• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----
Schwellenländer

Global in lokale Bonds

Anleihen in Lokalwährung bieten hohe Zinsen und die Chance auf Devisengewinne. Aktuell bewegt die Aufnahme Chinas in wichtige Indizes den Markt.

29.01.2020 | 12:03 Uhr von «Thomas Strohm»

Auf das Erd-Schwein folgt die Metall-Ratte. Am 25. Januar hat in China das neue Jahr begonnen, das stets mit einem Tierkreiszeichen und einem Element verbunden ist. Und während die Ratte hierzulande ein wenig schmeichelhaftes Image genießt, wird sie in den zurzeit wieder zahlreich zitierten chinesischen Horoskopen mit durchaus positiven Eigenschaften verbunden. So soll denn auch ein Jahr des Neuanfangs, des Erfolgs, der Liebe und des Geldes winken. Dazu passt, dass bestimmte chinesische Staatsanleihen bald in einen wichtigen Index für Schwellenländerbonds aufgenommen werden, womit hohe Kapitalzuflüsse verbunden sind.

Schwellenländerstaatsanleihen in lokaler Währung gehören zu den Favoriten vieler Anlagestrategen im Bond­bereich für 2020, neben China werden dabei als besonders aussichtsreiche Länder immer wieder auch Mexiko und Russland genannt. Emerging-Markets-Bonds bieten nach Ansicht von Jeremy Cunningham, Anleiheexperte bei der Capital Group, einen sehr guten Ausgleich für ihre Risiken. „Auch wenn die Realrenditen zurückgegangen sind, bleiben sie gemessen an den Renditen der Industrieländer attraktiv — denn die Inflation ist meist niedrig und die Nominalzinsen sind recht hoch“, sagt er.

Gute Aussichten für Währungen

Mit Investments in eine andere Währung sind für Euroanleger stets Wechselkursrisiken verbunden. Schwellenländerdevisen gelten gar als besonders schwankungsanfällig. Dass diese Währungen während der jüngsten Zuspitzung des USA-Iran-Konflikts dennoch nur leichte Kursverluste verzeichneten, ist nach Ansicht der DZ Bank vor allem der besseren Stimmung gegenüber Schwellenländeranlagen geschuldet. Dazu hätten die Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China ebenso beigetragen wie die nachlassenden Rezessionssorgen.

„Das Jahr 2020 dürfte den Schwellenländerwährungen grundsätzlich wohlgesonnen sein“, sagt Sandra Striffler, Analystin bei der DZ Bank. Neben der im Niedrigzinsumfeld anhaltenden Suche der Investoren nach Rendite sollte das etwas zuversichtlichere globale Wachstumsbild den risikosensitiven Währungen in die Hände spielen. „Ganz ohne Störfeuer dürfte aber auch das neue Jahr nicht verlaufen“, so Striffler.

Emerging-Markets-Währungen seien im Verhältnis zum US-Dollar zurzeit günstig bewertet, meinen die Investmentstrategen von Pictet. Sie erwarten, dass der US-Dollar 2020 an Boden verlieren wird, was in erster Linie den Schwellenländerdevisen zugutekommen dürfte. Bei der chinesischen Währung müssen Investoren wegen des Managements durch die Zentralbank der Volksrepublik keine größeren Ausschläge fürchten. Die Pictet-Experten erwarten, dass der Renminbi in den nächsten fünf Jahren rund zwei Prozent jährlich an Wert gewinnt.

Hohe Zuflüsse für China-Bonds

Zehnjährige chinesische Staatsanleihen versprechen — beim guten Rating „A+“ von der Agentur S & P — zurzeit in lokaler Währung gerechnet 3,2 Prozent per annum auf Endfälligkeit. Zur Einordnung: Für entsprechende US-Staatsanleihen gibt es 1,8 und für deutsche Bundesanleihen minus 0,2 Prozent.

