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Schwellenländer-Fonds: Zurück zu alter Stärke

Die Krise in den Schwellenländer scheint vorerst vorüber zu sein.
Investmentfonds

Aktienfonds aus den Schwellenländern haben die Krise hinter sich gelassen. Im ersten Halbjahr 2014 verzeichneten sie Gewinne.

23.07.2014 | 09:40 Uhr von «Patrick Daum»

„BRIC-Bashing“ wurde im vergangenen Jahr zum geflügelten Wort. Die vier großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China mussten empfindliche Mittelabflüsse aus Aktienfonds hinnehmen, das Wirtschaftswachstum ließ deutlich nach (wobei es in China immer noch auf hohem Niveau war) und die Währungen werteten massiv ab. Diese Probleme betrafen aber ebenso die kleineren Schwellenmärkte. Mit den „Fragile Five“ wurde einen neuen Ausdruck kreiert, der neben Brasilien und Indien auch Indonesien, Südafrika und die Türkei als besonders anfällig definiert. 

„Totgesagte leben länger“, fasst Sebastian Stahn, Portfoliomanager bei MYRA Capital, nun die Entwicklung des ersten Halbjahrs 2014 zusammen. Denn die Krise scheint vorbei zu sein. „Während nach den Tapering-Aussagen der US-Notenbank Mitte letzten Jahres ein regelrechter Ausverkauf der Emerging Markets – vor allem auch ihrer Währungen – stattfand, sieht es so aus, als beruhige sich die Lage wieder“, so Stahn. Investoren fänden wieder einen Einstieg in Aktienfonds aus den Schwellenländern. „Während im ersten Quartal laut Black Rock noch über elf Milliarden Euro aus börsengehandelten Indexprodukten auf Schwellenländer-Aktien abgezogen wurden, erfreuen sich diese seit April steter Mittelzuflüsse.“ Rund 6,3 Milliarden Euro seien es im April und Mai gewesen. Die Junizahlen signalisierten eine Trendfortsetzung.

Auch aktiv gemanagte Aktienfonds der Emerging Markets sind wieder auf Kurs. Die Peergroup „Aktienfonds Emerging Markets“ des €uro-FundAnalyzer (FVBS) schließt das erste Halbjahr 2014 mit einem Plus von durchschnittlich 6,9 Prozent ab. Das ist ordentlich. Deutsche Aktienfonds brachten zum Vergleich nur ein Plus von 2,7 Prozent.

Am besten lief im laufenden Jahr der Schroders Frontier Markets Equity (ISIN: LU0968301142). Als Frontier Markets werden Staaten bezeichnet, die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung an der Grenze zu den etablierten Emerging Markets stehen. Die Schroders-Fondsmanager Allan Conway und Rami Sidani erreichten im ersten Halbjahr 2014 ein Plus von 18,6 Prozent. Die Euro-Tranche steckt noch in den Kinderschuhen. Sie wurde erst im September 2013 aufgelegt. Die bereits im Dezember 2010 aufgelegte US-Dollar-Tranche schaffte seit Auflegung ein Plus von 59,1 Prozent. 2014 ging es um 18,2 Prozent nach oben. Das Fondsvolumen von 784,4 Millionen Euro investieren die Fondsmanager zu 17,7 Prozent in Kuwait, zu 14,1 Prozent in den Vereinigten Arabischen Emiraten und zu 13,6 Prozent in Nigeria. Auf Katar, das wie die Vereinigten Arabischen Emirate seit dem 1. Juli 2014 offiziell in den Kreis der Emerging Markets aufgestiegen und damit im MSCI Emerging Markets gelistet ist, entfallen 9,3 Prozent. Auf Sektorebene machen Finanztitel mit 57,6 Prozent den größten Anteil aus. Energieunternehmen sind zu elf Prozent vertreten und Telekomkonzerne zu 9,3 Prozent. Die National Bank of Kuwait ist mit 6,9 Prozent der größte Einzeltitel. Das Immobilienunternehmen Emaar Properties aus den Emiraten folgt mit 6,7 Prozent dahinter, vor dem katarischen Energiekonzern Gulf international Services mit 5,7 Prozent.

Platz zwei geht an den UBS (L) EF Emerging Markets Infrastructure (ISIN: LU0322492728). Ein Plus von 15,7 Prozent schaffte das Fondsmanagement-Team im laufenden Jahr. 2013 beendete es allerdings mit einem Minus von 13,5 Prozent. Und auch 2012 war mit -3,2 Prozent negativ. Daher trägt der Fonds nur die €uro-FondsNote 4. Das Fondsvolumen von 71,35 Millionen Euro investiert das Team zu 17,4 Prozent auf den Philippinen. 15,5 Prozent fließen nach Indonesien und 12,9 Prozent nach China. Der Telekommunikationssektor ist mit 32,3 Prozent am stärksten gewichtet. Industrieaktien machen 26,4 Prozent aus und auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe entfallen 19,6 Prozent. Größter Einzeltitel ist mit 6,3 Prozent der indonesische Telekomkonzern Telekomunikasi Indonesi Sponsores. United Tractors, ein Lieferant für schwere Werkzeuge aus Indonesien, macht 5,3 Prozent aus und der philippinische Energiekonzern Aboitz Power 5,2 Prozent.

