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Die Rückkehr der Türkei-Fonds

Istanbul: Fonds vom Bosporus kommen in diesem Jahr zurück.
Investmentfonds

2013 erlebten türkische Aktienfonds ein Debakel. Im laufenden Jahr werfen sie bisher von allen Asset Klassen die höchste Rendite ab – obwohl die Wirtschaft schwächelt. FundResearch hat sich die Peergroup genauer angeschaut.

26.06.2014 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Der türkische Aktienmarkt ist nichts für Anleger, die Schwankungen scheuen. In den vergangenen Jahren konnte Aktienfonds vom Bosporus im Durchschnitt nicht ein einziges Mal ein positives Jahresergebnis wiederholen. In Zahlen sieht das so aus: 2010 steht für die Peergroup „Aktienfonds Türkei“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) ein Plus von 31,9 Prozent. Im Jahr darauf fiel sie mit 33,9 Prozent so stark wie keine andere Aktienfonds-Kategorie. 2012 hingegen performten türkische Aktienfonds alle anderen globalen Mitbewerber aus und konnten ihren Wert um 59,6 Prozent steigern. 2013 kam ein erneuter Fall – um 30,7 Prozent. Eine gewisse Regelmäßigkeit ist durchaus erkennbar und sie zeigt: 2014 müsste es mal wieder bergauf gehen. Und tatsächlich steht die Peergroup mit einem Plus von 23,8 Prozent per 31. Mai wieder vor allen anderen.

Wirtschaftswachstum geht zurück

Dabei steht es um die türkische Wirtschaft längste nicht mehr so gut: Zwar habe das Land die Weltwirtschafts- sowie die Eurokrise relativ gut überstanden und eine prozyklische Geldpolitik habe das BIP-Wachstum von 2,2 Prozent in 2012 auf vier Prozent im Jahr 2013 steigen lassen. „Im laufenden Jahr dürfte das Wachstum allerdings an Fahrt verlieren und um weniger als 2,5 Prozent zulegen“, erwartet Patrick della Faille, Länderanalyst der Credendo Group. „Insbesondere die politische Unsicherheit sorgt für Kapitalabflüsse und erschwert die Kreditvergabe sowie die Investitionen im Privatsektor.“ Zudem habe die Türkei eine sehr niedrige Sparquote, die das Wirtschaftswachstum hemme und zu zyklischen Schwankungen beitrage.

Peergroup performt durchweg positiv

Vor allem die hohe Inflation ist ein Treiber für den Aktienmarkt. Der ESPA Stock Istanbul (ISIN: AT0000704341) von Erste Sparinvest beispielsweise verzeichnet im laufenden Jahr bisher eine Wertsteigerung von 30 Prozent. Kein Türkei-Fonds entwickelte sich besser. Im vergangenen Jahr verlor er, der mit €uro-FondsNote 4 bewertet ist, noch knapp 60 Prozent. Fondsmanagerin Crina-Amalia Ripfl verwaltet ein Vermögen von rund 44,5 Millionen, das sie aktiv in Aktien von türkischen Unternehmen investiert. Größter Einzeltitel ist derzeit mit 9,6 Prozent die Bank Türkiye Garanti Bankasi, gefolgt vom Mobilfunkanbieter Turkcell Iletisim Hizmetl mit 8,2 Prozent und dem Finanzinstitut Türkiye Halk Bankasi mit 6,2 Prozent.

Aktienfonds Türkei: In den vergangenen Jahren ging es auf un ab

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

Der Istanbul Equity Fund (ISIN: LU0093368008) von IPConcept liegt mit einem Plus von 29,6 Prozent liegt nur knapp dahinter. 2013 beendete Fondsmanager Sinan Dincer noch mit einem Minus von 39 Prozent. Allerdings sollten Berater den Fonds mit Vorsicht betrachten: Er ist nur mit FondsNote 5 bewertet und sein Volumen ist mit 6,93 Millionen Euro extrem gering. Angaben zur Portfolioaufteilung macht die Fondsgesellschaft nicht.