Hayden Briscoe, Leiter Fixed Income Asia Pacific bei UBS Asset Management, sieht bei China-Bonds für 2020 Kurspotenzial aus zwei Quellen: „Erstens von den erwarteten Zinssenkungen durch die Zentralbank, zweitens dürfte die Aufnahme chinesischer Anleihen in globale Indizes zu Kapitalzuflüssen führen.“ Vor allem Letzterem misst Briscoe eine große Bedeutung bei.

Wegen des erschwerten Zugangs für internationale Investoren waren lokale chinesische Staatsanleihen in wichtigen globalen Bondindizes lange Zeit nicht vertreten. In verschiedene, von Bloomberg berechnete Barometer kamen sie 2019. Ab Ende Februar 2020 folgt nun die Aufnahme in den am stärksten beachteten Index für dieses Anleihesegment, den JP Morgan Government Bond Index Emerging Markets Global Diversified. China wird dort schrittweise den maximal möglichen Anteil von zehn Prozent erreichen, den zurzeit Brasilien, Indonesien und Mexiko haben. Die mit der Indexaufnahme verbundenen Kapitalzuflüsse in den chinesischen Onshore-Bondmarkt werden von Experten auf umgerechnet bis zu 300 Milliarden Dollar geschätzt.

Der lokale Renminbi-Anleihemarkt ist, nach dem US-Bondmarkt, der zweitgrößte der Welt. Internationale Investoren haben daran bisher aber nur einen Anteil von circa drei Prozent. UBS-Experte Briscoe erwartet, dass sich die globalen Kapitalflüsse im Anleihebereich grundlegend ändern werden. „Chinas Rolle an den weltweiten Kapitalmärkten wächst unaufhaltsam“, so Briscoe.

Breiter Markt für Investoren

Neben China nennen die Investmentstrategen von Pictet bei Schwellenländeranleihen vor allem Mexiko und Russland als Favoriten. In den beiden Ländern ziehe das Wirtschaftswachstum an, der Staatshaushalt sei solide und die Verschuldung gemessen an der Wirtschaftsleistung gering. Hinzu kämen die sinkenden Inflationsraten, was den Zentralbanken auch Spielraum für Leitzinssenkungen im Jahr 2020 gebe.

Dass es die Chancen bei Staatsanleihen von Schwellenländern nicht ohne Risiken gibt, zeigt zurzeit wieder einmal Argentinien — die internationalen Gläubiger warten auf Details zur von der neuen Regierung geplanten Umschuldung des Landes. Statt zu stark mit Einzelanleihen auf bestimmte Länder zu setzen, investieren Privatanleger besser über aktiv gemanagte Fonds in Schwellenländeranleihen oder folgen via ETF einem entsprechenden Index.

2019 brachte ein ETF auf den JP-Morgan-Index für Lokalwährungsstaatsanleihen der Emerging Markets gut 14 Prozent. „Die Erträge des vergangenen Jahres werden sich 2020 wahrscheinlich nicht wiederholen“, sagt Claudia Calich, Fondsmanagerin bei M&G. Denn die Bewertungen von Schwellenländeranleihen seien nicht mehr so günstig wie noch Anfang 2019. Andere Anlageklassen hätten aber ebenfalls deutlich zugelegt. Und in einem solchen Umfeld sind Emerging-Markets-Bonds auch nach Calichs Ansicht weiterhin interessant.

INVESTOR-INFO

Emerging-Markets-Fonds: Gestreut oder gezielt

Den JP-Morgan-Index für Schwellenländerstaatsanleihen in Lokalwährung bildet ein iShares-ETF ab, mit dem Anleger breit gestreut in den Bondbereich investieren können. Gezielt auf inländische chinesische Anleihen, den Onshore-Bondmarkt in Renminbi, setzt der UBS China Fixed Income, der aktiv gemanagt wird und der vor allem in Bonds staatlicher und staatsnaher Emittenten investiert. Eine breite Anlage in Schwellenländeranleihen bietet der M&G Emerging Markets Bond, der in Papiere von Staaten und Unternehmen investiert, die in lokaler Währung oder in US-
Dollar emittiert worden sind.

EM-Fondsdaten

Quelle: €uro am Sonntag

Diesen Beitrag teilen: