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Research

So viel kostet Research

Finanzberater und Vermögensverwalter müssen seit einiger Zeit fürs Research extra zahlen. Das ist Bestandteil der Regelungen unter MiFID II. Eine Analyse zeigt: Es lohnt sich, die Preismodelle zu vergleichen.

29.01.2019 | 10:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Unabhängige Asset Manager in Europa dürfen laut MiFID II keine Zuwendungen mehr von Banken entgegennehmen. Als Zuwendung gilt auch Investment Research. Für Vermögensverwalter und andere institutionelle Investoren bedeutet das: Sie müssen fürs Research zahlen. Der Markt ist noch jung, Branchenstandards bilden sich erst allmählich heraus. Die Beratungsagentur KPMG hat sich die Mühe gemacht und den Research-Markt sondiert. Herausgekommen ist ein erster Überblick über die existierenden Angebote und Preismodelle.

Institutsbasierte Preismodelle

Institutsbasierte Preismodelle gehören mit 39 Prozent zu den am häufigsten verwendeten Modellen im Markt. Die Research-Anbieter stellen dabei grundsätzlich ihre gesamte Research-Palette gegen eine Pauschalgebühr zur Verfügung. Es gibt keine Beschränkung der Nutzeranzahl. Bei diesen Preismodellen kann jeder Mitarbeiter unabhängig von seiner Funktion im Unternehmen auf das Research zugreifen. In den von KPMG analysierten Angeboten umfasst das Research-Material ein umfangreiches Angebot zu Macro-, Fixed-Income-, Commodities- und Equity-Research. Die Preise der Angebote liegen zwischen 10.000 und 42.000 Euro.

Vorteil: Institutsbasierte Preismodelle sind einfach, die Kostenstruktur ist klar, und die Unternehmen, die sie nutzen, haben eine sehr hohe Planungssicherheit.

Nachteil: Flat-Modelle erweisen sich in der Praxis oft als teure Lösungen, da der vereinbarte Leistungsumfang gar nicht genutzt wird.

Nutzerbasierte Preismodelle

Rund 14 Prozent der Research-Institute bieten nutzerbasierte Preismodelle an. Das Angebot ähnelt den Inhalten im Rahmen institutsbasierter Preismodelle: Die Research-Anbieter offerieren oft ein umfangreiches Angebot an Fixed-Income-, Equity- und Macro-Research. Der Hauptunterschied zwischen nutzer- und institutsbasierten Modellen liegt in der Begrenzung der Anzahl der Nutzer. Die Basisangebote sehen meist eine Mindestanzahl und eine Nutzerobergrenze vor. Sofern der Bedarf nach einem größeren Nutzerkreis besteht, kann dieser gegen ein entsprechendes Entgelt erweitert werden. Die Erweiterung erfolgt dabei entweder pro Nutzer oder für eine vorher festgelegte Anzahl an Nutzern. Als Mindestgebühr werden hier zwischen 13.000 und 47.000 Euro verlangt. Je nach individueller Ausgestaltung des Modells und Anzahl der Nutzer schwanken die Preise pro Nutzer unterm Strich zwischen 2.500 und 3.000 Euro.

Vorteil: Diese Preismodelle lassen sich leichter skalieren und sind auf kleinere Häuser sowie spezialisierte Abteilungen in großen Unternehmen zugeschnitten, die regelmäßig Bedarf an Research haben.

Nachteil: Nutzerbasierte Preismodelle weisen höhere Kosten bei einer größeren Abdeckung an Einzeltiteln gegenüber institutsbasierten Preismodellen auf. Dazu kommt: Rund zwei Drittel der Research-Anbieter dieses Modells untersagen die Nutzung des Research durch Mitarbeiter der Tochtergesellschaften. Das bedeutet, dass Wertpapierfirmen, deren Tochterunternehmen Asset-Manager sind, für diese einen separaten Zugang beantragen müssen.

Stufenpreismodelle

Das Stufenpreismodell wird laut KPMG-Studie von 38 Prozent aller Research-Häuser angeboten. Hier haben sich drei unterschiedliche Formen herausgebildet, die sehr ähnliche Eigenschaften aufweisen: das einfache Stufenpreismodell, das Paket-Modell und das erweiterte Stufenpreismodell. Folgende Grafik zeigt eine beispielhafte Zusammenstellung des einfachen Stufenpreismodells und des Paket-Modells.

