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Weltspartag: Denn sie wissen nicht, was sie tun

Die meisten Deutschen verbinden den Begriff Sparen immer noch mit Geldanlage auf dem Sparbuch.
Studie

Der 30. Oktober ist Weltspartag. Und die Deutschen sind Sparweltmeister. Das Problem: Die Meisten erkennen die Probleme niedriger Zinsen, doch nur die Wenigsten ziehen daraus Konsequenzen.

30.10.2018 | 09:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Einmal im Jahr werden die Sparschweine der Deutschen auf den Prüfstand gestellt: Pünktlich zum Weltspartag Ende Oktober erscheint das Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Seit 2002 misst das Barometer, das aufgrund einer repräsentativen Umfrage erhoben wird, wie sich die aktuelle Einstellung der Deutschen zum Sparen entwickelt.

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage 2018 zeigen Erstaunliches: So ist die finanzielle Zufriedenheit der Deutschen so hoch wie nie: 63 Prozent von ihnen sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Die nun schon lange andauernde Niedrigzinsphase verunsichert die Menschen offensichtlich immer weniger. Laut aktueller Umfrage machen sich nur noch 32 Prozent der Deutschen Sorgen um die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Im vergangenen Jahr waren es noch 53 Prozent, im Jahr davor sogar 58 Prozent.

Zum zweitgrößten Unsicherheitsfaktor in Bezug auf die Ersparnisbildung ist die „politische Lage“ aufgestiegen. Zehn Prozent machen sich Sorgen um die weitere politische Entwicklung, im Vergangenen Jahr waren es nur vier, um im Jahr davor nur drei Prozent der Befragten.

Unterm Strich sind die Menschen in Deutschland aber zuversichtlicher in Bezug auf ihre Geldanlage geworden: Immerhin 39 Prozent der Deutschen macht sich eigenen Angaben zufolge überhaupt keine Sorgen über die aktuellen Entwicklungen. In den beiden vergangenen Jahren äußerten sich drei von vier Befragten eher sorgenvoll.

Die Deutschen sind lernfähig – aber nur in der Theorie

Die jahrelange Erfahrung mit dem Thema Niedrigzins hat Spuren hinterlassen: Wenn die EZB, so wie derzeit, den entscheidenden Leitzins auf der Nulllinie belässt, spüren Anleger auf Dauer schmerzlich die Effekte auf ihren Konten: beim Sparen, bei der Vorsorge fürs Alter und beim Aufbau von Vermögen. Immerhin legen vier von fünf Deutschen regelmäßig Geld für ihre Altersvorsorge zur Seite oder planen, für ihren Ruhestand vorzusorgen. Dabei ist die Erkenntnis gewachsen, dass das Sparbuch kein besonders renditestarkes Instrument ist, mit dem man sinnvollerweise langfristig Vermögen aufbauen kann. Deshalb haben 38 Prozent der Menschen in Deutschland auf die anhaltenden Niedrigzinsen mit einer Anpassung ihres Sparverhaltens reagiert.

Etwa 13 Prozent aller Befragten geben an, weniger zu sparen, wogegen rund sieben Prozent mehr sparen. Erstaunlich: Nur 18 Prozent passen ihr Sparverhalten durch die Wahl anderer Anlageprodukte an die niedrigen Zinsen an. Mit anderen Worten: Nur etwa jeder Sechste ist bereit, mehr Risiko bei der Geldanlage in Kauf zu nehmen, um die Renditechancen zu erhöhen.

Betongold bevorzugt, doch Investmentfonds holen auf

Bei denjenigen, die ihr Sparverhalten durch die Wahl anderer Anlageprodukte angepasst haben, wurde nachgefragt, wie sie verschiedene Sparformen bewerten. Das Sparbuch hat bei dieser Teilgruppe erwartungsgemäß einen schlechten Ruf. Als sichere Alternative für den Vermögensaufbau wird dafür das Eigenheim mehrheitlich als beste Anlageform angesehen: Immobilien weisen mit 31 Prozentpunkten den höchsten Saldo aus. Allerdings ist dieser Saldo im Vergleich zu 2017 um fünf Prozentpunkte rückläufig. Erhöht hat sich dagegen der Saldo derjenigen, die Investment- und Immobilienfonds als geeignet einstufen. Er liegt bei 26 Prozentpunkten, sieben Prozentpunkte mehr als im Jahr 2017.

Eine weitere Erkenntnis: Frauen bevorzugen stabile, weniger renditestarke Geldanlagen und legen ihr Geld weitaus weniger in Aktien und Investmentfonds an als Männer. Dass Aktien und Investmentfonds die bessere Wahl sind, um langfristig Vermögen aufzubauen, ist bei der Mehrheit dieser Zielgruppe noch nicht wirklich angekommen.

Fazit: Die Deutschen sind mehrheitlich optimistisch, die Sparkultur bleibt robust. Gleichzeitig wird die Suche nach Anlagealternativen, mit denen sich nennenswerte positive Renditen erwirtschaften lassen, drängender, je länger die Zinsen niedrig bleiben. Die Vor- und Nachteile der Anlage in Investmentfonds müssen in diesem Zusammenhang noch besser erklärt werden, denn nur eine Minderheit nutzt diese Anlageformen. Besonders Frauen sind beim Thema Aktie skeptisch. Hier gibt es für die Branche noch viel an Aufklärungsarbeit zu tun.

Das Vermögensbarometer 2018 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes als PDF-Dokument.

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