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Neue Trump-Steuer: Anlegern droht Extra-Abgabe auf US-Investments

US-Präsident Donald Trump
Steuern

Die US-Regierung plant einen Extra-Steueraufschlag bei Dividenden und Zinsen für ausländische Anleger.

04.06.2025 | 14:00 Uhr von «Peter Gewalt»

Der aktuelle US-Gesetzentwurf „One Big Beautiful Bill Act“, der maßgeblich von der Trump-Regierung vorangetrieben wurde, sorgt international für Unruhe. Der darin enthaltene Abschnitt „Section 899“ erhöht die Steuerlast für Investoren aus Ländern, deren Steuerpolitik die US-Administration als nachteilig für amerikanische Unternehmen einstuft. Betroffen könnten auch deutsche Anleger sein. Sollte das Gesetz wie geplant spätestens zum 1. Januar 2026 in Kraft treten, drohen europäischen Anlegern sowie Unternehmen spürbare finanzielle Nachteile bei ihren US-Investments.

Ziel  von „Section 899“

„Section 899“ sieht einen Steueraufschlag von zunächst fünf Prozentpunkten auf passive Einkünfte wie Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren vor, die aus den USA an Investoren in den betroffenen Ländern fließen. Dieser Aufschlag kommt zusätzlich zu den bestehenden Quellensteuern und könnte jährlich weiter steigen, theoretisch auf bis zu 20 Prozentpunkte über dem regulären Steuersatz. Die Regelung betrifft Privatanleger aber auch institutionelle Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungen und Unternehmen mit US-Beteiligungen. Auch konzerninterne Zahlungen, etwa zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften, könnten erfasst werden.

Im Fokus stehen Länder, die Digitalsteuern auf große US-Technologiekonzerne erheben oder sich an internationalen Mindeststeuer-Initiativen beteiligen. Neben Deutschland könnten auch Australien, Frankreich, Großbritannien, und Kanada betroffen sein. Insider sehen die Maßnahme als gezielte Antwort auf europäische Steuerinitiativen und als Instrument, um wirtschaftspolitischen Druck auf diese Staaten auszuüben.

Schmerzhafte Folgen für Anleger und Märkte

Die Auswirkungen wären für deutsche Anleger und Unternehmen schmerzhaft: Die Rendite auf US-Investments wie Aktien oder Anleihen könnte sinken, da ein größerer Teil der Erträge durch die zusätzlichen Steuern abgeschöpft wird. So würde beispielsweise die Rendite eines MSCI-World-ETFs um etwa 0,15 Prozentpunkte pro Jahr sinken. Institutionelle Investoren, die in großem Umfang US-Werte halten, könnten ihre Engagements reduzieren, was zu Kapitalabflüssen und sinkenden Kursen an den US-Börsen führen könnte. 

 Ob Section 899 tatsächlich in Kraft tritt, hängt noch vom US-Senat ab, wo die Mehrheitsverhältnisse knapper sind als im Repräsentantenhaus. Die US-Regierung unter Trump will ausländische Investoren stärker belasten, um die wirtschaftlichen Interessen der USA zu schützen und zu fördern.

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