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Klimawandel

CO2-Preis: Auf Dax-Konzerne rollen Milliarden-Kosten zu

Ein CO2-Preis würde die Dax-Konzerne empfindlich treffen. Deutsche Unternehmen müssen mit Milliarden-Kosten rechnen, zeigt eine Studie. Mittelfristig könnte es aber auch Gewinner geben.

23.09.2019 | 09:13 Uhr von «Jerome Busch»

Wenn die „Fridays-for-Future“-Bewegung diese Woche auf Deutschlands Straßen demonstriert, wird man eine Forderung wieder besonders häufig hören: Hohe Preise für CO2. Auch in den Programmen einiger großer Parteien findet sich diese Idee. Denn für das Erreichen der eigenen Klimaziele muss bis 2030 Deutschland 55 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 1990. Davon ist man weit entfernt: Bis 2017 sanken die Emissionen nur um 27,5 Prozent.

Für Dax-Konzerne könnte eine CO2-Steuer sehr teuer werden: Eine neue Studie von Union Investment zeigt, dass auf die großen Unternehmen Kosten in Milliardenhöhe zukommen. Selbst bei nur 30 Euro pro Tonne CO2 würde das die Dax-Unternehmen jährlich etwa 5,2 Milliarden Euro zusammen kosten, also knapp vier Prozent des operativen Ergebnisses im Jahr 2018.

Besonders stark betroffen wären Unternehmen der Chemiebranche wie BASF, Covestro oder Linde. Auch Konzerne der Metallindustrie (Thyssenkrupp), im Fahrzeugbau (BMW, Daimler, VW) und Baugewerbe (Heidelberg Cement) würde selbst ein geringer CO2-Preis empfindlich treffen. HeidelbergCement müsste pro Jahr laut Rechnung der Experten mehr als 1,6 Milliarden Euro pro Jahr zahlen. Im Extremfall einer Steuer von mehr als 200 Euro je Tonne würden neun Konzerne die Kostengrenze von einer Milliarde reißen, darunter E.ON und die Deutsche Lufthansa.

„In unserer Berechnung steht fast jedes DAX-Unternehmen selbst bei niedrigen CO2-Preisszenarien vor großen Herausforderungen“, sagt Hendrik Pontzen, Leiter Environment Social Governance im Portfoliomanagement der Union Investment. „Aus Investorensicht stellt sich die Frage, wie schnell ein Unternehmen seine CO2-Emissionen senken kann“, sagt Pontzen.

Deshalb misst die Studie ebenfalls, wie schnell die Unternehmen auf CO2-Preise reagieren und eigene Emissionen reduzieren können. Ergebnis: Konzerne wie Adidas, Allianz oder die Deutsche Telekom seien kurzfristig besonders reaktionsfähig. Bei ihnen macht emissionsreicher Strom aus Kohle und Gas einen Großteil der Gesamtemissionen aus. Diesen können sie recht einfach durch Ökostrom ersetzen und hohe Kosten einsparen.

Höhere Gebühren werden folgen

Fünf Unternehmen könnten deswegen sogar mittelfristig von der Steuer profitieren: Continental, Infineon, Fresenius, Fresenius Medical Care und die Deutsche Telekom. Sie sind in der Lage, schnell umzuschwenken und die Kosten niedrig zu halten. Erst im Juli forderte Joachim Wenning, Geschäftsführer des Rückversicherers Munich RE, in der Welt am Sonntag, dass der CO2-Ausstoß teurer werden muss. Die Studie rechnet für Munich RE bei einem 30-Euro-CO2-Preis mit knapp 130 Millionen Euro Kosten pro Jahr.

Abschließend entscheiden kann nur die Politik: Am vergangenen Freitag tagte das Klimakabinett der Bundesregierung. Dieses beschloss einen CO2-Preis deutlich unter 30 Euro und in Teilen einen Handel mit Zertifikaten. Der Preis ist aber nur als Einstieg zu verstehen, höhere Gebühren werden definitiv folgen. Dann wird sich zeigen, ob deutsche Dax-Unternehmen sich vorbereitet haben.

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