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Fonds-Meisterschaft: NFS Hamburger Vermögen setzte (zu) früh auf Anleihen

Eric Wiese ist Geschäftsführer der NFS Hamburger Vermögen.
Vermögensverwalter

Eric Wiese ist Geschäftsführer der NFS Hamburger Vermögen. Seit 2012 ist das Unternehmen Teil der Netfonds-Gruppe.

03.07.2024 | 12:15 Uhr

Die Börsen sind in vielen Ländern auf Allzeithoch. Ist dies angesichts der teilweise schwachen Wirtschaft fundamental gerechtfertigt? Für Erik Wiese, Teamchef der Mannschaft der NFS Hamburger Vermögen, sind die Kurse es fundamental an vielen Stellen zur Zeit sicherlich nicht. „Wenn man aber der alten Weisheit folgt, dass die Börsen der konjunkturellen Entwicklung um 6-12 Monate vorausläuft, könnte man sagen, das ein Aufschwung am Horizont erkennbar ist und dieser bereits von den Börsen eingepreist wird. Deutschland ist hier übrigens kein Maß, denn hierzulande ist die Stimmung ja traditionell immer dauerhaft schlecht“, kommentiert Wiese.

Inflation noch nicht eingedämmt

Bedingt durch den konjunkturellen Aufschwung am Horizont hält der Hamburger die Inflation für noch nicht gezähmt. „Die Inflation ist, genauso wie die Zinsentwicklung, ein launisches Pferdchen. Sie springt immer dann in eine Richtung, wenn es keiner erwartet und dann dazu entgegengesetzt zur allgemeinen Prognose. Ich persönlich erwarte mittelfristig, im Schlepptau der anziehenden Konjunktur, wieder eine anziehende Inflation, zumindest für Deutschland und Europa“, so Wiese weiter. Auch deutlich sinkende Zinsen sieht Wiese nicht in nächster Zeit. „Wenn man in die jüngste Vergangenheit schaut, hat niemand die lange Nullzinsphase vorausgesehen, ebenso wenig wie deren abruptes Ende. Ab Herbst letzten Jahres war die Zinssenkung unabwendbar, kam bis heute aber doch nicht. Ich persönlich rechne eher mit gleichbleibenden Zinsen."

Dauerhaft investiert bleiben

Trotz der eingepreisten Konjunkturerholung rät Wiese nicht dazu sich über den Sommer von seinen Aktien zu trennen. „Meine Meinung zu Sell in May: Lieber dauerhaft langfristig investiert bleiben. Die Gefahr, die wirklich guten Phasen an der Börse zu verpassen, ist deutlich höher, als die wirklich schlechten zu vermeiden“, so Wiese weiter.

Etwas unzufrieden mit dem Team

Mit dem Gesamtergebnis seines Portfolios ist Wiese derzeit nicht vollkommen zufrieden. „Eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Fonds zeigt jedoch eine differenzierte Entwicklung auf. Besonders hervorzuheben sind die Aktienfonds im Portfolio, wie der JPMorgan Investment Funds-Global Dividend Fund mit einer beeindruckenden Rendite von 9,0% und der Fidelity Funds - Global Equity Income Fund, der eine solide Performance von 8,2% erzielte“, sagt Wiese.

Anleihen belasten Performance

Im Rückblick war seine Entscheidung, auf langlaufende europäische Staatsanleihen zu setzen, verfrüht. „Drei ETFs mit einer Laufzeit von mindestens 15 Jahren haben die Gesamtperformance unseres Portfolios negativ beeinflusst. Doch die erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt Anlass zur Hoffnung: Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesen langlaufenden europäischen Staatsanleihen für die kommenden Monate gut positioniert sind“, so Wiese.
Denn die endgültige Abrechnung erfolge jedoch erst zum Jahresende. „Und wir sind zuversichtlich, dass sich unsere strategischen Entscheidungen bis dahin als vorteilhaft erweisen werden.“

Gutes restliches Börsenjahr erwartet

„Das Börsenjahr verspricht ein gutes zu werden. Ich sehe momentan keinen Grund, warum wir nicht neue Höchstkurse sehen sollten. Exogene negative Einflüsse sind natürlich immer unberechenbar“, resümiert Wiese.

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