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Dividendenstrategien sind wieder en vougue. (AI-Grafik © 2025 by MvA)
Dividendenfonds

Die besten europäischen Dividendenfonds

Dividenden-Strategien zielen darauf ab, hohe Ausschüttungen an die Anleger weiterzugeben. Vorteil: Dividendenfonds kombinieren im Idealfall Wachstum und regelmäßige Erträge. Bei der Auswahl der passenden Produkte sollten Investoren allerdings genau hinsehen.

17.10.2025 | 10:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

In dem unsicheren und recht volatilen Marktumfeld, in dem wir uns derzeit bewegen, erleben Dividendenfonds eine Renaissance. Ihr Versprechen: Sie verbinden regelmäßige Erträge mit langfristigem Wachstumspotenzial – und sprechen damit Anleger an, die nach planbarer Rendite und einem gewissen Maß an Stabilität suchen. Doch Dividendenfonds sind nicht gleich Dividendenfonds: Strategien, Kosten und Chancen unterscheiden sich erheblich. 

Der Charme regelmäßiger Ausschüttungen 

Der wohl offensichtlichste Vorteil eines Dividendenfonds liegt in den regelmäßigen Erträgen. Während Zinsen auf Sparguthaben und Anleihen auch heute noch oft unter der Inflationsrate liegen, liefern Dividendenfonds reale Cashflows. Diese Ausschüttungen können reinvestiert oder als laufendes Einkommen genutzt werden – ein attraktiver Aspekt gerade für Anleger, die auf planbare Auszahlungen setzen.

Darüber hinaus gelten dividendenstarke Unternehmen meist als solide und etabliert. Sie erwirtschaften stabile Gewinne, verfügen über robuste Bilanzen und sind weniger abhängig von kurzfristigen Konjunkturschwankungen. Das führt dazu, dass Dividendenfonds in Phasen schwacher Aktienmärkte geringere Kursverluste erleiden als wachstumsorientierte Fonds. Dividenden wirken somit wie ein Puffer – sie stabilisieren die Gesamtrendite und mindern die Schwankungen im Portfolio.

Unterschiedliche Strategien am Markt 

Dividendenfonds verfolgen verschiedene Ansätze. Einige konzentrieren sich auf möglichst hohe Dividendenrenditen, was kurzfristig attraktiv erscheinen mag, langfristig aber Risiken birgt – etwa, wenn Unternehmen zwar mit hohen Ausschüttungen glänzen, diese aber nicht in einem guten Verhältnis zu ihrer Ertragskraft stehen. Andere Fonds setzen auf Dividendenwachstum, also auf Unternehmen, die ihre Ausschüttungen Jahr für Jahr steigern. Diese Strategie zielt weniger auf hohe Einmalrenditen ab, sondern auf stetiges, nachhaltiges Wachstum und langfristige Stabilität. Zudem spielt die regionale Ausrichtung eine Rolle. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Frage, ob ein Fonds die Dividenden ausschüttet oder thesauriert, also wieder anlegt. Wer auf regelmäßige Einkünfte angewiesen ist, wird Ausschütter bevorzugen. Wer dagegen langfristig Kapital aufbauen möchte, profitiert vom Zinseszinseffekt der Wiederanlage. 

Warum Dividendenfonds gerade jetzt attraktiv sind 

Ein nicht zu unterschätzender Grund, warum dividendenstarke Aktien und auch Gold derzeit stark performen, ist die zunehmende Unsicherheit am Rentenmarkt. Der schwache Dollar und die hohe Schuldenlast nahezu aller großen Industriestaaten rund um den Globus haben dazu geführt, dass Anleger verstärkt nach sichereren Alternativen suchen. Gold bietet sich zwar als klassische Krisenwährung und „sicherer Hafen“ an. Das Edelmetall hat sich am Ende immer als wertstabilisierend erwiesen und spielt auch diesmal eine wichtige Rolle. Doch Gold sorgt nicht für laufende Erträge. Und seine zuletzt beachtliche Wertsteigerung fußt allein auf dem Glauben an den Glauben. Gold produziert nichts und kann keine Gewinnmargen steuern. 

 Anders sieht es bei börsennotierten Unternehmen aus, die nachhaltig hohe Gewinne erzielen und diesen Erfolg mit ihren Anteilseignern in Form von hohen Ausschüttungen teilen. Dividendenfonds erscheinen in diesem Zusammenhang attraktiv: Sie bieten eine Renditequelle, die über klassischen Festgeld- oder Anleihezinsen liegt – was insbesondere für die wachsende Zahl an Ruheständlern in Europa und den USA interessant ist. Denn diese Anlegergruppe ist zwar auch an Kurssteigerungen interessiert, ist aber vor allem auf der Suche nach regelmäßigen Einkommensquellen. Dividendenfonds bedienen dieses Bedürfnis direkt – sie bieten planbare Ausschüttungen und zugleich Teilhabe an der Entwicklung internationaler Kapitalmärkte. 

ETFs oder aktiv gemanagte Fonds 

Die Entscheidung zwischen einem Dividenden-ETF und einem aktiv gemanagten Fonds hängt stark von der individuellen Anlagestrategie ab. ETFs bilden einen Index ab, sind kostengünstig, transparent und eignen sich besonders für Anleger, die eine passive und disziplinierte Strategie verfolgen. Ihr Nachteil liegt in der Starrheit des Index: Schwächere Dividendenzahler bleiben oft im Portfolio, solange sie Teil des Index sind. Aktiv gemanagte Fonds hingegen können gezielt auf Marktveränderungen reagieren. Die Chance: Ein erfahrener Fondsmanager kann problematische Unternehmen meiden, attraktive Aktien übergewichten und in Krisen defensiver agieren. Das Risiko: Diese Flexibilität hat ihren Preis. Die Managementgebühren liegen deutlich über denen eines ETFs. Diese Kosten muss ein Fondsmanager durch Outperformance erst einmal übertreffen. Deshalb ist der Vergleich der Leistung verschiedener aktiv gemanagter Fonds wichtig. 

Diversifikation: Europa an erster Stelle 

Regionale Diversifikation ist wichtig. Anleger sollten darauf achten, ihr Portfolio möglichst weltweit auszurichten. Beim Thema Ausschüttungen zeigt sich allerdings, dass Europa hier ganz vorne liegt. Die Dividendenzahlungen europäischer und insbesondere deutscher Unternehmen sind im Durchschnitt höher als die Ausschüttungen von US-Unternehmen, die traditionell anders mit ihren Gewinnen umgehen. Die Gewinnausschüttungen ans Top-Management sind dort deutlich höher. Außerdem wird Liquidität gerne auch zum Rückkauf eigener Aktien genutzt, um die Kurse zu stützen – was in den allermeisten Fällen ebenfalls den Top-Managern zugutekommt. Denn Aktienoptionen sind oft Teil der Erfolgsvergütung. Wer auf hohe Ausschüttungsquoten abzielt, sollte sich aber nicht nur aus diesem Grund europäische Dividendenfonds ansehen, sondern auch vor dem Hintergrund, dass der US-Dollar schwächelt. Das ist politisch von der US-Regierung gewollt. Deshalb wird sich wohl auch in absehbarer Zeit nichts daran ändern. 

Die erfolgreichsten europäischen Dividendenfonds der vergangenen drei Jahre 

Eine Untersuchung mit der Fondssoftware FVBS professional zeigt: Unter den aktiv gemanagten, ausschüttenden europäischen Dividendenfonds ragt der HAL European Dividends heraus. Mit einer Performance von bisher bereits über 19 Prozent hängt der Fonds nicht nur im laufenden Jahr die Konkurrenz um Längen ab. Auch im 12-Monats- und im Dreijahres-Vergleich ist der Fonds ganz vorne. Zieht man den Risiko-Rendite-Chart der Vergleichsgruppe auf, findet man den Fonds ziemlich genau im Zentrum des optimalen Kreuzes zwischen Chance und Risiko.

