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Robo-Advisor im Test: Das sind die besten

Robo-Advisor

Eine aktuelle Studie des Analysehauses FondsConsult zeigt, weshalb die Branche der digitalen Vermögensverwalter stark wächst und wer die besten Angebote für Anleger hat. Teil 1: die Gesamtsieger

04.08.2022 | 07:30 Uhr von «Peter Gewalt»

Neun Jahre ist es her, dass die erste Robo-Advisors starteten, den deutschen Markt zu erobern. Und auch wenn sich die die anfängliche Wachstumseuphorie längst gelegt hat, ging es mit dem verwalteten Vermögen die digitalen Anlagehelfer zuletzt doch recht kräftig nach oben. Inzwischen managen Robo-Advisors, kurz auch als „Robos“ tituliert, hierzulande rund zwölf Milliarden Euro. Das sind sechs Milliarden mehr als noch im Jahr zuvor. Aber auch in anderen Bereichen der Digitalverwalter tut sich einiges. Dies zeigt die Robo-Advisor-Studie 2022 des Münchner Analysehaus FondsConsult.

So hat das Thema Nachhaltigkeit auch bei den Robos weiter stark an Bedeutung gewonnen, schreiben FondsConsult-Analysten. „Viele Anbieter haben ihre in Aussicht gestellten ESG Strategien realisiert oder ihre bestehenden Angebote grüner und nachhaltiger umgebaut. Neben schon-immer-grünen Anbietern wie Evergreen, vividam oder f-fex, nähert sich auch der Rest der Branche mit unterschiedlichen Interpretationen dem Thema Nachhaltigkeit weiter an.“ Zudem scheint die Branche ihre Kinderkrankheiten langsam, aber sicher abzulegen. „Die Branche wird erwachsen und professionalisiert sich auf vielen Ebenen weiter. Mit steigenden Anlagevolumen steigen auch die Investitionen in Technik und Personal. Viele Anbieter wollen oder haben hier bereits aufgestockt. Auch wurden neue professionelle Investoren gefunden, die finanziell und auch fachlich unterstützen“, so FondsConsult. Diese Professionalisierung zeigt Erfolge: Obwohl bei vielen Anbietern die Mindestanlagesumme sogar gesenkt wurde, vertraut jeder Kunde den Robo-Advisors inzwischen im Schnitt 60000 Euro an. Das ist beinahe doppelt so viel wie im Vorjahr. „Man kann daraus erneut schließen, dass es eine finanzkräftige, anlageaffine Klientel ist, die sich weiterhin verstärkt Robos zuwendet“, erklärt Rüdiger Sälzle, Geschäftsführer von FondsConsult.

Angesichts dieser Summen erscheint es umso wichtiger, dass Anbieter die Qualität und Leistungen der Anbieter überprüfen und vergleichen zu können. Schließlich werben die Robos gerne damit, dass ihre Angebote einfach, günstig und renditestark seien. FondsConsult leistet hier mit seinem vierten Robo-Advisor-Test Orientierungshilfe. Untersucht wurden dieses Mal 24 Anbieter, die insgesamt mehr als 90 Prozent des deutschen Markts abdecken. Dabei werden die Unternehmen und ihre Angebote einer qualitativen und quantitativen Analyse unterworfen, die in der Gesamtbewertung dann je hälftig gewichtet werden. Im qualitativen Teil werden daher die einzelnen Strategien mit Analyseschwerpunkt auf Gesellschaft, Portfolio- und Risikomanagement, Anlegerprofilierung sowie der Kostenstruktur untersucht. Die Bandbreite der Kosten der Robos reicht hier von 0,48 Prozent (Anbieter Raisin) bis 2,77 Prozent p.a. (Anbieter Vividam). ESG-Kriterien wurden erstmals in dieser Studie als Bestandteil der qualitativen Analyse mitberücksichtigt, sowohl auf Ebene der Gesellschaft als auch im Produktangebot.

