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„Beim Warten auf den perfekten Einstieg verpasst man in der Regel die besten Gelegenheiten"

Florian Bohnet (l.) und Moritz Rehmann (r.)
Interview

TiAM FundResearch sprach mit Florian Bohnet und Moritz Rehmann darüber, wie sie derzeit beim DJE Alpha Global agieren und was sie über Kryptowährungen denken.

17.02.2022 | 13:00 Uhr von «Jörn Kränicke»

TFR: Herr Bohnet, die Inflation beweget sich in ungeahnten Höhen. Warum profitiert Gold nicht stärker davon?

Florian Bohnet: Ich würde jetzt nicht sagen, dass Gold nicht davon profitiert. ImDJE - Alpha Global war Gold zuletzt ein gewinnbringender Faktor. Derzeit haben wir eine Goldquote von rund fünf Prozent. In der Spitze kann sie maximal zehn Prozent betragen. Gold bleibt nach wie vor ein gutes Mittel zur Diversifikation. Der Goldpreis litt 2021 natürlich etwas darunter, dass es kaum Nachfrage seitens der Anleger nach Gold-ETCs gab. In den Medien war das Thema Inflation während des Großteils des Jahres 2021 kaum ein Thema. Erst seit Ende des Jahres spielt die Inflation medial eine größere Rolle. Seitdem entwickelt sich auch der Goldpreis stärker als der Aktienmarkt. Daher werden wir auch unsere Goldposition weiter aufstocken.

Von vielen werden Kryptowährungen als Goldersatz angesehen. Beschäftigen Sie sich mit dem Thema?

FB: Natürlich kommen wir nicht darum herum, uns mit dem Thema zu beschäftigen. Was man feststellt, ist die Tatsache, dass die junge Generation unter 40 kein oder weniger Gold kauft und verstärkt in Kryptowährungen unterwegs ist. Daher sind die neuen Währungen eine Konkurrenz zu Gold. Allerdings hat man in diesem Jahr auch gesehen, dass sie keineswegs krisenfest sind und sie sehr stark mit Technologieaktien korrelieren. Gold hat hingegen immer seinen Wert behalten. Und man kann damit sicher auch in Krisenzeiten etwa den Arztbesuch bezahlen. Hingegen kann ich mir es beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das gleiche mit Bitcoin machen kann. Zudem ist Gold nicht beliebig vermehrbar, Kryptowährungen schon. Inzwischen gibt es 16.000 verschiedene Kryptowährungen. Daher werden viele von ihnen über kurz oder lang irrelevant werden.

Also investieren Sie nicht in Kryptos?

Moritz Rehmann: Nein. Das Einzige, was wir uns in diesem Bereich anschauen, sind Firmen, die Technologien in diesem Bereich anbieten. Bei DJE investieren wir ganz klassisch in Unternehmen, die einen Cash Flow bieten und spekulieren nicht wild herum. Wer in Kryptowährungen investieren möchte, sollte dies selbst tun. Für uns kommt dies im DJE - Alpha Global nicht in Frage.

In Frage kommen für Sie hingegen Titel wie Amazon, Alphabet, Apple, Micosoft etc. Sind die Techgrößen die neuen Witwen- und Waisenpapiere?

MR: Man muss einfach feststellen, dass die genannten Werte inzwischen eher Value- als Growth-Werte sind. Die Bewertungen sind angesichts der hohen Wachstumsraten nicht hoch und auch Aktienrückkäufe machen die Werte attraktiv. Und sie produzieren einfach unglaublich viel Cash und die Burggräben sind gewaltig. Auch Warren Buffett ist sehr stark in Apple investiert und es dürfte eine seiner gewinnbringendsten Investition gewesen sein. Man kommt an den Titeln einfach nicht vorbei.

Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen machen die Titel nicht unattraktiv?

FB: Die höheren Zinsen sind für die Tech-Schwergewichte nur aus Bewertungssicht schlecht. Sie fallen aufgrund der Abdiskontierung der zukünftigen Gewinne. Für ihr operatives Geschäft spielt die Höhe der Zinsen hingegen kaum eine Rolle. Vielmehr haben sie nun durch den Kursrückgang bei vielen kleineren Techunternehmen die Chance, günstig Akquisitionen durchzuführen.

Bleibt uns die hohe Inflation erhalten oder ist sie nur temporär?

MR: Wir glauben, dass Inflationstreiber wie die unterbrochenen Lieferketten und hohen Energiepreise nur temporär sind. Allerdings dürfte sich zukünftig die Inflation auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Pandemie bewegen. Denn Gewerkschaften dürften bei der nächsten Lohnrunde auf den Inflationszug aufspringen. Zudem dämpft inzwischen auch die Globalisierung die Geldentwertung nicht mehr. Und auch die grüne Inflation trägt ihren Teil dazu bei.

Haben Sie deswegen deutlich Anpassungen am Portfolio des DJE - Alpha Global vorgenommen?

MR: Wir haben schon im vergangenen Jahr das Portfolio angepasst. Technologietitel und die USA haben wir reduziert. Dafür haben wir zinssensitive Titel wie Banken und Versicherungen aufgestockt. Denn obwohl wir grundsätzlich beim DJE - Alpha Global auf Trends setzen, die langfristig strukturell wachsen, wie etwa digitales Leben, E-Mobilität und grüne Energie, Luxusgüter oder Gesundheit, nutzen wir auch kurzfristigere Chancen. Dabei hilft uns das hauseigene FMM-Modell. Denn dieses Analyseverfahren befasst sich auch mit der Markttechnik und monetären Entwicklungen. Wenn wir hier positive Signale für eine Branche bekommen, kaufen wir z.B. auch eher zyklischere Unternehmen.

Seit einiger Zeit sind die Märkte sehr volatil. Sollen Anleger abwarten oder einsteigen?

FB: Beim Warten auf den perfekten Einstieg verpasst man in der Regel die besten Gelegenheiten. Zumal wir beim DJE - Alpha Global alle Freiheiten haben: Wir können flexibel die Investitionsquoten von Aktien, Anleihen und Gold steuern, um so die Risiken zu reduzieren. Wir unterliegen dabei keinerlei Restriktionen. Wir versuchen damit dem Kunden die Timing-Entscheidung abzunehmen. Auf lange Sicht ist daher vermutlich jeder Tag ein guter Einstiegszeitpunkt in einen solchen Multi-Asset-Fonds. 

Zu den Person:

Florian Bohnet ist seit Januar 2017 für den DJE – Alpha Global verantwortlich. Der Volkswirt kam 2004 zu DJE. Von 2015 bis 2021 leitete er den Bereich Research & Portfoliomanagement und ist heute als Mitglied der erweiterten
Geschäftsführung beratend für den Vorstand tätig.

Moritz Rehmann managt den DJE – Alpha Global gemeinsam mit Florian Bohnet seit Januar 2017. Der Betriebswirt kam 2005 zu DJE und ist seitdem im Research & Portfoliomanagement u. a. für die Analyse der Sektoren Finanzen, Konsum und Technologie verantwortlich.


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