Der drittbeste Performer unter den türkischen Aktienfonds ist mit FondsNote 1 top bewertet: Der JPM Turkey Equity (ISIN: LU0117839455) von JP Morgan erreicht im laufenden Jahr bisher ein Plus von 26,8 Prozent und hat damit die Verluste von 23,5 Prozent aus dem vergangenen Jahr bereits nach fünf Monaten wieder eingespielt. Das Fondsvolumen von 56 Millionen Euro investieren die Fondsmanager Oleg Biryulyov und Sonal Tanna zu 43,8 in Finanztitel. Industriewerte machen 15,5 Prozent des Portfolios aus und auf nichtzyklische Konsumgüter entfallen 13,3 Prozent. Die Top-Holdings sind die gleichen wie beim ESPA Stock Istanbul: Türkiye Garanti Bankasi (9,7 Prozent), Tukcell Iletisim Hizmet (6,5 Prozent) und Türkiye Halk Bankasi (5,7 Prozent).

Der größte Fonds der Peergroup ist ein Exchange Traded Fund (ETF): Der iShares MSCI Turkey DE ETF (ISIN: DE000A0LGQN1) hat ein Gesamtvolumen von 440 Millionen Euro. Für 2014 steht bisher ein Plus von 24,7 Prozent. Der MSCI Turkey entwickelte sich mit 25,1 Prozent leicht stärker. Auch 2013 schaffte es iShares nicht ganz, den Index eins zu eins abzubilden: Während der Fonds 30,1 Prozent verlor, ging es für den MSCI Turkey um 29,7 Prozent nach unten. Der Fonds trägt die FondsNote 4.

Der zweitgrößte Fonds kommt von Lyxor und ist ebenfalls ein ETF: Der Lyxor ETF Turkey DJ Turkey TITAN (ISIN: FR0010326256) ist rund 195 Millionen Euro schwer und trägt die FondsNote 3. Ein Plus von 24,8 Prozent steht für die ersten fünf Monate 2014 auf dem Papier. Die Vorjahresverluste von 31,1 Prozent haben die Franzosen damit noch nicht rausgeholt. Zwar lief das Vorjahr für den Fonds schlechter als für den Index (-27,3 Prozent), aber in diesem Jahr performt der ETF besser: Der Dow Jones Turkey Titans 20 erreichte bis Ende Mai ein Plus von 24 Prozent. Das Fondsvolumen fließt zu rund 55 Prozent in Finanztitel. Etwa 14 Prozent macht der Sektor Verbraucherservice aus und knapp elf Prozent Telekommunikationsaktien. Größter Einzeltitel ist das Kreditinstitut Akbank Turk Anonim Sirketi mit 10,5 Prozent, gefolgt von der Türkiye Garantie Bankasi mit 10,4 Prozent und die Einzelhandelskette Bim Birlesik Magazalar mit 9,1 Prozent.

Vorsicht bei kleinen Fonds

Auffällig ist, dass es keinen Fonds in der Peergroup gibt, der im laufenden Jahr Verluste verkraften muss. Die geringsten Gewinne verzeichnet der MYRA Dynamic Turkey Fund (ISIN: LU0778826858) von MYRA Capital. Das Team um Gökhan Kula und Türkay Onuk erreicht ein Plus von 5,1 Prozent. Dass sich der mit 6,4 Millionen Euro sehr kleine Fonds nicht in den selben Sphären bewegt, wie die anderen Produkte der Peergroup, zeigen die mit 7,4 Prozent vergleichsweise geringen Verluste aus dem Vorjahr. Top-Holding ist der Stahlproduzent Kardemir Karabuk Demir mit 4,9 Prozent. Dahinter rangieren die Supermarktkette Migros Ticaret mit 3,8 Prozent und der Versicherer Eregli Dem mit 3,6 Prozent.

Auch wenn türkische Aktienfonds in diesem Jahr bisher ordentlich performen, sollten sich Finanzberater die Produkte ganz genau anschauen. Denn viele Fonds haben durch die erheblichen Verluste 2013 stark an Volumen verloren. Die beiden beschriebenen ETFs sind die einzigen Produkte im dreistelligen Millionenbereich. Viele Fonds erreichen nicht einmal die Marke von 20 Millionen Euro. Das kann sich stark auf die Kosten auswirken. Für den lediglich knapp sieben Millionen Euro großen Istanbul Equity Fund beispielsweise müssen Anleger jährliche Gesamtgebühren von knapp 3,3 Prozent in Kauf nehmen. Für den JPM Turkey Equity mit einem Volumen von 56 Millionen Euro fallen die Gebühren mit 1,95 Prozent deutlich geringer aus.

Aktienfonds Türkei: 2014 könnte sich zu einem positiven Jahr entwickeln

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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