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„Wir versuchen, ein, zwei Schritte vorauszudenken“

Vertrieb in Deutschland: Sales-Chef Overlack (l.) mit seinen Mitarbeitern Melanie Roggemann und Dirk Böckenholt
Interview

Crédit Mutuel Investment Managers ist in Deutschland auf Wachstumskurs. Die Vertriebsgesellschaft vereint mehrere Anbieter für verschiedene Anlageklassen und Investmentstile unter ihrem Dach – ein großes Angebot für Investoren aus dem institutionellen und Wholesale-Bereich sowie für Banken und Dachfonds

10.01.2023 | 12:10 Uhr von «Peter Gewalt»

TiAM: Was macht Crédit Mutuel denn im Kern aus?

Lutz Overlack: Wir müssen zwei Einheiten unterscheiden. Zum einen ist da die genossenschaftlich organisierte Bankengruppe Crédit Mutuel Alliance Fédérale, eine der größten Banken Frankreichs – sehr solide, wie es Genossenschaftsbanken nun einmal sind. Und dann gibt es Crédit Mutuel Investment Managers, das Kompetenz­zentrum der Gruppe, das die Produkte mehrerer Asset-Manager vertreibt und als alleiniger Ansprechpartner für unsere Kunden agiert.

Sie haben also eine Art internes Multi-Boutiquen-Modell geschaffen.

Ganz genau. Mit Crédit Mutuel Investment Managers sind wir in acht europäischen Ländern aktiv, repräsentieren 170 Fondsmanager der unterschiedlichen Vermögensverwalter sowie deren Marktexperten. Insgesamt verwalten die Asset Manager Kundengelder in Höhe von rund 110 Milliarden Euro.

Was heißt das aus Kundensicht?

Der Kunde kann sich etwa an den verschiedenen Anlageklassen und Investmentstilen orientieren, für die die einzelnen Gesellschaften stehen. Nehmen wir das Beispiel BLI – Banque de Luxembourg Investments. BLI investiert nach einem Strong-Conviction-Ansatz und konzentriert sich auf der Aktienseite ausschließlich auf Qualitätsunternehmen. Für langfristig orientierte Investoren in diesem Bereich ist das Haus ein hervorragender, eher konservativer Asset-Manager. Hier finden Sie eine Fondspalette, die sich primär über verschiedene Anlageregionen – weniger über Anlagethemen – erstreckt und Investmentlösungen für Japan und die USA ebenso abdeckt wie für Schwellenländer und selbstverständlich für Europa. Ferner offeriert der luxemburgische Vermögensverwalter globale Ansätze, insbesondere bei den Multi-Asset-Portfolios.

Eine andere Gesellschaft mit starker Aktienseite ist Crédit Mutuel Asset Management. Wie sieht es dort aus?

Zwischen den beiden Anbietern gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Auch Crédit Mutuel Asset Management folgt einem Strong-Conviction-Ansatz, aber etwas opportunistischer. Die Fondspalette ist breiter angelegt und umfasst auch thematische Lösungen wie den Global Innovation und den Global Leaders. Darüber ist die Gesellschaft im Kurzfrist- und im Geldmarktbereich gut aufgestellt, was BLI beispielsweise nicht abdeckt.

Zusätzlich gibt es fünf weitere Gesellschaften. Was bieten die?

Hier bewegen wir uns etwas stärker im Spezialitätenbereich. CIC beispielsweise kümmert sich um Private Debt, Schwerpunkt sind kleine und mittelständische Unternehmen primär in Frankreich. In seinem Heimatmarkt ist das Unternehmen gut vernetzt und verwaltet rund 2,6 Milliarden Euro. Crédit Mutuel Capital Privé wiederum investiert als Private-Equity-Gesellschaft in eigenkapitalähnliche Wertpapiere, auch hier mit Fokus auf den französischen Markt, aber es gibt auch eine Niederlassung in London. Cigogne Management ist ein Experte für alternative Investments. Im Angebot sind im Moment eine Global-Macro- und eine Long-Short-Strategie. CIC Market Solutions ist für die strukturierten Produkte zuständig und setzt diese vor allem in Form von European Medium Term Notes um. Und last, but not least gibt es die Dubly Transatlantique Gestion, eine Gesellschaft, die ebenfalls stark durch eigene Überzeugungen getrieben ist und verschiedene Vermögensverwaltungsmandate betreut.

