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Regulierung

Fondskosten: Unterschiedliche Standards sorgen für Verwirrung

Fondskosten sollten transparent und vergleichbar sein. Das ist ein Ziel von MIFID II und PRIIPs. Dieses Ziel wird leider noch nicht erreicht. Denn insbesondere die Transaktionskosten werden europaweit nicht nach einheitlichen Standards berechnet.

07.11.2019 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Fondskosten sind ein entscheidender Faktor für den Verkaufs-Erfolg von Fonds. Denn die Frage, wie teuer ein Fonds ist, entscheidet mit darüber, ob und wie sehr er für Anleger interessant ist. Die gute Nachricht: Sich über die Kosten eines Fonds zu informieren und sie mit den Kosten vergleichbarer Fonds zu vergleichen, ist sowohl für Privatanleger als auch für Finanzintermediäre Dank etlicher öffentlich zugänglicher Datenbanken auf Finanzportalen leicht geworden. Das Problem: Die scheinbar vergleichbaren Daten werden nicht immer mit denselben Berechnungsmethoden ermittelt.

Kleine Datenfelder mit großer Wirkung

Eigentlich sollte alles geregelt sein. Die europäische Finanzmarktrichtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) definiert auf insgesamt mehr als 7.000 Seiten umfangreiche Regeln für den Finanzmarkt. Dazu gehört auch die Angleichung von Datenstrukturen. Doch hier liegen die Tücken, wie so oft, im Detail. Ein Beispiel dafür ist die Definition einzelner Datenfelder für das Mapping des Europäischen MiFID-Templates (EMT). Gemäß deutschem Zielmarktkonzept sind im Rahmen der Angaben zum Anlagehorizont in den WM-Datenfeldern Mehrfacheintragungen (zum Beispiel mittelfristig und langfristig) möglich. Beim EMT dagegen lässt sich nur der Mindestanlagehorizont angeben. Inzwischen hat WM-Datenservice das Mapping so angepasst, dass auch die jeweils längerfristigen Anlagehorizonte mit eingeschlossen sind. Wie gesagt: Das ist nur eines von vielen Beispielen, und es ist – vorsichtig formuliert – vor allem für die IT-Abteilungen in der Finanzindustrie und bei WM Datenservice interessant.

Kosten sind manchmal Auslegungssache

Geht es um die Kostentransparenz, spielen unterschiedlich bewertete Datenfelder eine viel größere Rolle. Insbesondere die Auswahl des Kalkulationsverfahrens für Transaktionskosten ist ein heikler Punkt. Denn sie machen einen wesentlichen Teil der Kosten eines Fonds aus. Umso ärgerlicher, dass hier europaweit immernoch verschiedene Verfahren nach UCITS KIIDs, PRIIPs oder MiFID II angewendet werden. Auch innerhalb von PRIIPs oder MiFID werden die Kosten zum Teil unterschiedlich berechnet. „So werden nach der Full PRIIPs oder der Arrival-Preis Methode die Kosten als Differenz zwischen Marktpreis bei Orderaufgabe und Ausführungspreis berechnet. Die bis 2020 geltende Schätz- oder New PRIIPs Methode ermittelt dagegen die durchschnittlichen Spreads zugeordneter Benchmarks oder nutzt Basispunkte-Tabellen, die von Asset Management Organisationen auf Basis von ETFs ermittelt werden“, erklärt Gerhard Jovy, Geschäftsführer des RegTech Unternehmens Acarda, das die verschiedenen Verfahren für Fondsgesellschaften berechnet.

Die Verfahren werden zurzeit uneinheitlich angewandt. Das Problem dabei: Finanzvermittler und Anleger können nicht erkennen, ob für einen Fonds gerade die Schätzmethode für MiFID, die Arrival-Price Methode für PRIIPS oder das gleiche Verfahren für beide Reports angewandt wurde. Auch bei der Schätzmethode, für die pro Transaktion und Instrument Basispunkte mit dem Transaktionswert multipliziert werden, gibt es starke Unterschiede. Manche Fondsgesellschaften verwenden den von dem französischen Fondsverband AMF publizierten Wert als Vorgabe, andere nutzen eigene, oft günstigere Zahlen.

Laut Acarda bevorzugen britische und große deutsche Fondsgesellschaften die Berechnung nach der regulatorisch gewünschten, aber aufwendigeren Arrival-Price Methode oder einem Hybrid-Verfahren. Die so berechneten Kosten sind in der Regel niedriger als beim AMF-basierten Schätzverfahren.

Fazit: Totale Kostentransparenz bleibt trotz umfangreicher Finanzmarktregulierung ein hehres, aber bisher unerreichtes Ziel.

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