Die erhöhte Volatilität der vergangenen Wochen hat Käufer von Fondsanteilen Gelder aus Renten- und Fixed-Income-Fonds abziehen lassen. Stattdessen investierten sie vermehrt in Geldmarktfonds.
22.11.2018 | 13:00 Uhr
Nach Berechnungen des Research-Unternehmens Lipper Alpha flossen den Investmentfonds und den ETFs in der Woche bis 14. November in Summe fast 14 Mrd. US$ zu. Mit 12,4 Mrd. US$ wurde dabei der überwiegende Teil in Geldmarktfonds investiert, während Investmentfonds auf Aktien 2,7 Mrd. US$ einnahmen. Aus Rentenfonds hingegen wurden in diesem Zeitraum mehr als 1,2 Milliarden US$ entnommen.
Ausgelöst wurden die Umschichtungen durch die Turbulenzen an den Aktienbörsen. Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 haben in der zweiten Novemberwoche signifikante Verluste verzeichnen müssen. Die Indizes schlossen die Woche mit einem Minus von 4,2 bzw. 3,9 Prozent. Der Kursrückgang wurde von den Nachrichten rund um die Ölproduktion im Mittleren Osten und die angekündigten Förderkürzungen Saudi Arabiens ausgelöst, glaubt Lipper Alpha. Im Sog der fallenden Ölpreise – die US-Sorte WTI verlor innerhalb von 12 Handelstagen mehr als 17 % – mehrten sich die Sorgen der Anleger um das globale Wirtschaftswachstum. Auch die Meldungen aus China, die dortige Regierung erwäge Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft, trugen nicht zur Beruhigung der Märkte bei.
Die gestiegene Volatilität und die fallenden Kurse sorgten aber auch dafür, dass Anleger bei niedrigeren Kursen wieder einsteigen wollten: Exchange Traded Funds mit Schwerpunkt Aktien nahmen in der zweiten Novemberwoche 6,4 Milliarden US$ ein, während aus Bond-ETFs knapp eine Viertel Milliarden Dollar abgezogen wurde.
Wie Lipper Alpha ferner berichtet, standen vor allem zwei ETFs aus dem Bereich Gesundheit im Fokus der Anleger: Der Health Care Select Sector SPDR sammelte 776 Mio. US$ ein, der First Trust Health Care AlphaDex 768 Mio. US$.
Die höchsten Mittelabflüsse musste dagegen der iShares Short Treasury Bond ETF verzeichnen; hier entnahmen Anleger knapp eine halbe Milliarden US$. Auch der iShares iBoxx $ Investment Grade Corporate Bond ETF musste mit einem Minus von 412 Mio. US$ aus der Woche gehen.
Im Gegensatz zu den Aktien-ETFs verzeichneten die aktiv gemanagten Investmentfonds Mittelabflüsse in Höhe von 3,7 Milliarden US$. Damit zogen Anleger in der 22. Woche in Folge Gelder aus diesen Vehikeln ab, und zwar drei Milliarden US$ aus Aktienfonds mit Schwerpunkt USA und 700 Mrd. US$ aus weltweit anlegenden Aktienfonds.
Auch die Fixed-Income-Investmentfonds verzeichneten Mittelabflüsse, und zwar in Höhe von circa 1,2 Mrd. US$. Zu den größten Verlierern gehörte die Gruppe der Core Plus Bond Funds (-463 Mio. US$) und der Core Bond Funds (-$367 Mio. US$).
Von den Kursrückgängen und der Volatilität konnte hingegen eine Fondsgruppe profitieren, die in der Vergangenheit in der Regel eher Mittelabflüsse melden musste: Die Geldmarktfonds nahmen – in der vierten Woche in Folge – Gelder ein und wuchsen um 12,4 Mrd. US$. Ihnen auf die Plätze folgen Investmentfonds mit Anlageschwerpunkt Treasury Money Market (+ 6,8 Mrd. US$) und Institutional U.S. Government Money Market (+6.3 Mrd. US$).
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