ISIN Kurzname Perf. lfd. Jahr Perf. 1 Jahr Perf. 3 Jahre p.a. TER
DE000A2AJHE2 HAL European Dividends RA 19,07% 19,02% 18,36% 1,82%
DE000A1J3AE0 Tresides Dividend & Growth AMI A a 14,71% 10,73% 17,54% 0,91%
DE000A1W18W8 MEAG Dividende A 15,28% 11,88% 16,32% 1,66%
BE0057450265 DPAM B Equities Europe Dividend A € 12,54% 6,30% 15,39% 1,66%
DE000DK2J6T3 Deka-DividendenStrategie Europa CF A 11,38% 7,98% 15,34% 1,46%
LU0353647653 Fidelity European Dividend A € 7,44% 6,43% 15,10% 1,93%
LU1111122583 Allianz Europ Eq Divid Aktienzins A2 € 8,50% 4,56% 15,00% 1,84%
LU0414045582 Allianz European Eq Dividend A € 8,50% 4,53% 14,98% 1,83%
DE000A0NBPJ8 Ampega DividendePlus Aktienfonds P a 6,27% 2,26% 14,65% 1,31%
DE000A2DW103 Europa Substanz & Dividende A € dist 10,23% 6,63% 14,39% 1,98%
DE000A0MYQ28 Siemens Qualität & Dividende Europa 10,31% 4,84% 13,54% 0,63%
LU2477750728 Swiss Life Eq Europe High Divid R € Dis 13,92% 7,79% 13,18% 1,73%
DE000DK0EF98 Deka-Nachhaltigkeit Div RheinEdition 10,98% 7,46% 12,31% 1,44%
LU0230112392 SWC (LU) EF Resp Euro Top Div AA 10,94% 6,56% 12,09% 1,76%
IE00BYY02855 Metzler European Dividend A 9,39% 5,32% 12,08% 1,43%
LU0186860408 UniDividendenAss A 7,55% 3,19% 11,99% 1,52%
DE000A2H7NB1 Dividendenkonzept Plus UI AK A 4,41% 1,54% 10,39% 1,56%
LU0952333507 Santander European Dividend AD 10,46% 0,87% 7,24% 1,93%
LU2066734430 LOYS Premium Dividende P -0,64% -1,38% 5,40% 2,17%

Ein weiterer erwähnenswerter Fonds ist der Tresides Dividend & Growth AMI (a) aus dem Hause Ampega. Wichtig zu wissen: Zu den größten Positionen im Fonds, der auch bei den Euro Fund Awards 2025 ausgezeichnet wurde, gehören unter anderem Klassiker wie Siemens, E.On und Deutsche Telekom. Deutsche Unternehmen sind aber nicht der Schwerpunkt im Portfolio. Das Fondsmanagement zielt weit über den Euroraum hinaus und investiert einen beträchtlichen Teil des Anlagevermögens in europäische Unternehmen außerhalb der Eurozone, also etwa in Dänemark, in der Schweiz oder Großbritannien. 

Aufmerksamkeit erregt aktuell erstaunlicherweise ein Fonds, der im Jahresvergleich und in der Dreijahresbetrachtung bislang nur unteres Mittelmaß war: Der Equity Europe High Dividend Fonds aus dem Hause Swiss Life reiht sich derzeit unter den Top5 der besten europäischen Dividendenfonds des laufenden Jahres ein. Zu den zehn größten Positionen im Portfolio der beiden Fondsmanager Didier Corbet und Jaimy Corcos zählen unter anderem Unternehmen wie British American Tobacco, Novartis, RocheVinci, Shell und Allianz. Euroland- und Nicht-Euro-Investments halten sich die Waage. 

Fazit: Dividendenfonds verbinden Stabilität, Ertrag und Beteiligung an der globalen Wirtschaft – ein Dreiklang, der in unruhigen Zeiten besonders gefragt ist. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, laufende Einnahmen zu erzielen, ohne auf Wachstum zu verzichten. Ob ETF oder aktiv gemanagter Fonds die bessere Wahl ist, hängt letztlich von Kostenbewusstsein, Risikoneigung und Anlagehorizont ab.

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