Auf den dritten Rang kommt der MontLake Skyline UCITS (ISIN: IE00B4WNKY80) von ML Capital. Der im August 2011 aufgelegte Fonds beendete das erste Halbjahr 2014 mit einem Plus von 12,8 Prozent. Im vergangenen Jahr musste das Fondsmanagement-Team noch Verluste in Höhe von 2,9 Prozent hinnehmen. Das Fondsvolumen von rund 176 Millionen Euro fließt zu 20 Prozent in europäische und zu zwölf Prozent in britische Unternehmen, die in den Emerging Markets tätig sind. Größtes Schwellenland im Portfolio ist dahinter Brasilien mit elf Prozent. Der Tourismus- und Freizeitsektor ist mit zwanzig Prozent am stärksten gewichtet. Auf  Einzelhandelsunternehmen entfallen 15 Prozent und auf Energiekonzerne 14 Prozent. Top-Holdings sind der britische Energiekonzern Rotork (neun Prozent), der global tätige Erdölförderer Seadrill (8,4 Prozent) und der deutsche Spezialmaschinenbauer GEA Group (5,4 Prozent).

Top-Performer 2014: Die Schwellenländer lassen die Krise hinter sich

Quelle: €uro-FundAnalyzer (FVBS)


Wer sich nicht auf die kurzfristige Performance des laufenden Jahres verlassen will, sondern langfristig stabile Produkte sucht, der muss auf die Bewertung durch die €uro-FondsNote achten. Die Top-Bewertung 1 trägt unter anderem der Aberdeen Emerging Markets Smaller Companies (ISIN: LU0278937759). Im laufenden Jahr reicht die Performance von 7,1 Prozent nicht zu einer Spitzenposition. Über drei Jahre steht jedoch ein Plus von 25,1 Prozent und über fünf Jahre sogar von 140,8 Prozent. Die Sharpe Ratio beträgt dabei 1,06. Das Fondsvolumen von 1,52 Milliarden Euro investiert Fondsmanager Devan Kaloo zu 15,4 Prozent in Brasilien. Knapp zehn Prozent entfallen auf Indien und 9,3 Prozent auf Südafrika. Finanztitel sind auf Sektorebene mit 21,1 Prozent am stärksten allokiert. Industriewerte haben einen Anteil von 17,3 Prozent.  Top-Holding ist mit 3,2 Prozent die brasilianische Shopping Center-Kette Iguatemi Empresa de Shopping. Der mexikanische Flughafenbetreiber Aeroportuario Centro Norte (3,1 Prozent) und der malaysische Finanzdienstleister AEON Co (drei Prozent) folgen dahinter.

Die stärkste Performance der Top-bewerteten Fonds im laufenden Jahr zeigt der Vontobel Emerging Markets Equity B (ISIN: LU0040507039). Die Fondsmanager Rajiv Jain und Mattew Benkendorf steigerten den Wert des Fonds zwischen Januar und Juni 2014 um 10,5 Prozent. Die Verluste aus 2013, als es 10,1 Prozent nach unten ging, sind vorerst wieder eingespielt. Auf die längere Frist kommen sie jedoch nicht an den Aberdeen-Fonds heran: Über drei Jahre steht ein Plus von 18,8 Prozent und über fünf Jahre von 94 Prozent – bei einer Sharpe Ratio von 0,85. Das Fondsvolumen von über 3,7 Milliarden Euro investieren Jain und Benkendorf zu knapp einem Viertel in indische Aktien. Brasilianische Titel machen 12,7 Prozent des Portfolios aus und britische Unternehmen, die in den Schwellenländern aktiv sind, 10,5 Prozent. Basiskonsumgüter machen rund ein Drittel des Portfolios aus. Dahinter folgen Finanztitel mit 25,7 Prozent und IT-Aktien mit 11,9 Prozent. Top-Holding ist die British American Tabacco mit 5,9 Prozent. Der britische Brauereikonzern SABMiller hat einen Anteil von 4,7 Prozent und der indische Finanzdienstleister Housing Development Finance von 4,4 Prozent.

Aktienfonds, die in nur ein Schwellenland investieren, weisen vielfach eine stärkere Performance auf als solche, deren Länderallokation breiter gefasst. Insbesondere indische Aktienfonds entwickelten sich zuletzt sehr stark. Aber auch der türkische Aktienmarkt drehte nach einem schlechten Jahr 2013 wieder ins Plus.

FondsNote-1-Fonds: Starke Performance über fünf Jahre

Quelle: €uro-FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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