In einem von geopolitischen Spannungen, makroökonomischer Unsicherheit und volatilen Kapitalmärkten geprägten Umfeld rücken Private Markets stärker in den Fokus institutioneller und privater Anleger. Nils Rode, Chief Investment Officer bei Schroders Capital, sieht in den nicht-börsennotierten Anlageklassen ein wertvolles Instrument zur Diversifikation und Resilienzsteigerung von Portfolios – gerade in der heutigen Zeit.
05.08.2025 | 11:00 Uhr
Im aktuellen Private Markets Investment Outlook von Schroders Capital analysiert Rode die wichtigsten Trends und Chancen in Segmenten wie Private Equity, Private Debt und Infrastrukturinvestments.
Private Equity: Wachstum durch lokale Innovation und ResilienzPrivate Equity bleibt ein zentraler Baustein in vielen Private-Markets-Portfolios – insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche. Rode betont, dass der Fokus zunehmend auf transformatives Wachstum, regionale Unternehmen und multipolare Innovation gelegt werde. Letztere beschreibt die Entstehung technologischer Neuerungen an verschiedenen globalen Standorten, die sich gegenseitig ergänzen – ein Ansatz, der besonders in Krisenzeiten Stabilität verleiht.
Private Debt: Attraktive Renditen durch SpezialisierungInnerhalb der Private Markets gewinnen auch alternative Kreditstrategien an Bedeutung. Besonders Infrastructure Debt gilt als „langweilig, aber solide“ – mit stabilen Erträgen zwischen fünf und sieben Prozent. In einem Umfeld mit nachlassender Nachfrage in den USA, aber robusten Märkten in Europa und Asien, sei diese Anlageklasse ein verlässlicher Diversifikator.
Attraktive Risikoprämien zu erwartenEbenfalls im Fokus: Specialty Finance und Asset-Based Lending. Beide zeichnen sich durch ihre inhärente Diversifikation aus – etwa durch die Bündelung von Krediten, Leasingverträgen oder Forderungen. Aufgrund der Komplexität dieser Produkte – insbesondere bei Underwriting und Strukturierung – sind hier weiterhin Marktineffizienzen und damit attraktive Risikoprämien zu erwarten.
Infrastruktur & Energiewende: Europas Billionen-MarktEin besonders dynamisches Segment ist die Infrastruktur – vor allem im Zusammenhang mit der globalen Energiewende. In Europa machen Investitionen in erneuerbare Energien bereits fast die Hälfte aller Infrastrukturtransaktionen aus. Rode geht davon aus, dass sich das Marktvolumen von derzeit rund 600 Milliarden Euro bis Anfang der 2030er Jahre auf über 1,3 Billionen Euro verdoppeln wird. Technologien wie Wasserstoff, Batteriespeicher, Wärmepumpen und EV-Ladeinfrastruktur treiben diese Entwicklung weiter voran.
Die USA stehen vor einem Wendepunkt
Die USA hingegen stehen vor einem Wendepunkt: Dort könnten durch das Auslaufen steuerlicher Fördermaßnahmen kurzfristig viele neue Projekte angestoßen werden – mittelfristig droht jedoch eine Verlangsamung des Ausbaus. Dennoch bleibt die langfristige Attraktivität aufgrund der Kostenwettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien erhalten.
Fazit: Geopolitische Risiken machen Private Markets relevanter denn jeDie Kombination aus strukturellen Megatrends und kurzfristigen Unsicherheiten macht Private Markets laut Rode zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Portfolios. Entscheidend sei jedoch ein aktiver, selektiver Ansatz mit starker geografischer Diversifikation. (jk)
Den kompletten Private Markets Investment Oulook finden Sie hier
Informieren Sie sich in unseren Newslettern regelmäßig über die besten Fonds und ETFs. Dazu gibt es aktuelle News aus der Fondsbranche. Hier können Sie sich anmelden.
Weitere interessante Neuigkeiten erfahren Sie auf FundResearch TV. Dort stehen die Fonds-Experten Rede und Antwort zu aktuellen Entwicklungen an den Märkten und wo die besten Chancen locken.
Diesen Beitrag teilen: