Armin Zinser: „Langfristig steigen die Aktienmärkte immer“

TFR: Herrr Zinser, wie schätzen Sie die aktuelle Marktlage ein?

Armin Zinser: Da ich eine langfristig Strategie fahre, sind kurzfristige Prognosen im Prinzip ein Tabu für mich. Es ist mir aber bewusst, dass der September ein statistisch schwacher Börsenmonat ist.

Auch in diesem Jahr?

Für die nächsten Börsenmonate drohen mehrere Gefahren: der Ausgang der Bundestagswahlen in Deutschland sowie eine eventuelle vierte Covid-Welle, auf die die Politik möglicherweise erneut mit einem «weichen» Lockdown reagiert. Ich persönlich glaube allerdings, dass selbst weiter steigende Corona-Infektionen ihren Schrecken verloren haben.

Sehen Sie weitere Gefahren?

Ein weiteres Problem könnte uns die FED bescheren, wenn sie tatsächlich in ein «Tapering»  einsteigen sollte. Aber auch hier bleibe ich zuversichtlich. Denn trotz der im Moment hohen Inflationszahlen wird dies wird noch nicht der Fall sein. Und selbst wenn: wie könnte die EZB darauf reagieren, die sich ja selbst in eine Sackgasse manövriert hat, in dem sie die Staatsschulden indirekt monetarisiert hat?

Wie schätzen Sie die jüngsten staatlichen Eingriffe in China ein?

Der Zugriff des chinesischen Staates auf die eigenen Unternehmen macht die Aktienmärkte im Reich der Mitte zu einem unkalkulierbaren Risiko.

Sollten Anleger also doch vorsichtiger werden?

Nein, die genannten Gründe reichen dafür nicht aus. Langfristig steigen die Aktienmärkte immer und mit den richtigen Aktien schlagen wir mit dem Prévoir Gestion Actions zudem die Inflation – ganz im Gegensatz zu Zinspapieren, die ich heute nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen würde.