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Fondsbranche

Die Fusionswelle rollt: Franklin Templeton kauft Legg Mason

Die Fondsgesellschaft Franklin Templeton übernimmt den Konkurrenten Legg Mason. Damit entsteht ein weiterer Mega-Vermögensverwalter. Weitere Zusammenschlüsse in der Branche werden wohl folgen.

25.02.2020 | 07:30 Uhr von «Matthias von Arnim»

In der Fondsbranche ist es die Nachricht der Woche: Franklin Resources, die Muttergesellschaft des kalifornischen Vermögensverwalters Franklin Templeton, kauft den Konkurrenten Legg Mason für 6,5 Milliarden US-Dollar. Es ist ein Mega-Deal. Nach dem Zusammenschluss der beiden Fondsgesellschaften wird das neu fusionierte Unternehmen rund 1,5 Billion US-Dollar an Vermögen verwalten. Franklin Templeton steuert dazu rund 700 Milliarden US-Dollar (650 Milliarden Euro) bei. Legg Mason, unter dessen Boutiquen-Dach sich neun Investmenthäuser versammelt haben, verwaltet derzeit ein Vermögen von rund 800 Milliarden US-Dollar (740 Milliarden Euro). 

Kräftiger Preisaufschlag an der Börse

Legg Mason kommt an der Börse aktuell auf eine Marktkapitalisierung von 4,37 Milliarden US-Dollar, die Aktien von Franklin Resources sind derzeit insgesamt zwölf Milliarden US-Dollar wert. Wobei Legg Masons Marktkapitalisierung vor allem daher rührt, dass Franklin Resources 50 Dollar je Legg-Mason-Aktie geboten hat – ein Aufschlag von 23 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs der Legg Mason-Aktie vor Bekanntwerden der Offerte. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg plant Franklin Resources den Kauf mit Barmitteln. Es werden demnach keine eigenen Aktien zum Tausch angeboten.

Flucht nach vorne

Die Mega-Fusion ist leider keine Allianz mit Perspektive, sondern eher eine Flucht nach vorne. Franklin Templeton und Legg Mason sind zwei Investmenthäuser, unter deren Dach fast ausschließlich Fonds mit aktivem Asset-Management zu finden sind, die zunehmend Schwierigkeiten haben, sich gegen die preiswertere ETF-Konkurrenz durchzusetzen. Sowohl Franklin Templeton als auch Legg Mason hatten zuletzt mit Mittelabflüssen zu kämpfen. Selbst im Börsen-Boom-Jahr 2019 sollen aus Franklin Templeton-Fonds Medienberichten zufolge allein im europäischen Geschäft rund ein Fünftel des investierten Kapitals abgeflossen sein. Zwar haben Franklin Templeton und Legg Mason reagiert und jeweils eigene ETF-Sparten ins Leben gerufen. Doch Konkurrenten wie Blackrock, Vanguard oder State Street, die seit Jahren ein breites Angebot an passiven Indexfonds anbieten, sind mittlerweile weit enteilt. Der unangefochtene Marktführer Blackrock verwaltet rund 6,8 Billionen US-Dollar, Vanguard kommt auf 5,6 und State Street auf 2,5 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen. Selbst nach der Fusion ist Franklin Templeton/Legg Mason nur die zehngrößte globale Fondsgesellschaft im internationalen Vergleich.

Die Fusionswelle rollt

Der Zusammenschluss der beiden Fondshäuser, die vor allem klassische aktive gemanagte Fonds anbieten, passt in eine Reihe vorhergehender Fusionen. Anfang 2015 ging Columbia Threadneedle Investments aus dem Zusammenschluss der britischen Fondsgesellschaft Threadneedle Investments mit der US-Schwesterfirma Columbia Management hervor. In jüngerer Vergangenheit hatten sich Janus Capital und Henderson Global Investors sowie Standard Life Investments und Aberdeen Asset Management zusammengeschlossen. Vor kurzem hat die Fondsgesellschaft Amundi gerade die Übernahme von Pioneer Investments abgeschlossen. Europas größter Asset-Manager nimmt bei diesem letzten Schritt 60 Fonds vom Markt. Von den ursprünglich rund 150 Fonds werden nur in Zukunft nur noch 90 Fonds übrig sein. Die Legg Mason-Übernahme, so sieht es derzeit aus, ist nur ein weiterer Tropfen der rollenden Fusionswelle, die die Branche erfasst hat. Erst am Montag vergangener Woche hatte die britische Gesellschaft Jupiter den Kauf von Merian Global Investors für 370 Millionen Pfund angekündigt.

Schrumpfkur statt Expansion

Bei all den oben genannten Fusionen ging es nicht um die Erweiterung des Geschäftsfelds oder die Eroberung neuer Marktanteile. Eher im Gegenteil. Es geht darum, durch Größe Kosten zu drücken und Synergien zu erzielen, um der ETF-Konkurrenz die Stirn bieten zu können. Es ist ein ungleicher Kampf. Während die laufenden Kosten aktiv gemanagter Fonds immer noch deutlich über der Ein-Prozent-Marke rangieren, unterbieten sich die Emittenten passiver Fonds gegenseitig mit Preisen um die 0,1 bis 0,3 Prozent per annum – Werte, die klassische Fondshäuser vermutlich niemals erreichen können. Deshalb erscheinen die Fusionen klassischer Fondshäuser oft eher wie ein Verzweiflungsakt. 

Perspektiven

Aussichtsreicher könnten Zusammenschlüsse von Gesellschaften sein, die neben klassischen Fonds auch eine passive Produktpalette am Markt etabliert haben. Deshalb wurde zuletzt unter anderem viel über ein Zusammengehen der Fondssparte von UBS und der DWS diskutiert. Die beiden Gesellschaften spielen jede für sich im internationalen Vergleich kaum noch eine Rolle. Zusammen hätten sie die Chance, ihr Geschäft mit börsennotierten Indexfonds zusammenlegen und damit Boden zu gewinnen. Die DWS hat immerhin bereits ein starkes ETF-Geschäft unter der Marke Xtrackers etabliert, das sich im internationalen Kostenwettbewerb gut behauptet. 

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