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DWS überzeugt mit Meeresfonds

Interview

Der im vergangenen Jahr aufgelegte DWS Concept ESG Blue Economy investiert in Titel, die sich um den Schutz des Meeres verdient machen. Es ist ein aussichtsreicher Sektor, der nicht zuletzt aufgrund des Green Deals der EU in den ­kommenden Jahren stark wachsen wird.

17.06.2022 | 12:10 Uhr von «Jörn Kränicke»

Vor kurzem wurde zum 24. Mal der Tag des Meeres von den Vereinten Nationen (UN) begangen. Damit soll auf den Wert und die Bedrohung der Weltmeere aufmerksam gemacht werden. Denn im Kampf gegen den Klimawandel kommt den Ozeanen laut DWS-Fondsmanager Paul Buchwitz (Bild) eine bedeutende Rolle zu. Wie sich das Konzept im ersten Jahr geschlagen hat, diskutierten wir mit dem DWS-Manager.

Paul Buchwitz

TiAM Fundresearch: Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung (Performance und Volumen) seit der Einführung?

Paul Buchwitz: Wir haben den DWS Concept ESG Blue Economy im März 2021 aufgelegt. Ziel des Fonds ist, Unternehmen zu fördern, deren Geschäftsaktivitäten einen positiven Einfluss auf die Meere haben, oder jene Unternehmen zu transformieren, die mit ihren Geschäftsmodellen und Produkten ihre Wirkung auf Ozeane noch verbessern müssen. Trotz der zuletzt volatilen Aktienmärkte blicken wir zufrieden auf das erste Jahr zurück: Das Fondsvolumen betrug Ende April 2022 mehr als 300 Millionen Euro. Und in puncto Performance haben wir mit Blick auf die Peer Group des DWS Concept ESG Blue Economy vergleichsweise gut abgeschnitten.

Welche Bedeutung hat der EU Green Deal für die Blue Economy?

Im Kampf gegen den Klimawandel kommt den Ozeanen eine bedeutende Rolle zu: Die Weltmeere produzieren Sauerstoff und nehmen klimaschädliches Kohlendioxid auf. Die Umwelt- und Klimaziele des europäischen Green Deals können daher nicht ohne eine nachhaltige blaue Wirtschaft erreicht werden, die zum Beispiel mit Hilfe erneuerbarer Offshore-Energien oder der Dekarbonisierung der Schifffahrt einen wirksamen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten kann. Wie wichtig die Transformation der Blue Economy für den Green Deal ist, unterstreicht auch das 2021 veröffentlichte Konzept der EU-Kommission für eine nachhaltige blaue Wirtschaft, das auf Industrien und Sektoren abzielt, die mit Meeren und Küsten verbunden sind wie zum Beispiel Schifffahrt, Offshore-Energie und nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, also Aquakultur und Fischerei.

Was lief gut, was lief nicht optimal?

Vor allem die starke Positionierung im Aquakultur-Sektor hat sich als gute Entscheidung herausgestellt. Angesichts der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach gesundem und nachhaltigem tierischem Eiweiß rechnen wir auch weiterhin mit Rückenwind für Unternehmen aus dem nachhaltigen Aquakultursektor – insbesondere für Lachsfarmen, da Lachs im Vergleich zu anderen tierischen Eiweißen wie Schweine-, Geflügel- oder Rindfleisch Futter effizienter verwertet und man vergleichsweise weniger Futter für die gleiche Menge an Eiweiß benötigt. Weniger optimal lief es dagegen bei zyklischeren Investments mit Europa-Exposure – wie zum Beispiel Häfen. Sie litten zuletzt unter dem Ukrainekrieg und Unterbrechungen in den Lieferketten.

Wie hat sich das Portfolio seit der Lancierung verändert?

