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Erick Muller vom Credit-Spezialist Muzinich auf dem Fund Forum Hybrid
Fund Forum Hybrid

Mit Genuss vom Anleihemarkt profitieren

Erick Muller von Muzinich ist fest davon überzeugt, dass der Markt für Unternehmensanleihen nach den jüngsten Verlusten wieder sehr attraktiv ist. Insbesondere Euro-Investmentgrade-Papiere und High-Yield-Bonds bieten aktuell gute Renditechancen.

13.12.2022 | 07:30 Uhr von «Peter Gewalt»

Erick Muller, Director Product and Investment Strategy beim amerikanischen Credit-Spezialisten Muzinich, thematisierte in seinem Vortrag „Income is Back – Enjoy it!“ auf dem TiAM Fund Forum Hybrid die künftigen Chancen bei Unternehmensanleihen, die Anlegern nach Jahren negativer Renditen endlich positive Nachrichten bringen könnten. Doch zunächst warf Muller einen wenig erfreulichen Blick zurück in die jüngste Vergangenheit. Denn eine Kombination aus Inflationsdruck, einem abrupten Rohstoffschock und einer veränderten Geldpolitik der Zentralbanken habe dazu geführt, dass die Märkte für festverzinsliche Wertpapiere eine der größten Korrekturen aller Zeiten erlebt haben. „Zwei Drittel der negativen Performance waren auf steigende Zinsen zurückzuführen, ein Drittel auf die Ausweitung der Spreads“, betonte Muller.

Immerhin hätten die starken Verluste – je nach Laufzeit haben europäische und US-amerikanische High-Yield-Bonds seit Dezember letzten Jahres über 20 Prozent an Wert verloren – dazu geführt, dass Unternehmensanleihen deutlich an Attraktivität gewonnen hätten. Die deutliche Ausweitung der Spreads bei Investment-Grade- und Hochzinsanleihen habe die Prämien gegenüber Staatsanleihen erhöht. Das spiegele das sich verschlechternde makroökonomische Umfeld, die gedrückten Margen der Unternehmen und die geringere globale Liquidität wider. „Die aktuellen Renditen sind auf dem höchsten Stand seit über einem Jahrzehnt und erscheinen mittelfristig sowohl absolut als auch relativ gesehen attraktiv.“ Dies dürfte auch zu höheren Zuflüssen in den Unternehmensanleihemarkt im kommenden Jahr führen, da die Anleiherenditen sich auch wieder mit den Renditen von Aktien messen lassen können. Heute kann man laut Muller mit einem Investment in den globalen Kreditmarkt mit durchschnittlichem Investment-Grade-Niveau und begrenzter Zinssensitivität eine potenzielle Bruttorendite von über fünf Prozent in Euro erzielen.

Total Return Indices

Kursschwankungen seien auch 2023 nicht auszuschließen. Neben Rezessions-Tendenzen in Europa und in den USA dürften auch im kommenden Jahr Inflation sowie Zentralbanken am Markt eine entscheidende Rolle spielen. Die Teuerung werde zwar etwas nachlassen, erweise sich aber als hartnäckiger als von vielen anfangs erwartet, so Muller. Und nachdem die Notenbanker auf den Inflationsanstieg zu zögerlich reagierten hätten, müssten Sie nun umso tatkräftiger der Teuerung entgegentreten, um die Investoren von ihrer Ernsthaftigkeit zu überzeugen. Die Märkte gehen jetzt davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bis Ende des ersten Quartals 2023 auf mindestens 4,5 Prozent erhöhen wird, während die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank bis Mitte 2023 voraussichtlich 2,75 Prozent erreichen werden. Beide Notenbanken dürften die Zinsen danach noch einige Zeit hoch halten.

Doch sei es unwahrscheinlich, dass sich das Preisgeschehen von 2022 so wiederhole, da sich die Zentralbanken und die Marktteilnehmer stärker aufeinander abgestimmt hätten. „Und eine sehr deutliche Straffung der Zinssätze ist bereits in den aktuellen Preisen enthalten“, so Muller. Weitere Risikofaktoren seien jedoch geopolitische Spannungen zwischen USA, Russland und China, aber auch mögliche Wirtschaftswachstumsrückschläge in China.

