• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Euro-Bondmärkte als Finanzierungsquelle für Unternehmen

Selina Piening
Rentenmarkt

Banken unterstützen Unternehmen bei der Emission von Schuldtiteln. Investoren kommt das zugute.

10.04.2013 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass Trends aus den USA irgendwann über den „großen Teich“ schwappen und auf europäischem Boden ankommen. Derzeit heißt dieser Trend „Disintermediation des Bankensektors“. Der Begriff beschreibt den relativen Bedeutungsverlust von Kreditinstituten als Vermittler zwischen Marktteilnehmern mit Kapitalbedarf und Kapitalüberschuss, zu Gunsten der steigenden Bedeutung des Kapitalmarktes: „Die Unternehmen wenden sich von der Finanzierung durch Vermittler, sprich Banken, ab und fungieren selbst als direkte Emittenten“, erläutert Raphael Chelma, Stellvertretender Leiter Investment und Corporate Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management. Dieser Trend werde durch die bankenaufsichtsrechtlichen Veränderungen beschleunigt, da die Basel-II-Vorgaben Banken zu einer strikteren Streuung von Risiko und Kapital zwängen. „Die Überbeanspruchung von Bilanzen wird immer teurer und Kreditaufnahmen belasten die Bilanzen“, begründet Chelma. „Banken treten daher zunehmend im Emissionsgeschäft auf: Anstatt direkte Kredite zu vergeben, unterstützen sie die Unternehmen jetzt bei der Emission von Schuldtiteln.“

Ein besonders gutes Beispiel für diese Entwicklung sei der Euro-Hochzinsmarkt. Er umfasst das Segment der auf Euro lautenden Schuldtitel privater Emittenten. „In seiner Anfangsphase im Jahr 2000 war dieser Markt hochkonzentriert und wies wenig Tiefe auf“, erinnert sich der Experte. „47 Gesellschaften aus zehn Ländern waren hier vertreten; bis zu 70 Prozent des Marktvolumens entfielen auf Telekommunikations- und Medienunternehmen.“ Dieses Bild habe sich heute gewandelt. Derzeit seien 229 Emittenten aus 32 Ländern und 17 Branchensektoren am Markt vertreten. Das Volumen belaufe sich inzwischen auf 300 Milliarden Euro. Belief sich die Emissionstätigkeit im vergangenen Jahr noch auf 50 Milliarden Euro, wurden in den ersten beiden Monaten 2013 mehr als zehn Milliarden Euro am Markt aufgenommen. „Und dennoch ist dieser Markt erheblich kleiner als der reife High-Yield-Markt in den USA, der ein Volumen von 1.200 Milliarden US-Dollar auf sich vereint“, stellt Chelma fest.

Am Euro-Hochzinsmarkt nehmen die Unternehmen Kapital zu Zinssätzen auf, die in etwa den Konditionen entsprächen, die Banken für längere Laufzeiten anbieten. „Diejenigen, die bereits am Markt präsent sind, koppeln sich verstärkt vom Bankensektor ab, während andere erstmals Schuldtiteln am Markt emittieren“, weiß Rothschild-Mann Chelma. Dies treffe insbesondere auf nicht geratete Unternehmen zu. Der Markt wachse zudem aufgrund sogenannter „Fallen Angels“, Unternehmen, die von Investment Grade auf High Yield heruntergestuft wurden.

„Die Disintermediation kommt auch Investoren zugute, da Unternehmen, die sich über den Markt finanzieren wollen, ihre Finanzdaten jetzt transparenter kommunizieren und bestimmte Finanzkennzahlen einhalten müssen“, erläutert Chelma. „Immer mehr Investoren, wie Family Offices und Versicherungsgesellschaften, die sich zuvor nicht im High-Yield-Segment engagiert haben, zeigen wachsendes Interesse an diesen Emissionen.“ Einige Anleger hätten bereits ausgegebene Schuldtitel von Unternehmen besessen und sie auch dann gehalten, als die Gesellschaften von Investment Grade auf High Yield heruntergestuft wurden. Für Chelma keine Überraschung: „Der Grund liegt in dem attraktiven Risiko-Ertrags-Profil, das Hochverzinsliche bieten.“

Ansprechpartnerin in Frankfurt am Main ist: Selina Piening, Executive Director Third Part Distribution bei Edmond de Rothschild, Tel.: 069/244330-200.

(PD)

Diesen Beitrag teilen: