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Zinszusatzreserve und Infrastruktur: Die Aufsicht zeigt sich hoch engagiert

Niedrigzinsen bringen Lebensversicherer in Not.
Lebensversicherungen

Die Bundesanstalt für Finanzdientleistungsaufsicht (Bafin) will Lebensversicherern, die durch Niedrigzinsen unter Stress stehen, einmal mehr unter die Arme greifen. Das wurde auf einer Konferenz deutlich.

15.10.2015 | 16:30 Uhr von «Christoph Lang»

Der seit 1. Oktober amtierende Versicherungs-Exekutivdirektor der Bafin, Frank Grund, kündigte auf einer Branchenkonferenz an, die zunehmenden Belastungen durch die Zinszusatzreserve (ZZR) zu begrenzen, wenn sie im Einzelfall „vielleicht zu stark“ würden. Für die Lebensversicherer könnten zunächst einmal die sogenannte Storno- und die Kapitalwahlrechtswahrscheinlichkeit anders kalibriert werden. Die dabei erzielte Entlastung könnte laut einem Bericht der Börsen-Zeitung vom 13. Oktober schon für 2015 greifen, sagte Grund. Allerdings lägen noch keine Anträge vor. Es gehe allerdings nicht darum, diese Notreserve pauschal langsamer aufzubauen. Derartige Forderungen waren in der Branche geäußert worden. Seit dem 12. März 2011 gilt eine neue Deckungsrückstellungsverordnung des Bundesministeriums der Finanzen. Danach ist für Bestandsverträge ab dem Geschäftsjahr 2011 eine zusätzliche Rückstellung (Zinszusatzreserve) zu bilden, sofern deren Rechnungszins für die Berechnung der Deckungsrückstellung über dem Referenzzins liegt. Damit soll sichergestellt werden, dass die Unternehmen ihre hohen Zinszusagen aus der Vergangenheit an die Versicherten trotz der Niedrigzinsphase erfüllen können. Der Aufwand zur Bildung der Zinszusatzreserve geht zulasten des Bruttoüberschusses.

Durch die Zinszusatzreserve ist inzwischen ein Puffer von rund 21 Milliarden Euro entstanden. Im vergangenen Jahr waren etwa 8,5 Milliarden Euro neu in den Reservetopf geflossen. Frank Grund geht davon aus, dass es 2015 „sicher nicht weniger werden“. Die Rating-Agentur Fitch veranschlagt den diesjährigen Zufluss auf rekordhohe zehn Milliarden Euro. Die Lebensversicherer müssten damit inzwischen für 60 Prozent ihres Bestands an Policen mit Zinsgarantien Geld zurücklegen. Der neue Bafin-Chefaufseher für die Versicherungsbranche bekräftigte die Einschätzung seiner Behörde, dass die Lebensversicherer trotz allem kurz- und mittelfristig ihre Leistungsversprechen erfüllen könnten. Einige müssten sich aber sehr anstrengen, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Um diese Versicherer kümmere sich die Bafin schon heute besonders intensiv, hier betreibe sie „Manndeckung“.

Infrastruktur bleibt ein heißes Thema

Äußerst skeptisch gab sich Grund laut dem Bericht der Börsen-Zeitung bei den von den Versicherern angestrebten Investitionen in Infrastrukturprojekte. „Wir glauben, es gibt wenig belastbare Daten“ bei diesen langfristigen Engagements – man müsse genau hinschauen. Entsprechend zurückhaltend beurteilt der Bafin-Mann den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Eigenmittelunterlegung von 49 Prozent, wie von der EU-Versicherungsaufsicht (Eiopa) vorgesehen, auf etwa 30 Prozent abzusenken. „30 Prozent scheint doch recht wenig“, urteilt Grund angesichts der geringen Erfahrung bei der Beurteilung der langlaufenden Risiken, des Rechtsrahmens, des Risikomanagements und des Monitorings: „Das ist für Unternehmen und Bafin eine Herausforderung.“

Die Europäische Kommission gab die von der Branche begrüßten Änderungen bei den Eigenmittelunterlegungen nach Solvency II für Infrastrukturinvestments Ende September bekannt. Die Nachbesserungen beinhalten das Konzept von „Qualifying Infrastructure Investments“, worunter die Kommission Infrastrukturinvestments mit besseren Risikocharakteristiken wie vorhersehbaren Cashflows und Resistenz gegen Stresssituationen versteht. Diese eigene Asset-Kategorie nach Solvency II wird von geringeren Unterlegungsquoten profitieren. Für Equity ist eine Absenkung von 49 auf 30 Prozent vorgesehen. Auch für Fremdkapital sind deutliche Kürzungen angedacht. Die Kommission nennt als Beispiel einen Bond mit Kreditqualitätsstufe 3 und 20 Jahre Laufzeit: Hier soll die Quote von 30 auf 20 Prozent sinken. Für europäische langfristige Investmentfonds (ELTIF) ist eine Reduktion von 49 auf 39 Prozent geplant.

portfolio institutionell newsflash 14.10.2015/Tobias Bürger

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