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Studie

Warum es so wenige Vermögensverwalterinnen gibt

Asset Management ist immer noch eine Männerdomäne. Die Gründe dafür sind jedoch nicht mangelnde Förderung oder fehlende Quotensysteme. Die Branche hat aus Sicht der Frauen vielmehr ein Imageproblem.

10.09.2021 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Viel zu wenige Frauen entscheiden sich für eine Karriere in der Vermögensverwaltung. Nur jede vierte Bewerbung kommt von einer Frau. Ganz offensichtlich können sich Männer eher für einen Job als Fondsmanager oder Analyst begeistern. Frauen bewerten die Branche aus verschiedenen Gründen als nicht attraktiv genug. Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft KPMG in Kooperation mit der Universität Mannheim und dem Karrierenetzwerk Fondsfrauen hat den Gründen für die weibliche Zurückhaltung in der Finanzindustrie nachgespürt und ist dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt.

"Pink Ghettos": Personal- statt Portfoliomanagement

Geht es ums Verwalten von Vermögen, halten sich Frauen auffallend zurück. Dafür sind sie in der Asset-Management-Industrie in anderen Sektoren überproportional stark vertreten. Das wird laut Studie beim Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche der Branche deutlich. Frauen finden sich überwiegend in sogenannten „Pink Ghettos“ wieder: Mit 81 Prozent dominieren sie die Personalabteilungen und mit 57 Prozent das Marketing. Dagegen sind nur 21 Prozent der Portfoliomanager weiblich. Und auch in den IT-Abteilungen sind Frauen mit nur 21 Prozent unterrepräsentiert.

Teilzeit ist Frauensache

Beachtliche 43 Prozent der Frauen in Asset-Management-Unternehmen sind in Teilzeit tätig, während dies nur auf sieben Prozent der männlichen Beschäftigten zutrifft. Das mangelnde Interesse an Tätigkeiten im Portfoliomanagement hängt allerdings wohl nicht damit zusammen, dass sich dieses Berufsspektrum nur bedingt für Teilzeit eignen würde. Denn bei Führungskräften in den befragten Unternehmen zeigt sich eine nahezu ausgewogene Verteilung zwischen Frauen (52%) und Männern (48%), die in Teilzeit arbeiten.

Frauenquoten helfen nicht gegen mangelndes Interesse

Wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, gibt es in Deutschland mittlerweile für Unternehmen ab einer bestimmten Größe eine gesetzliche Frauenquote. Von denjenigen Unternehmen, die der gesetzlichen nicht unterliegen, gaben nur 27 Prozent an, sich freiwillig eine Quote vorzugeben. Feste Zielgrößen für den Vorstand und die Geschäftsführung gibt es nur bei 36 Prozent dieser Unternehmen. Angesichts der geringen Anzahl von Bewerberinnen haben die Unternehmen jedoch eher das offensichtliche Problem, Frauen überhaupt für eine Karriere in ihrer Branche zu begeistern. Deshalb forcieren Asset Manager sogenannte „Soft Policies“ jenseits der Quoten. Zu solchen Maßnahmen gehören Sponsoring-Programme für Frauen, die Förderung von Frauennetzwerken und die Schaffung der Stelle einer Diversity-Beauftragten.

Darum finden Frauen und Asset-Management-Unternehmen nicht zueinander

Die Branche hat offensichtlich große Schwierigkeiten, offene Stellen mit Frauen zu besetzen. In der Befragung wurden den Unternehmen fünf Antwortmöglichkeiten vorgegeben, um diesen Umstand zu erklären. Als häufigster Grund dafür, dass nur wenige Frauen bei den Asset Managern anheuern, wurden die zu hohen Anforderungen der Bewerberinnen an die Flexibilität der Arbeitgeber genannt. Frauen fragen zum Beispiel gezielt nach Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten und wollen die Möglichkeit haben, nur in Teilzeit zu arbeiten. Das größte Problem bleibt jedoch das zu geringe Interesse von Frauen an der Branche.

Fazit: Der Asset-Management-Industrie würde ein größerer Frauenanteil über alle Bereiche hinweg gut zu Gesicht stehen. In den Unternehmen werden Frauen zwar zum Teil mit viel Engagement gefördert. Das zeigt auch der steigende Anteil an weiblichen Führungskräften. Doch um Frauen grundsätzlich für die Branche zu begeistern, müssten die Unternehmen vermutlich schon viel früher ansetzen, zum Beispiel, indem sie schon in den Universitäten gezielt auf Studentinnen zugehen und ihnen Karrierechancen aufzeigen. Das Thema Teilzeit sollte dabei – das zeigt die Studie deutlich – nicht vernachlässigt werden.

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