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Interview

Christoph Niesel, UniGlobal: „Bei Inflation bleiben Aktien sehr attraktiv“

Beim UniGlobal von Union Investment hält Fondsmanager Christoph Niesel 90 bis 100 Aktien, die meist in den Industrieländern ansässig sind. TiAM Fundresearch fragte Niesel, wie er die Chancen für Aktien derzeit einschätzt.

12.07.2021 | 13:00 Uhr von «Julia Pfanner und Ralf Ferken»

TFR: Herr Niesel, Skeptiker befürchten, dass die Aktienkurse in den vergangenen Monaten zu stark gestiegen sind. Wie sehen Sie das?

Niesel: In einzelnen Bereichen gibt es immer eine Überbewertung. In den USA etwa gibt es Aktien mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von über 100, wie zum Beispiel bei Tesla. Hier würde ich tatsächlich von einer Übertreibung sprechen.

Aber generell nicht?

Insgesamt sind Aktien in einem Umfeld, wo Anleger wegen der niedrigen Zinsen generell nach Rendite suchen, nicht zu teuer. Dazu kommt, dass viele Papiere eine attraktive Dividendenrendite bieten.

Insgesamt sind Aktien also nicht zu teuer?

Wir sehen Aktien überhaupt nicht als teuer an, sondern weiterhin als sehr attraktiv und unter den Anlageklassen als einen der Hauptprofiteure des aktuellen Niedrigzinsumfeldes. Wenn wir zudem in Richtung Reflation oder Inflation denken, bleiben Aktien neben Rohstoffen oder Immobilien eine sehr gefragte Anlageklasse.

Welche Gefahren sehen Sie für die Aktienkurse?

Gefahren gibt es bei Aktien immer, das sind nun einmal Risikopapiere. Zu Bewertungen und Gewinnen kommt die Psychologie der Anleger, die natürlich auch von äußeren Ereignissen beeinflusst wird. Zum Beispiel dadurch, wenn die Pandemie wieder Aufleben würde, was wir uns überhaupt nicht vorstellen wollen. Oder wenn die Zinsen doch stärker steigen als erwartet, wovon wir aber derzeit nicht ausgehen. Gefährdet sind in solchen Fällen besonders hoch bewertete Aktien, obwohl sie von den Gewinnen und ihren strukturellen Eigenheiten weiter sehr attraktiv seien.

Im UniGlobal gewichten Sie US-Aktien mit über 60 Prozent. Was spricht für diesen Markt?

Die USA sind der liquideste Markt der Welt und machen fast 60 Prozent der Marktkapitalisierung des weltweiten Aktienmarkts aus. Zudem weisen die Vereinigten Staaten weltweit den größten Anteil an stark wachsenden Unternehmen auf. Denn sind in den USA sind generell mehr Technologiewerte ansässig, in Europa dagegen mehr Banken und Industriewerte.

Werden europäische Unternehmen im Vergleich dazu also weiter abgehängt?

US-Unternehmen sind grundsätzlich profitabler als europäische Unternehmen. Zudem ist die Regulierung in Europa stärker, was etwa für Banken, Telekommunikationsfirmen und Versorger gilt. Zudem hat Europa ein stärkeres Arbeitsrecht. Das ist gut für die Arbeitnehmer, aber dadurch fallen die Gewinne geringer aus. In Europa haben die Staaten außerdem viel Einfluss auf die Wirtschaft, was zu weniger Wettbewerb und einem geringeren marktwirtschaftlichen Umfeld führt. Wir haben in Europa auch weniger Topmarken, wohingegen die USA Firmen wie Amazon, Apple, Alphabet oder Facebook haben, die weltweit sehr erfolgreich sind. Das heißt allerdings nicht, dass Europa gänzlich unattraktiv ist.

Was spricht aus Ihrer Sicht denn für europäische Aktien?

Wir sehen den europäischen Markt eher als zyklisch. In einem Umfeld wie jetzt, indem die Hoffnung auf wirtschaftlicher Erholung liegt, ist er aktuell wahrscheinlich sogar erst einmal im Vorteil. Hier hängen die Unternehmen so stark wie nirgendwo sonst vom Export ab, allen voran die deutschen. Sie profitieren entsprechend, wenn die Weltwirtschaft wieder Gas gibt.

Ein Fonds-Porträt des UniGlobal finden Sie hier.

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