• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----
Wolfgang Fickus, Produktspezialist bei der Fondsgesellschaft Comgest.
TiAM Fund Forum

Comgest: Warum Wachstum nicht gleich Wachstum ist

Wolfgang Fickus von der Fondsgesellschaft Comgest erklärt auf dem TiAM Fund Forum, wie Investoren mit globalen Aktien auf Wachstumskurs bleiben können.

19.07.2023 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

Wolfgang Fickus von der Fondsgesellschaft Comgest stellt gleich zu Beginn seines Vortrags auf dem TiAM Funds Forum in München klar, worauf es ankommt, wenn man über Aktien-Investments in Zeiten von höherer Inflation redet. Aktien, so Fickus, könne man als Inflationsschutz nutzen. Man müsse Preissteigerungen genau beobachten und daran unter anderem auch seine Strategie ausrichten. Der Produktspezialist stellt zur Untermauerung seiner These zunächst die Entwicklung der Inflation ins Verhältnis zum MSCI World Index. Dann zeigt er auf, wie sich im Vergleich dazu die Global Equity Strategie von Comgest geschlagen hat. Das Ziel dieser Strategie sei es, weltweit in sehr stark wachsende Unternehmen zu investieren und damit überdurchschnittlich hohe Wertentwicklungen zu erzielen, so Fickus. Die Ergebnisse überzeugten seit Jahrzehnten. 

Dass eine Fokussierung auf Qualität sich gerade in Zeiten höherer Inflation auszahle, sei kein Zufall, erklärt der Aktien-Experte. Value oder Growth spiele bei der Wahl der Strategie zunächst eine eher untergeordnete Rolle. Ein flüchtiger Blick in die Historie gebe schließlich noch keinen Aufschluss darüber, ob sich grundsätzlich Value- oder Growth-Aktien besser entwickelten, wenn die Verbraucherpreise steigen. Doch bei näherer Betrachtung zeige sich folgendes: Im Vergleich zur Entwicklung des S&P 500 und auch zu Strategien, die ausschließlich auf Qualität, aber nicht explizit auf Value setzten, war eine Qualititäts-Strategie in Inflationsszenarien fast immer eine gute Wahl.

Wichtig sei bei der Auswahl der passenden Assets, auf Aktien von Unternehmen zu setzen, die unter anderem netto schuldenfrei seien. Ein weiterer Punkt sei die langfristige Resilienz von börsennotierten Firmen. Fickus verweist darauf, dass die Unternehmen, die in der Comgest-Anlagestrategie eine Rolle spielten, im Durchschnitt schon länger als 100 Jahre bestehen. „Die Unternehmen in unserem Portfolio haben unter Beweis gestellt, dass sie durch viele Krisen gehen können", so Fickus. Deshalb sei Wachstum nicht gleich Wachstum: Es sei schließlich keine hohe Kunst, in Phasen allgemeiner Prosperität hohes Wachstum mit hoher Verschuldung zu erzielen. Interessant seien deshalb vor allem Unternehmen, die mit hohem Cashbestand und einer Netto-Null-Verschuldung langfristig hohes Wachstum erzielen könnten – und dann eben auch in Krisenzeiten. „Das heißt jedoch nicht, dass wir nur auf alte Unternehmen setzen. Auch diese können Fehler machen. Wir sehen uns die Entwicklung sehr genau an“, sagt Wolfgang Fickus.

Als einen wichtigen Faktor für die Stärke von Qualitätsaktien macht er deren Preissetzungsmacht aus. „Wer die Preise setzen kann, kann in Inflationszeiten nicht nur bestehen, sondern seine Position sogar stärken“, so Fickus. Als Beispiele, die dies eindrucksvoll vor Augen führen, nennt er Konzerne wie Linde, LVMH und L’Oreal. „Das sind Unternehmen, die noch nie ihre Preise gesenkt haben“, so der Experte. Er geht dann konkret auf LVMH ein: Eine Bruttomarge von 68 Prozent und eine geringe Abhängigkeit von Rohstoff- und Zulieferpreisen stabilisiere die Erträge. Die Preissetzungsmacht sei beeindruckend. „Eine Preisanhebung von acht Prozent im vergangenen Jahr haben die Kunden klaglos hingenommen. Die Umsätze und Gewinne sind sogar gestiegen“, so Fickus.

Als weiteres Beispiel nennt Fickus den Kosmetik-Konzern L´Oreal. „Das Unternehmen hat seine sehr hohe Cashreserve in der Krise genutzt, um preiswert große Konkurrenten zu übernehmen, die in Schwierigkeiten geraten waren. Wir suchen genau solche großen, starken Unternehmen, die so ticken, dass sie in jeder Phase ihre Stärke ausspielen“, erklärt der Aktienspezialist. Der Fonds Comgest Monde setze dieses Ziel konsequent um. Der Fonds erzielte seit seiner Auflegung vor 22 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,4 Prozent. Das seien 2,6 Prozentpunkte mehr als sein Vergleichsindex. Für das Jahr 2023 rechnet Fickus mit einem EPS-Wachstum von über elf – im Vergleich zu einem Gewinn-Wachstum von nur knapp einem Prozent im Vergleichs-Index. Dieses Ergebnis erreiche der Fonds mit fünf Fondsmanagern, die weltweit nach den passenden Unternehmen fürs Portfolio suchen.

Fickus´ Fazit: Erstens zeigten Qualitätswachstumsaktien insbesondere bei hoher Inflation und steigenden Kapitalkosten ihre Stärken. Die Quality-Strategie von Comgest sei in einem unsicheren makroökonomischen Umfeld gut positioniert. Eine Vernachlässigung einer tiefergehenden makroökomischen Analyse sei deshalb kein Nachteil. Im Gegenteil: Das Vertrauen auf die Resilienz starker Qualitäts-Unternehmen zahle sich erfahrungsgemäß langfristig aus.

Diesen Beitrag teilen: