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Mittelstandsanleihen: Wer die Gewinner und Verlierer sind

Bild: fotolia
Unternehmensanleihen

Das Ausfallrisiko bei Mittelstandsanleihen bleibt überdurchschnittlich hoch, der Markt verliert weiter an Bedeutung. Anleger und Berater müssen genau hinzuschauen

05.06.2018 | 14:50 Uhr von «Dominik Weiss»

2010 hat der Gesetzgeber Mittelstandsanleihen als Instrument zur Finanzierung mittelständischer Unternehmen aus der Taufe gehoben. Mit Emissionsvolumen zwischen 15 und 150 Mio. Euro gehören sie zu den Mini-Bonds, die üblicherweise mit höheren Coupons ausgestattet sind als „normale“ Unternehmensanleihen. Nach einer kurzen Erfolgsphase zu Beginn der Markteinführung zog schnell Ernüchterung bei den Investoren ein. Seit dem Peak 2013, als knapp 2 Mrd. Euro platziert werden konnten, ist die Nachfrage rückläufig. Einer Studie des Beratungshauses Capmarcon zufolge, ist das Gesamtvolumen aller Emissionen in den letzten drei Jahren nicht über die Milliardengrenze hinausgekommen. Dabei sei die Zahl der emittierten Anleihen ungefähr auf gleichem Niveau geblieben. Insgesamt fällt die Bilanz der Mini-Bonds erschreckend aus: Von 2010 bis März 2018 wurden 173 Mittelstandsanleihen mit einem Volumen von 7,3 Mrd. Euro begeben. Davon seien 58 (37%) mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro leistungsgestört, Zins oder Tilgung bzw. der versprochene Schulddienst werde hier nicht geleistet worden.

Viel Prominenz unter den gescheiterten Anleihen

Zu den bekanntesten Ausfällen gesellen sich unter anderem eine 2013 aufgesetzte Anleihe der Reederei Rickmeiers, deren Zahlungsausfall im vergangenen Jahr bekannt wurde. Anleger verloren ca. 225 Mio. Euro. 2014 fiel ein Mini-Bond der Air Berlin aus und verbrannte Kapital in Höhe von 170 Mio. Euro. 2017 scheiterte der Erotikkonzern Beate Uhse mit dem Versuch sich mittels einer 30 Mio. Euro schweren Anleihe umzuschulden, was in der Insolvenz des Unternehmens endete.

Im vergangenen Jahr sah es kurz nach einer Renaissance der Mittelstandsanleihen aus. Im Frühjahr eröffnete die Frankfurter Börse die Handelsplattform Scale, die strenge Vorschriften für den Handel mit den Anleihen vorsah, um Investitionen in Mittelstandsanleihen besser abzusichern. Von den seitdem platzierten 21 Mini-Bonds erfüllten aber nur drei Bonds die Zulassungsregeln. Ein Impuls für das Marktsegment sei ausgeblieben, konstatiert Capmarcon.

Transparenz soll Anleger zurück gewinnen

Die Branche setzt stattdessen auf Selbstregulierung zu Gunsten der Investoren. So verpflichteten sich nach Angaben des Online-Magazins „Finance“ die Unternehmen Hörmann, Paragon, Homann und Metalcorp dazu, einen bestimmten Teil der Gewinne im Unternehmen zu halten, statt ihn an die Anleger auszuschütten. Homann bekannte sich zudem für Mindestanforderungen bei der Eigenkapitalquote und dem Zinsdeckungsgrad.

Als Benchmark der neuen, transparenten Kapitalmarktkommunikation für Mittelstandsanleihen gilt die Anleiheemission von Euroboden. Die Münchner verpflichteten sich dazu zwei Mal im Jahr Konzernabschlüsse vorzulegen, sowie jährlich eine Investorenkonferenz abzuhalten. Zudem bestellten sie Überwachung der Zusagen einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer. Werden die wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht, erhöht sich automatisch der Coupon der Anleihe.


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