligkeiten entdeckt.

DWS Top Dividende: The winner takes it all

Im Bereich weltweit anlegender Aktienfonds gibt es einen klaren Verkaufs-Favoriten:  Der DWS Top Dividende LD (ISIN: DE0009848119) lässt seine Konkurrenten hinter sich. Bei allen drei betrachteten Vertriebskanälen belegt der Fonds einen Spitzenplatz. Der Erfolg erklärt sich vermutlich aus drei Faktoren: Der Fonds verfolgt eine Dividendenstrategie. Diese ist seit einiger Zeit sehr beliebt, denn Fonds mit dieser Strategie investieren in Aktien von Unternehmen, die überdurchschnittliche Ausschüttungen bieten. Angesichts niedriger Zinsen ist das eine verlockende Alternative. Ein zweites Argument für den Verkaufserfolg des Fonds: Die DWS hat in Deutschland bei Anlegern einen guten Ruf. Drittens konnte Fondsmanager Schüßler in den ersten Jahren seit Auflegung des DWS Top Dividende LD achtbare Erfolge vorweisen. Finanzberater können deshalb in Verkaufsgesprächen auf eine langfristig überzeugende Performance des Fonds verweisen. Seit seiner Auflage Ende April 2003 hat der Fonds seinen Vergleichsindex, den MSCI World High Dividend Yield NR, und auch den MSCI World Index deutlich abgehängt. 

Wertentwicklung DWS Top Dividende

Das Problem dabei: Seit rund zehn Jahren ist das nicht mehr der Fall. Die Langfristperformance zehrt von den Anfangserfolgen Schüßlers. In der 3-Jahres-Betrachtung fällt der DWS Top Dividende LD weit hinter die Durchschnittswerte seiner Vergleichsgruppe zurück (siehe Grafik). Anleger mussten sich in den vergangenen drei Jahren mit einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung von 5,54 Prozent per annum zufriedengeben. Für einen Bestseller, der aufgrund seiner strategischen Ausrichtung überdurchschnittliche Renditen verspricht, ist das eindeutig zu wenig.

Threadneedle European Smaller Companies: Klein und fein

Dass es auch anders geht, zeigt der Threadneedle European Smaller Companies (ISIN: LU1864952335), der in Aktien kleiner und mittelgroßer europäischer Unternehmen investiert. Der Fonds steht bei Netfonds und Fondsdiscount in der Bestellerliste für Small- & Midcaps oben. Fonds Supermarkt kennt diese Einteilung in seiner Top-Liste nicht. Der Fonds wurde erst Ende Oktober 2018 aufgelegt – mitten in der Herbst-Baisse vor eineinhalb Jahren. Deshalb musste Fondsmanager  Philip Dicken hinnehmen, dass sein Fonds vom Start weg in den ersten Wochen erst einmal heftig an Wert verlor. 

Wertentwicklung Threadneedle European Smaller Companies

Seit dem Börsen-Turnaround im Januar 2019 behauptet sich der Fonds jedoch im Vergleich zur Konkurrenz hervorragend. Mit den Branchenschwerpunkten Industrie, Gesundheit und Rohstoffe, die rund 60 Prozent des Portfolios ausmachen, ist der Fonds vergleichsweise konservativ aufgestellt. Dazu kommt eine sehr breite Streuung: Kein Unternehmen macht mehr als drei Prozent des Portfolios aus. Anlegern, die ihr Vermögen gut diversifizieren wollen, können Berater den Fonds tatsächlich ruhigen Gewissens empfehlen.

Nachhaltigkeit ist ein weites Feld

Immer mehr Anleger suchen nachhaltige Investments. Diesem Wunsch nachzukommen und dabei das „beste“ Produkt zu empfehlen, ist für Berater keine leichte Aufgabe. Zu ungenau sind oft die Vorstellungen der Kunden, und kaum durchschaubar und gut vergleichbar sind oft die Angebote der Emittenten. Das wird auch bei den beiden Verkaufsrennern Allianz Stiftungsfonds Nachhaltigkeit (ISIN: LU0224473941) bei Fonds Supermarkt und LBBW Global Warming (ISIN: DE000A0KEYM4) bei Fondsdiscount deutlich. Die beiden Fonds unterscheiden sich grandios in der Performance.

Der Allianz Stiftungsfonds Nachhaltigkeit investiert als Dachfonds zu rund einem Viertel in Aktien, zu 55 Prozent in Staatsanleihen und den Rest in Green Bonds. Rund 14 Prozent des Portfolios stecken in Produkten aus dem eigenen Haus. Ganz gleich, über welchen Zeitraum man den Fonds mit seiner Peergroup vergleicht: Er schneidet signifikant schlechter ab (siehe Grafik).

Der LBBW Global Warming Fonds dagegen ist zu Recht ein Verkaufsschlager. Der von Christoph Keidel gemanagte Aktienfonds gehört zumindest, was die Rendite betrifft, zu den Klassenbesten in seiner Vergleichsgruppe der Ökofonds. Ganz gleich, über welchen Zeitraum man die Performance in den vergangenen zehn Jahren misst: Die Ergebnisse sind zweistellig.

Etwas schwammig ist allerdings die Anlagepolitik des LBBW-Fonds unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit. Nach eigener Aussage investiert der Fonds „überwiegend in Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die der globalen Erderwärmung (Global Warming) entgegenwirken oder deren Folgen abmildern. Dabei investiert der Fonds überwiegend in ausgewählte Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Versorger, Wasser, Bau, Anlagenbau, Versicherungen, Nahrungsmittel, Chemie, Erdgas sowie Forstwirtschaft“. 

Beim Blick aufs aktuelle Portfolio stellen sich da Fragen: Zu den größten Positionen zählen der Multi-Mischkonzern Danaher, der Grafikkartenhersteller Nvidia, die Softwareschmiede Microsoft, Global Payments, Linde und Fidelity National Information. Das alles sind erwiesenermaßen keine Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Wasser oder Fortwirtschaft. Aber wie gesagt: Das Feld für Nachhaltige Investments ist weit. Und immerhin stimmt die Performance. Da können sich Anleger nicht beschweren. 

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