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Interview

„Vier Themen, die gewinnen"

„Demografie, Innovation, Infrastruktur und Umwelt bestimmen Menschen und Märkte in zunehmendem Maße", sagt Araujo. Der frischgebackene Manager sucht die dazu passenden Aktien. Bislang hat er sie gefunden.

27.11.2019 | 10:30 Uhr von «Jörg Bellina»

Fondsxpress: Herr Araujo, der M&G Global Themes Fund hat volatile Zeiten hinter sich. Nach sehr guten Ergebnissen des zunächst unter M&G Global Basics firmierenden Fonds schnitt er schlechter als die Benchmark ab. Seit Anfang Januar sind Sie für den Fonds verantwortlich. Was haben Sie verändert?

Alex Araujo: Unserer Ansicht nach wäre es ein falsches Signal an die Investoren gewesen, wenn wir trotz Fondsmanagerwechsel alles beim Alten belassen hätten. Wir haben daher lange und intensiv darüber nachgedacht, welcher Veränderungen, Strategien und Aktien es bedarf, um den Fonds neu zu konzipieren. In den vergangenen Monaten haben wir uns von 27 Titeln getrennt und durch neue Aktien ersetzt, die unseren reformierten Investmentansatz unterstützen beziehungsweise diesen repräsentieren. 

Orientieren Sie sich bei der Titelauswahl an einem Vergleichsindex?

Wir sind frei, vom MSCI AC All Countries World abzuweichen. Das tun wir auch, derzeit vor allem in der Ländergewichtung. Wir haben Europa stärker gewichtet. Die Unternehmen können aus den verschiedensten Branchen stammen, ihren Sitz in den Industriestaaten oder den Schwellenländern haben und über eine kleine oder große Marktkapitalisierung verfügen. Voraussetzung für ein Investment ist, dass sie zu den Themen passen, die der Fonds spielt. Eine weitere Bedingung ist, dass wir Qualität erkennen. Die Unternehmen müssen hohe Cashflows erzielen.

Wie unterscheidet sich der Fonds von anderen Themenfonds?                                

Wir verzichten bewusst auf populäre Unternehmen, die mit interessanten Konzepten oder neuen Ideen aufwarten. Wir investieren stattdessen in Qualitätsunternehmen, die bereits bewiesen haben, dass sie ihre Geschäftsmodelle auch erfolgreich umsetzen können und dies auch nachhaltig tun werden. So ist Tesla das wohl am häufigsten genannte Unternehmen, wenn es um E-Mobilität geht. Doch Teslas Finanzkennzahlen mahnen uns zur Vorsicht. Wir investieren lieber in Toyota. Das japanische Unternehmen ist der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt. Wir sind überzeugt, dass die E- und Hybridmodelle Toyotas sehr gut vom Markt aufgenommen werden. Grundsätzlich gefallen uns Unternehmen, die Wandel gestalten können.

Bringt die Reform des Fonds Ergebnisse?

Seit Jahresanfang hat der Fonds um 25 Prozent zugelegt, und auf Jahresbasis per Ende Oktober um 19 Prozent. Wir wollen weiterhin gut abschneiden, selbst wenn sich die globale Konjunktur abkühlen sollte.

Der Fonds hat sich auf die Themen Demografie, Innovation, Umwelt und Infrastruktur fokussiert. Warum gerade diese?

Wir glauben, dass diese vier Themen das Leben der Menschen und die Märkte bislang schon geprägt haben und künftig wohl noch stärker beeinflussen werden.

Wie setzen Sie Demografie um?

Zum einen werden die Menschen immer älter. Damit steigt der Bedarf an Altersvorsorgemodellen, von dem unter anderem der US-Versicherer Manulife Financial profitiert. Das Unternehmen gefällt uns auch, weil es Marktanteile in Asien gewinnt. Da die Menschen immer älter werden, geben sie mehr für Gesundheitsleistungen aus. Im Portfolio findet sich daher der Pharmawert CVS Health. Wir sehen auch, dass ein wachsender Teil der Bevölkerung Sport treibt. Das spricht für den Hersteller von Sportuhren Garmin.

Analysieren Sie auch die Konsumgewohnheiten jüngerer Menschen?

Ja, beispielsweise verzichten jüngere Menschen zunehmend auf Plastik. Wir suchen dann nach Unternehmen, die alternative und umweltfreundlichere Verpackungen anbieten. Auch aus der Art, wie junge Menschen einkaufen, lassen sich Investmentchancen ableiten. 

Der Kampf gegen die Erderwärmung ist der wichtigste Treiber beim Thema Umwelt?

Ja. Das Wachstum der erneuerbaren Energien wird sich deutlich beschleunigen. Wir investieren unter anderem in die Betreiber von Windparks wie Orsted und in Unternehmen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette Erdgas aufgestellt sind.

Finden sich im Portfolio Unternehmen, die mehreren Themen entsprechen?

Ja, zum Beispiel gibt es Überschneidungen bei den Themen Infrastruktur und Innovation. Unter Infrastruktur verstehen wir nicht nur den Bau von Brücken, Flughäfen und Straßen, sondern auch soziale Infrastruktur, die etwa von börsennotierten Bildungsunternehmen bereitgestellt wird. Auch digitale Infrastruktur zählt dazu. Die globale Internet- und Mobilfunknutzung wächst exponenziell. Zu den innovativsten Unternehmen auf diesen Gebieten zählen wir etwa das chinesische Unternehmen Tencent. 

Sie sprechen immer wieder mit den Managern. Nehmen Sie auch Einfluss auf die Unternehmensentscheidungen?

Wir äußern unsere Meinung und machen, wenn wir es für nötig halten, entsprechende Vorschläge. Die dazu notwendige Kompetenz erarbeiten wir uns durch eine tiefe Analyse der Geschäftsmodelle und eine enge Beziehung zu den Unternehmen und Managementteams. Werden unsere Anregungen zu für uns wesentlichen Themen nicht angenommen, überlegen wir einen Verkauf.   

Vita

Alex Araujo ist seit dem Jahr 2015 bei der britischen Investmentgesellschaft M&G. Seit Januar dieses Jahres ist er für den M&G Global Themes Fund verantwortlich. Schon seit 2017 managt der gebürtige Kanadier den M&G Global Listed Infrastructure Fund.

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