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Erneuerbare Energien – Jetzt muss gehandelt werden
Nachhaltigkeit

Die beschleunigte Zukunft der Energiewende

In den erneuerbaren Energien liegt die Zukunft der Energieversorgung – in Anbetracht von Klimakrise und Ukraine-Krieg ist klar, warum. Der Markt wächst, doch was steht der so dringend erforderlichen Wende noch im Weg und wo liegen die Chancen für Investoren?

25.11.2022 | 07:00 Uhr von «Bernd Deeken»

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist nicht mehr nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern ist auch ein wichtiger Pfeiler für die nationale Sicherheit in Europa geworden. Dem Ausbau erneuerbarer Energien wird eine neue Relevanz beigemessen. So hat die Europäische Kommission hinsichtlich der sich zuspitzenden Klimakrise und des Ukraine-Kriegs den RE-PowerEU-Plan verabschiedet, um den Wandel des europäischen Energiesystems voranzutreiben. Auch die deutsche Bundesregierung reagierte auf die aktuelle Situation mit einem umfassenden Energiesofortmaßnahmenpaket. Um das ehrgeizige Ziel erreichen zu können, die fossilen Energien als Quelle des heimischen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien zu substituieren, muss noch einiges passieren.

Jetzt muss gehandelt werden

Die europäischen Regierungen sind zum schnelleren Handeln aufgefordert, um neben dem Umweltaspekt die Reduzierung der russischen Energielieferungen zu kompensieren, die Verbraucher vor den hohen Energiepreisen zu schützen und die Energieversorgung zu sichern. Die sich abzeichnende politische Dynamik könnte die Marktstruktur, beispielsweise im Bereich Windkraft, systematisch verändern und unterstützende Prozesse vereinfachen.

Das Problem ist dabei nicht etwa das politische Ziel oder das entsprechende Kapital, sondern viel eher die Umsetzung, auch aufgrund der langsamen und komplexen Projektgenehmigungsverfahren auf lokaler Ebene. Der Bau eines Onshore-Windparks (Windanlagen an Land) kann bis zur Fertigstellung bis zu acht Jahre dauern. Um das Problem anzugehen, haben beispielsweise Spanien und Deutschland Gesetzesinitiativen und Beschleunigungsgesetze in Planung, die die lokalen Prozesse nachhaltig verbessern sollen. Zusätzlich hat die Europäische Kommission ein digitales Kartierungsinstrument entwickelt, das es den Mitgliedsstaaten ermöglichen soll, Gebiete mit geringeren Umweltrisiken leichter zu ermitteln und so das Genehmigungsverfahren zu vereinfachen sowie die Genehmigungsdauer zu reduzieren. Ein Fortschritt ist also erkennbar.

Auch die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem Ausbau erneuerbarer Energien hat sich aufgrund der Ängste vor potenziellen Energieengpässen und hohen Preisanstiegen zuletzt verändert. Zusätzlich sind auch Gesetzesvorhaben in Planung, die nichtverhältnismäßige Einsprüche vor Gericht erschweren und zu deutlich weniger Verzug durch Prozesse führen sollen. Zudem ist ein Personalausbau in Behörden in der Diskussion.

Chancen für die Energiewende

Aufgrund der geopolitischen Spannungen und Sanktionen sowie eines nicht zu erwartenden allzu starken Absinkens der Nachfrage befinden wir uns in einem Umfeld, das ein wieder niedriges Strompreisniveau weder kurz- noch mittelfristig wahrscheinlich macht. Dies geht zulasten der Verbraucher und stellt den Energiemarkt vor Herausforderungen, doch es entwickeln sich auch langfristige Chancen für die Energiewende. Die enge Koppelung der Energiemärkte führt zu höheren Gewinnen von Energie- beziehungsweise Stromproduzenten. Entsprechend steht zusätzliches Kapital zur Verfügung, das in Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien fließen kann. Zudem werden im Umfeld hoher Strompreise Investitionen in Solar- und Windparks attraktiver.

Auch hat sich der Markt für erneuerbare Energien zuletzt dynamisch weiterentwickelt: War er vorher stark von staatlichen Subventionen geprägt, nehmen nun Stromverträge zwischen Produzenten und Direktabnehmern einen hohen Stellenwert ein – sogenannte Power Purchase ­Agreements (PPA).