Seit dem Startschuss im vergangenen Jahr haben wir das Portfolio um weitere Unternehmen aus dem Aquakultur-Sektor aufgestockt. Den Anteil an zyklischen Industrie-Unternehmen, wie etwa Zulieferer aus der Schiffbauindustrie, haben wir im Gegenzug reduziert. Darüber hinaus haben wir unsere Position entlang der Wind-Offshore-Wertschöpfungskette ausgebaut.

Wie hoch ist die aktive Aktienquote und die Umschlagshäufigkeit?

Die Aktienquote des Fonds lag Ende März 2022 bei 93 Prozent. Die Umschlagshäufigkeit des Portfolios betrug 2021 29,5 Prozent.

Wie sehen Sie den Markt derzeit (Risiken, Bewertungen, etc.)?

Der Krieg in der Ukraine, drastisch steigende Inflationsraten und die Zinswende in den USA haben an Aktienmärkten für größere Unsicherheit gesorgt, angesichts derer wir derzeit eine höhere Kasseposition halten. Die Bewertungen sind zuletzt teils deutlich gesunken, obwohl der DWS Concept ESG Blue Economy tendenziell eher auf Value-Unternehmen und Zykliker setzt und damit in der Regel weniger unter steigenden Zinsen leiden sollte als eher wachstumsorientierte Portfolios. Langfristig bleiben wir angesichts der überdurchschnittlichen OECD-Wachstumsprognosen bis 2030 für die Blue Economy optimistisch: Die Wachstumsperspektiven für wichtige Schlüsselsektoren Aquakultur, Off-Shore-Wind oder auch für den maritimen Transport halten wir weiterhin für aussichtsreich.

Gibt es Themen, die besonders stark vertreten sind?

Da Offshore-Windkraft und Aquakultur zwei Sektoren mit sehr interessanten Wachstumsperspektiven sind, spielen beide jeweils mit einem Portfolioanteil von jeweils mehr als zehn Prozent eine wichtige Rolle im Fonds. Die Offshore-Windkapazitäten in der Europäischen Union sollen von heute 12 Gigawatt auf mindestens 60 Gigawatt im Jahr 2030 und mindestens 340 Gigawatt im Jahr 2050 ansteigen. Das dürfte für Rückenwind bei Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergie sorgen wie etwa bei Turbinenherstellern oder auch Betreibern von Offshore-Windparks. Da die Europäische Union die Recyclingquote von Kunststoffen bis 2025 auf 50 Prozent verdoppeln will, was erhebliche Investitionen in die Recyclinginfrastruktur nach sich ziehen dürfte, sind auch Unternehmen aus dem Sektor Kreislaufwirtschaft für uns interessant. Ebenfalls im Fokus stehen Unternehmen aus dem Bereich alternative nachhaltige Verpackung sowie der Schiffstransportsektor.

Welchen Bezug haben Titel wie DSM, Reckitt Benckiser oder Smurfit Kappa zur Blue Economy?

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns nicht konkret zu einzelnen Titeln im Portfolio äußern dürfen. Generell zielt der Fonds zu einem großen Teil auf Lösungsanbieter der Blue Economy ab, deren Bezug zu den Meeren und Ozeanen oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Ein gutes Beispiel dafür sind Futtermittelhersteller: Sie setzen immer stärker auch auf nachhaltige Lösungen, etwa mit algenbasiertem oder auch mit insektenbasiertem Fischfutter wie etwa der schwarzen Soldatenfliegenlarve, die proteinreich ist und somit ein ideales Futter für die Fischzucht. Auch Unternehmen aus der Verpackungsindustrie können einen wirksamen Beitrag zur Transformation der Blue Economy hin zu einer nachhaltigen Blue Economy leisten. Zum Beispiel, indem sie nachhaltige Alternativen zu Plastikverpackungen anbieten.

Fondsadaten

ISIN (thesaurierend) LU2306921490
WKN (thesaurierend) DWSK69
Auflage/Strategieänderung 31.03.21
Fondsmanager Paul Buchwitz
Agio bis 5,00 %
Laufende Kosten p. a. 1,78%
Performance Fee nein
Volumen 316,3 Mio. Euro
Internet www.dws.de

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