Im quantitativen Teil stehen die Anlageergebnisse der digitalen Helfer im Mittelpunkt. Die Anlagestrategien werden durch die jeweils mögliche maximale Aktiengewichtung unterschieden. Sie reichen von defensiv (maximal 40 Prozent Aktienquote) über ausgewogen (maximal 60 Prozent) und dynamisch (maximal 80 Prozent) bis hin zu offensiv (maximal 100 Prozent). Die Renditen wurden über ein und drei Jahre verglichen. Indikatoren wie Sharpe Ratio, Volatilität und maximaler Verlust wurden jeweils über drei Jahre unter die Lupe genommen. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir zum ersten Mal die Performance-Ergebnisse über drei Jahre in der Bewertung berücksichtigen konnten,“ sagt Sälzle. „Denn erst wenn es deutliche Auf- und Abwärtsbewegungen am Markt gegeben hat, lässt sich die Stärke der Anlagemodelle der Robo-Advisors richtig einschätzen.“ Und in den dieses Mal begutachteten Zeitraum zwischen 2018 und 2021 fielen unter anderem die schweren Turbulenzen an der Börse rund um die Corona-Krise.

Der Gesamtsieger heißt Solidvest

Ganz vorne in der Gesamtwertung landete dieses Mal der Robo-Advisor Solidvest, der am 1. Mai 2017 startete und zu 100 Prozent im Eigentum der familiengeführten DJE Kapital AG liegt. Jan Ehrhardt, Sohn des DJE-Gründers Jens Ehrhardt, hatte die Idee, mit einem digitalen Angebot und einem einfachen Onboarding ein zusätzliches Vermögensverwaltungsangebot zu schaffen, das auch die jüngere Generation ansprechen soll. Die Portfolios werden aktiv nach der FMM-Strategie gemanagt, wobei fundamentale, markttechnische und monetäre Faktoren bei der Titelauswahl berücksichtigt werden. „Als einer der wenigen Anbieter im Test bietet Solidvest die Fokussierung auf Einzelwerte. Hervorzuheben sind die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien sowie die Individualisierung über Themeninvestments,“ betont FondsConsult die qualitativen Besonderheiten von Solidvest. Aber auch in quantitativer Hinsicht schneidet das DJE-Tochterunternehmen hervorragend ab. „Solidvest besetzt alle Strategien und weist eine hohe Konsistenz über diese auf. Auch wenn das Ergebnis der ausgewogenen Strategie am besten ausfiel, erreicht Solidvest über alle Risikoklassen ein ansprechendes Chance-Risiko-Profil.“

Auffällig: Die kleinen Anbieter hängen dieses Mal die großen Robos sowohl in der Gesamtwertung als auch in vielen Teilbereichen klar ab. Dies gilt insbesondere für die quantitativen Auswertung. „Hier überzeugten die Strategien der kleineren Häuser wie Solidvest, Smavesto und Minveo auf ganzer Linie.“ Dagegen mussten sich die Platzhirsche in Sachen verwalteten Vermögen Scalable und Fidelity Wealth Management mit den hinteren Plätzen begnügen. „Bei Scalable trat 2020 im Corona-Kurz-Crash und dessen V-förmige Erholung der GAU für deren Systematik auf, was sich in den 3-Jahres Zahlen immer noch niederschlägt. Das vergangene Jahr war zwar besser, blieb jedoch erneut hinter den meisten Mitbewerbern zurück. Fidelity schnitt ebenfalls über alle Strategien fast gleichermaßen enttäuschend ab“, erklärt FondsConsult die schwachen Ergebnisse.

Weiteres Ergebnis der Studie: Unter den Gewinnern sind Strategien auf Basis von ETFs, von aktiven Fonds und von Einzeltiteln vertreten. „Die oftmals pauschal geäußerte Aussage, ETFs seien schon aufgrund der niedrigen Kosten immer die bessere Wahl darf somit hinterfragt werden“, schlussfolgern die Experten von FondsConsult. „Vielmehr zeigt sich in diesem Jahr das Bild, dass die Anbieter von "teuren" Fonds-Strategien performanceseitig oft weit vorne liegen und ihre hohen Kosten somit mehr als überkompensiert haben.“

Die Gesamtbewertung;

Robo-Advisor im Test: Das sind die Besten

In Teil 2 lesen Sie, wer in der qualitativen sowie quantitativen Analyse am besten abgeschnitten hat. Und welche Anbieter in den Anlagestrategien defensiv, ausgewogen, dynamisch und offensiv vorne liegen.

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