Bei der Gründung vor drei Jahren gab es einen Wachstumsplan für die Jahre 2019 bis 2023. Welche Bedeutung hat er für das Geschäft in Deutschland?

Das betrifft uns hier in Deutschland schon deshalb, weil wir nach dem französischen Heimatmarkt einer der größten und wichtigsten Märkte für das Unternehmen sind. Was unsere Ziele angeht, so wollen wir – wie jede andere Fondsgesellschaft – unsere Assets under Management steigern – und zwar indem wir die Kundenbasis weiter ausbauen und damit unsere Durchdringung des deutschen Marktes erhöhen. Das gilt für die Anzahl der Kunden sowie für die Höhe des für sie verwalteten Vermögens. Hier sind wir im Moment ganz gut unterwegs.

Wo sehen Sie für Ihr Haus die größten Chancen?

Chancen gibt es in verschiedenen Bereichen – sowohl im institutionellen als auch im Wholesale-Bereich, ebenso wie bei Banken und Dachfonds. Im institutionellen Bereich ergeben sich die Chancen schon daraus, dass wir bis vor zwei Jahren den Markt nicht mit dieser Intensität wie heute bearbeitet haben. Da ist die Basis, von der man kommt, natürlich eine ganz andere. Aber auch im Wholesale-Segment, im Bereich der unabhängigen Asset-Manager, der Family Offices, der Banken und der Versicherungen sowie der Dachfonds gibt es durchaus großes Potenzial für uns. Das haben wir in den zurückliegenden Jahren bereits unter Beweis stellen können.

Werden Sie in diesem Zusammenhang auch personell weiter aufstocken?

Wir haben 2020 zusätzlich zu mir zwei Kollegen eingestellt, sodass im Moment unsere Vertriebsmannschaft in Deutschland drei Mitarbeiter umfasst. Das Team haben wir nicht regional, sondern nach Kundengruppen ausgerichtet. Melanie Roggemann betreut Sparkassen, Volksbanken und Asset-Manager, Dirk ­Böckenholt ist für den Wholesale-Bereich ohne die eben genannten Kundengruppen verantwortlich, und ich kümmere mich um das institutionelle Geschäft. Aufgrund der aktuellen Größe des Teams stoßen wir natürlich an Grenzen, was die Anzahl der Kunden betrifft, die wir betreuen können. Aber unser Ansatz ist es, immer einen Schritt nach dem andern zu machen.

Was wird aktuell von den Kunden besonders nachgefragt?

Im Moment werden wir vor allem auf unsere Multi-Asset-Lösungen angesprochen. Der Bereich entwickelt sich bereits seit Jahren stark und erfreut sich in der gegenwärtigen Marktphase großer Beliebtheit – interessanterweise sind auch globale Dividendenstrategien ein Thema. Andererseits treten wir gerade in eine Phase ein, die möglicherweise in eine Rezession mündet. Zumindest deuten viele Signale darauf hin, und man muss sich die Frage stellen, was dann und vor allem was danach passiert. Mit welchen Anlageklassen arbeitet man dann? Dann kommen auch wieder verstärkt kleine und mittelständische Unternehmen aus den USA und Europa infrage. Mit anderen Worten, wir versuchen, ein, zwei Schritte voraus­zudenken.

In Frankreich öffnet der Name ­Crédit Mutuel vermutlich alle Türen. Stoßen Sie in Deutschland auf Widerstände?

Nein, das ist völlig unproblematisch. Für unsere Kunden ist ausschließlich interessant, was unsere Fondsmanager machen und wie sie es machen. Und das ist auch das, was wir zu erklären versuchen. Denn eines ist klar: Unsere Kunden müssen verstehen, was wir machen und wie wir es machen. Dabei stehen vor allem der persönliche Kontakt und die individuelle Ansprache im Vordergrund. Daraus resultiert alles andere. Wir bieten eine große Auswahl an Produkten und Anlagelösungen und zudem ein hohes Maß an Transparenz. Das ist es, was die Kunden am Ende überzeugt.

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