Bei einem PPA schließt beispielsweise Amazon oder Microsoft für ihre Datenzentren einen Stromvertrag mit individuellen Vertragsstrukturen über mehrere Jahre direkt mit dem Stromerzeuger ab. PPAs schaffen damit eine flexiblere Vermarktung des Stroms und ermöglichen den lokalen Bezug abseits von staatlichen Programmen.

Angesichts der vielen positiven Voraussetzungen stellt sich für Investoren die Frage, wie man von diesem strukturellen Trend etwa bei der Windkraft profitieren kann. Interessant sind dabei weniger etwa die Turbinenhersteller als vielmehr Unternehmen im Bereich der Projektenwicklung. Diese fokussieren auf Planung, Genehmigung, teilweise auch den Betrieb von Anlagen und haben sich auf die komplexen Antragsverfahren spezialisiert. Der Aufbau einer ganzheitlichen Projektpipeline dient als bedeutender Wettbewerbsvorteil und schafft Spielraum im zunehmend herausfordernden Wettbewerbsumfeld.

Verschiedene Phasen der Wertschöpfung

Eine Unterteilung der Wertschöpfung zwischen den einzelnen Phasen der Projekt­pipeline am Beispiel eines Projektentwicklers für Windkraft auf dem Festland verdeutlicht die rentablen Stadien: Zwischen 80 und 90 Prozent der Wertschöpfung werden durch die Bauantragstellung und Genehmigung erzielt. Hingegen trägt der Bau des Projekts nur zu circa fünf Prozent zur gesamten Wertschöpfung bei. Die wesentliche Wertschöpfung wird also vor dem Bau erzielt.

Aber auch der Blick über die Grenzen hinweg und auf andere Energieformen ist interessant. So ist ein Trend, der sich beispielsweise in den USA mehr und mehr durchsetzt, die Abscheidung von Methan, das umweltschädlicher ist als Kohlenstoff, aus Mülldeponien.

Früher wurde dieses Gas verbrannt, doch inzwischen bauen die Deponiebesitzer verstärkt Anlagen für erneuerbares Erdgas (RNG). Dieses RNG kann dann über Pipelines an Gasversorgungsunternehmen verkauft oder in der Transportindustrie als Kraftstoff verwendet werden. Neben dem Zugang zu diesen Projekten ist die Fähigkeit, diese Anlagen zu entwickeln und zu betreiben, sehr wichtig, um hohe Erträge zu erzielen. Darüber hinaus umfassen die Energiewende und der Markt von erneuerbaren Energien noch eine Vielzahl an weiteren spannenden Ideen und Projekten.

Herausforderungen und Risiken

Ob das Ziel der deutschen Bundesregierung umsetzbar ist, Strom bis 2035 ausschließlich aus erneuerbaren Energien zu erhalten, ist schwer zu beurteilen. Allein aufgrund der aktuellen Geschwindigkeit des Ausbaus erweist es sich als äußerst ambitioniert, sodass auch ein Verfehlen des Ziels ein mögliches Szenario ist. Jedoch ändert dies wenig an der Tatsache, dass der Sektor der erneuerbaren Energien starken strukturellen Rückenwind erfährt und weiterhin erfahren wird. Auch bei einem Verfehlen des Ziels sehen wir ausreichend strukturelles Wachstum über die nächsten Jahre, was den Gewinnen mancher Unternehmen ein attraktives Wachstum bescheren sollte.

Der Bereich beherbergt auch Herausforderungen und Risiken für gewisse Geschäftsmodelle. Wir erwarten daher, trotz des allgemeinen Marktwachstums, keine generelle positive Entwicklung aller Aktien im Bereich erneuerbarer Energien.

Das Wachstum muss sich auch in attraktiven Kapitalrenditen und positiven Cashflows niederschlagen. Dafür bedarf es eines attraktiven Wettbewerbsumfelds und hoher Eintrittsbarrieren. Dementspre­chend sollte man bei der Investition ins Detail gehen und eigenen allgemeinen Investmentkriterien treu bleiben. Eine fundamentale Analyse der Geschäftsmodelle ist elementar, um zu erkennen, welche Unternehmen langfristig von der Energiewende profitieren werden.

Der Fonds

Fondsname Berenberg Sustainable World Equities
ISIN LU 187 885 582 1
Auflagedatum 11.12.2018
Volumen 98,7 Mio. EUR
Laufende Kosten 0,91 %
Wertentwicklung 3 Jahre 3,9 % p. a.
Fondsinfos www.berenberg.de

Stand: 13.10.2022

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