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Interview

„Beim Robeco Next Digital Billion setzen wir in Ägypten, Brasilien oder Indonesien auf die dritte Internetwelle“

Beim neuen Robeco Next Digital Billion (ISIN: LU2368226135) investieren Michiel van Voorst und Bryan Satterly in lokale Internet- und Technologiefirmen aus den Schwellenländern. TiAM FundResearch fragte die beiden Fondsmanager, was Anleger vom neuen Robeco-Fonds erwarten können.

22.09.2021 | 12:30 Uhr von «Ralf Ferken»

TiAM FundResearch: In diesen Tagen hat Robeco den neuen Robeco Next Digital Billion Fonds aufgelegt. Was können Anleger sich unter dem Begriff „Next Digital Billion” vorstellen?

Bryan Satterly: Derzeit nutzen 4,6 Milliarden Menschen das Internet, wobei diese Zahl in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist und weiter steigen wird.

Können Sie das mit Zahlen konkretisieren?

Satterly: In den Jahren 2013 bis 2017 sind eine Milliarde Menschen online gegangen, darunter vor allem in den Schwellenländern. Seither kam eine weitere Milliarde dazu. Und bei sieben Milliarden Menschen, die zum Großteil in den Schwellenländern leben, ist das Potenzial weiterhin groß.

"Viele Schwellenländern haben mittlerweile eine kritische Masse bei den Internetnutzern erreicht"

Was bedeuten diese Zahlen für Ihren neuen Fonds?

Satterly: Viele Schwellenländern haben mittlerweile eine kritische Masse bei den Internetnutzern erreicht, so dass die Firmen und Menschen dort viele neue digitale Geschäftsmodelle aufbauen dürften.

Für welche Länder gilt dies bereits?

Satterly: Als Argentinien und Brasilien vor einigen Jahren 50 Prozent bei der Internet-Durchdringung erreicht haben, hatten sie den Tipping Point überschritten und die lokalen Internet-Geschäftsmodelle begannen zu boomen. In Ägypten und Indonesien haben wir diesen Punkt nun ebenfalls erreicht.

Gibt es dafür weitere Beispiele?

Michiel van Voorst: Ja, wir haben solche Phasen schon zweimal zuvor erlebt. Die USA haben die kritische Masse in den späten 1990er Jahren erreicht, was zu vielen neuen Geschäftsmodellen und Börsengängen geführt hat. Denken Sie etwa an Google oder Facebook, die es bis heute an die Spitze der weltweiten Börsenbewertungen geschafft haben und weiter wachsen.

Und dann folgte mit China das erste große Schwellenland.

Van Voorst: Richtig. Die zweite Internetwelle haben wir in China erlebt, was ebenfalls zu vielen neuen Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung geführt hat. Nun erleben wir in den anderen Emerging Markets die dritte Welle: 'the rise of the rest' wie wir dazu sagen oder 'der Aufstieg des Rests'.

"Wir suchen Unternehmen, die sich an die nächste digitale Milliarde von Internetnutzern richten"

Welche Titel suchen Sie für Ihren Fonds?

Van Voorst: Wir suchen Unternehmen, die sich an die nächste digitale Milliarde von Internetnutzern richten. Das ist somit ein sehr trendorientierter Ansatz für Aktienanlagen in den Schwellenländern. Wir investieren dabei in Large, Mid und Small Caps und orientieren uns an keiner Benchmark.

Können Sie bislang genug Titel kaufen?

Satterly: Derzeit können wir in rund 300 Unternehmen investieren, von denen 30 bis 50 in das Portfolio kommen. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten könnten aber tausende weitere Firmen an die Börse gehen, von denen wir die künftigen Gewinner finden möchten.

Worauf achten Sie bei diesen Aktien genau?

Satterly: Wir möchten ihre DNA verstehen. Wie innovativ sind sie? Welches Problem möchten sie lösen? Wie gut ist ihre Technologie? Und vor allem: Bieten sie das richtige Produkt oder die richtige Dienstleistung für ihr Land oder ihren Markt an?

In welchen Sektoren sind Ihre Titel aktiv?

Satterly: Wir halten vor allem Online-Geschäftsmodelle aus den Bereichen E-Commerce, FinTech, Software, E-Mobility, Konsum und Medien, so dass wir bei den Sektoren breit aufgestellt sind.

"Wir investieren 'Jenseits von China'"

Aus welchen Ländern stammen Ihre Titel?

Satterly: Zu rund 20 bis 25 Prozent kommen sie aus China, wobei wir uns aber nicht auf die großen digitalen Plattformen konzentrieren, sondern auf neue aufstrebende Firmen. Neben China verteilen sich die weiteren 75 bis 80 Prozent auf viele andere Länder, darunter Ägypten, Brasilien, Indonesien, Kasachstan, Nigeria oder Russland. Somit investieren wir in unseren Augen 'Beyond China' beziehungsweise 'Jenseits von China'.

Alphabet, Amazon oder Alibaba könnten sich in diesen Ländern auch durchsetzen. Bräuchte man Ihren Fonds da noch?

Van Voorst: Viele Anleger glauben in der Tat, dass sich die großen digitalen Plattformen aus den USA oder China in den Schwellenländern durchsetzen werden. Wir haben jedoch andere Erfahrungen gemacht. Tatsächlich dürften sich die heimischen Digitalunternehmen durchsetzen. Daher suchen wir nach den sogenannten lokalen Champions, die zu großen oder sehr großen Firmen empor wachsen können.

Könnten sich diese Firmen auch in ihren Nachbarländern durchsetzen?

Satterly: Im Prinzip schon. Wir sehen aber oft, dass Firmen ihren Ansatz zu schnell 1:1 auf andere Länder übertragen, ohne sich an die dortigen geschäftlichen, kulturellen oder regulatorischen Normen anzupassen, so dass sie dann scheitern. Daher bevorzugen wir lokale Champions, die ihren Markt verstehen und dominieren können.

Stichwort Bewertungen. Digitalfirmen sind an der Börse oft nicht ganz billig. Ihre Titel auch?

Van Voorst: Wir wollen natürlich wissen, was wir für unsere Titel zahlen. Software-Firmen wachsen jedoch oft schneller als andere Firmen. Daher ist das Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnis im Robeco Next Digital Billion höher als im MSCI Emerging Markets Index, aber auch nicht extrem hoch.

Laut der sogenannten SFDR-Klassifizierung legt Ihr Fonds im Sinne von Artikel 8 nachhaltig an. Wie kommt dies zu Stande?

Satterly: Geschäftsmodelle stoßen oft wenig CO2 aus und haben einen positiven Einfluss. Denn sie können das Leben von vielen Menschen in den Schwellenländern verbessern. Zudem investieren wir bei Robeco aus Überzeugung nachhaltig


Michiel van Voorst

Hat 25 Jahre Erfahrung als Portfoliomanager mit Schwerpunkt auf Wachstumswerten und Schwellenländern. Van Voorst hat zwölf Jahre in Asien gelebt und war zuvor CIO für Asia Equities bei Union Bancaire Privé. Bei Robeco ist er zudem Co-Fondsmanager des Robeco FinTech und des Robeco New World Financials.


Michiel van Voorst

Michiel van Voorst, Robeco

Bryan Satterly

Hat acht Jahre Anlageerfahrung in den Schwellenländern und war zuvor Risikokapitalgeber bei der International Finance Corporation, dem privaten Investitionszweig der Weltbank.

Bryan Satterly

Bryan Satterly, Robeco

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