Besonders attraktiv bewertet erscheinen Muller derzeit europäische Investment-Grade-Anleihen, die die größten Renditeverluste seit Jahresanfang erlitten haben. Aber auch High-Yield-Papiere und Schwellenländer-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status wären inzwischen interessant gepreist. Angst vor einem starken Anstieg der Ausfallraten müssten Anleger aber nicht haben. Es sei unwahrscheinlich, dass es zu ähnlichen Ausfällen wie in früheren Rezessionszyklen kommt, da der Refinanzierungsbedarf im Jahr 2021 weitgehend gedeckt wurde und die Bilanzen der Unternehmen nach den Maßnahmen im Anschluss an die Covid-Krise deutlich stärker sind. Auch die Energiepreise fielen derzeit hoch aus, was verhindern dürfte, dass Energieunternehmen wie in früheren Abschwüngen zu Zahlungsausfällen beitragen. Trotzdem sei der Markt übermäßig pessimistisch, da die europäischen Kreditspreads einen kumulativen Ausfall von über 40 Prozent in den nächsten fünf Jahren einpreisen. Ein Niveau, das Muller für übertrieben hält.

Best Value

Seiner Ansicht nach bieten die aktuellen Bewertungen einen attraktiven und vorhersehbaren Ertragsstrom für mittelfristig orientierte Anleger. „Diese neuen Bewertungen von festverzinslichen Wertpapieren ermöglichen es zudem, dass die Renditen als Schutzschild gegen die künftige Volatilität der Finanzmärkte dienen.“ Der Mechanismus sei einfach, da die aktuelle Rendite verloren gehen müsste, bevor der Anleger Geld verliert. Tatsächlich zeigten einige Ende September durchgeführte Simulationen, dass ein ähnlicher Anstieg der Renditen und Spreads, der bisher in diesem Jahr beobachtet wurde, keine Verluste mit sich bringen würde, wenn ein Anleger in ein globales Crossover-Mandat investieren würde. Es sei an der Zeit, dies zu nutzen. Am Ende seiner Präsentation stellte Muller daher drei Strategien aus dem Hause Muzinich vor, die Anleger in den Genuss von Renditen des Anleihemarktes bringen sollten.

Interessant sei die Muzinich Enhancedyield Short-Term Strategie  als Crossover-Strategie, die darauf abziele, über einen Marktzyklus hinweg stetige und reproduzierbare, erhöhte risikobereinigte Renditen zu erwirtschaften, wobei der Schwerpunkt auf globaler Diversifizierung, Abwärtsrisikominderung und begrenzter Volatilität liege. Das Anlageuniversum sei global und es werde hauptsächlich in den USA und Europa angelegt. Die Strategie investiere in Investment-Grade-Anleihen, in Kombination mit einem Anteil an hochverzinslichen Anleihen und Darlehen. Das Portfolio müsse jederzeit ein durchschnittliches Investment-Grade-Rating aufweisen, und die Duration solle unter zwei Jahren liegen. Der Schwerpunkt der Strategie liege auf Kapitalerhalt bei geringer Volatilität.

Die Muzinich Global Tactical Credit Strategie wiederum sei ein globales Multi-Asset-Credit-Portfolio, das dynamisch in das gesamte Fixed Income-Spektrum und in verschiedene Instrumente der Unternehmenskreditstruktur investiere und dabei die Kernkompetenz und Ressourcen des Hauses im Kreditbereich nutze. Ein Multi-Asset-Credit-Portfolio könne Anlegern helfen, über Regionen und Anlageklassen hinweg zu investieren und sie davor bewahren, Opportunitäten zu übersehen. Gleichzeitig könne eine zu geringe Diversifizierung und größere Volatilität vermieden werden.

Und die Muzinich LongShortCreditYield Strategie sei eine aktiv verwaltete Absolute-Return-Strategie, die darauf abziele, das Wertpotenzial des US-amerikanischen High-Yield-Marktes zu nutzen und gleichzeitig das Abwärtsrisiko zu mindern. Die Strategie konzentriere sich auf das US-High-Yield-Anlageuniversum, jedoch mit taktischer Diversifizierung in Investment-Grade-Anleihen und europäischen High-Yield-Opportunitäten. Long- und Short-Positionen können kombiniert werden. Das wiederum mache diese Strategie weniger anfällig für Market Timing und ermögliche es ihr, unter fast allen Marktbedingungen investiert zu bleiben.

Finanzprofis, die an der Veranstaltung in München teilnahmen, konnten Erick Muller und alle anderen Redner live erleben und vor Ort mit ihnen diskutieren. Wer das TiAM Fund Forum Hybrid 2022 verpasst hat, kann die Vorträge nun online ansehen. Alle Vorträge, Präsentationen, die Beiträge der Gastredner sowie die Podiumsdiskussion mit Frank-B. Werner und Lenny Fischer sind ab sofort auf dem Youtube-Kanal von FundReserch TV verfügbar. Am besten sofort hier klicken und streamen…

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