Stufenpreismodelle beziehen auf der jeweils nächsten Stufe stets Inhalte der vorherigen Stufe mit ein (siehe Abbildung). In der Praxis erfolgt die Staffelung anhand von Asset-Klassen und Macro-Research sowie anhand der Bereitstellungskanäle. Die Kosten liegen je nach Nutzerkreis oder durch  Erweiterung des Nutzerkreises zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Nutzer.

Vorteil: Das Preismodell ist flexibel und zielt auf Research-Nutzer ab, die einen regelmäßigen Bedarf an Research haben oder ihr bestehendes Research ergänzen wollen.

Nachteil: Bei ähnlichem Umfang des Pakets sind die Preise gegenüber anderen Modellen signifikant höher.

Das Paket-Modell

Das Paket-Modell beinhaltet eine Vielzahl von nach Leistungen differenzierten Paketen, die separat erworben werden können. Die Abgrenzung der Pakete erfolgt anhand von Asset-Klassen, wobei umfangreiches Research in Fixed-Income, Equity, Macro und Commodities angeboten wird. Größere Pakete umfassen teilweise mehrere Teilpakete. Weitere Ergänzungen können zum Beispiel Analysen von exotischen Derivaten oder Multi-Asset-Research sein. Werden mehrere Pakete gebucht, wird aufgrund des Umfangs in der Regel ein Rabatt gewährt. Die Preisspanne reicht hierbei von wenigen hundert Euro bis 10.000 Euro. Eine weitere Preisspanne liegt im Bereich von 10.000 Euro bis 57.000 Euro vor. Die große Schwankungsbreite der Preise erklärt sich unter anderem durch die optionale Buchung von Analystentreffen.

Vorteil: Research-Bezieher können beim Paket-Modell nicht relevante Inhalte meiden und zum bestehenden Research-Portfolio weitere Inhalte hinzubuchen. Im Ergebnis bedeutet das die Vermeidung von nicht notwendigen Paketteilen und den daraus entstehenden zusätzlichen Kosten.

Pay-as-you-go-Modelle

Das Pay-as-you-go-Modell wird in der Praxis häufig als Ergänzung zu einem der oben beschriebenen Modelle durch den gleichen Anbieter angeboten. Ein Research-Anbieter nutzt das Pay-as-you-go-Modell, um Research-Dienstleistungen von bis zu 50.000 Euro anzubieten. Das Modell sieht die Abrechnung je nach Abruf und eine Top-up-Funktion vor. Sofern also das Volumen an Research verbraucht ist, kann dies bei Bedarf wieder aufgeladen werden. Beispielsweise kostet ein einstündiges Analysten-Treffen 750 Euro oder ein einzelner Bericht über ein Unternehmen 1.000 Euro. Für die Teilnahme an lokalen Konferenzen müssen zum Beispiel 1.000 Euro bezahlt werden, wohingegen ein individuell abgestimmter Field-Trip vielleicht 10.000 Euro pro Tag kostet. Beim Blick auf die Angebote stellt man schnell fest: Die hohe Flexibilität der Pay-as-you-go-Modelle schlägt sich in hohen Gebühren nieder. Die Preisspanne reicht von rund 20.000 bis über 200.000 Euro.

Vorteil: Die Flexibilität des Pay-as-you-go-Modells ermöglicht es insbesondere kleineren Häusern und spezialisierten Abteilungen mit wechselndem Informationsbedarf maßgeschneidertes Research zu beziehen.

Nachteil: Das Modell kostet gegenüber anderen Preismodellen grundsätzlich mehr. Das Research aus diesen Modellen bietet sich letztlich nur als Ergänzung und für spezialisierte Wertpapierfirmen an.

Fazit

Die Findungsphase der Research-Anbieter zur neuen Preisgestaltung ist weit fortgeschritten. Es zeichnen sich inzwischen klare Strukturen im Research-Markt mit einem starken Fokus auf Erfüllung der regulatorischen Vorgaben und bestmöglicher Wahrung der Interessen der Research-Bezieher ab. Für den Research-Nutzer empfiehlt sich meist ein Produktmix.

Die komplette Studie als Download.

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